Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hannahs Entscheidung

Hannahs Entscheidung

Titel: Hannahs Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
Vom Netzwerk:
für das Geständnis zu wappnen. Er hatte versucht, sich gegen die neu aufkeimenden Gefühle zu wehren, hatte sich bemüht, sie zu verdrängen, weiß Gott. Er hatte nicht gewollt, dass es so kam, wie es gekommen war. Maggie war seine große Liebe gewesen und sollte es auch bleiben. Für ewige Zeiten. Doch in dem Moment, als er Hannah in der Tanzhalle entdeckt hatte, in diesem sexy türkisfarbenen Kleid, das ihre außergewöhnlichen Smaragdaugen zum Leuchten brachte, war ihm mit erschreckender Klarheit bewusst geworden, dass er etwas für sie empfand. Und dieses Etwas war weitaus stärker, als er sich eingestehen wollte. Verdammt. Die ganze Sache verunsicherte ihn. Damit hatte er nicht gerechnet. Vielleicht gelang es ihm, zusammen mit Finn den verwirrenden Sachverhalt auseinanderzuklamüsern. Noch einmal nahm er einen großzügigen Schluck. »Ich kann es selbst auch kaum glauben, Finn. Aber ich habe tatsächlich Gefühle für Hannah entwickelt.«
    Finns rechte Braue schnellte nach oben. »Okay. Jetzt mal der Reihe nach. Ich gehe davon aus, dass du von dieser dunkelhaarigen Elfe sprichst, die momentan deine Gastfreundschaft genießt und wegen der die gute Gloria Turner seit Kurzem Amok läuft?« Seine Miene verriet Erstaunen, gepaart mit leiser Belustigung.
    »Dunkelhaarige Hexe trifft es eher«, murmelte Sam in seinen nicht vorhandenen Bart. »Aber verrat mir, Finn, woher weißt du das schon wieder?«
    »Na hör mal, denkst du in einem Kaff wie Willow Creek gibt es irgendwelche Geheimnisse?« Finn stieß ein kurzes amüsiertes Lachen aus.
    »Violet, nehme ich an .«
    »Exakt.« Finn zwinkerte ihm zu. »Aber jetzt sag schon, wie in aller Welt konnte das Undenkbare geschehen?«
    »Es hat mich selbst umgehauen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich je wieder … nicht nachdem …« Er brach ab und starrte ins Feuer. »Du weißt schon. Zumal Hannah eigentlich überhaupt nicht mein Typ ist. Sie hat irgendetwas an sich, das mich fasziniert. Sie hat mich regelrecht in ihren Bann gezogen.« Er schüttelte den Kopf. »Ein unmögliches Weib mit schrecklicher Kurzhaarfrisur und einem unglaublich frechen Mundwerk.« Seine Züge wurden weich. »Und dennoch kribbelt es in meinem Bauch wie bei einem verliebten Teenager, wenn ich sie sehe.«
    Finn grinste. »Tja, mein Alter. Hört sich an, als ob du dein Herz verloren hättest.«
    Sam hob den Blick. »So weit würde ich nicht gehen. Ich mag sie. Gut«, gab er zu, als sein bester Freund die Augen verdrehte, »ich schätze, ich habe mich verliebt. Allerdings fürchte ich, dass ich sie gestern Abend auf dem Musikfestival ziemlich vor den Kopf gestoßen habe.«
    »Was ist passiert?«
    Ein Holzscheit brach knackend auseinander, Funken sprühten. »Gloria«, presste Sam grimmig zwischen den Zähnen hervor. »Das ist passiert.«
    »Oha.« Es war nicht nötig, dass Sam weiter ausholte. Finn kannte Gloria nur zu gut. »Sie hat wohl ihr Territorium markiert?«
    »Sie hat es versucht. Da gibt es nichts zu markieren. Du weißt, dass ich sie mag, und wenn ich der Typ für ein kleines Abenteuer wäre, wäre ich bestimmt nicht abgeneigt, aber …«
    »O Mann.« Finn lehnte sich mit über der Brust verschränkten Armen zurück. »Wenn die sich einmal festgebissen hat … Aber sag, wie soll es mit dir und dieser Hannah nun weitergehen? Wo ist sie überhaupt? Ich hatte die leise Hoffnung gehegt, sie hier anzutreffen.«
    »Sie ist nach Charlotte gefahren, um ihre Großmutter zu besuchen, die dort im Krankenhaus liegt.« Sam hatte den Zettel mit der kurz angebundenen Nachricht heute Morgen als Erstes auf dem Esstisch entdeckt. Er stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab und fixierte seinen Freund. »Es ist gut, dass sie weg ist, dann kann ich meinen Kopf freibekommen und mir darüber klar werden, was ich eigentlich will.«
    »Was gibt es da zu überlegen? Das Glück wird dir noch einmal auf dem Präsentierteller angeboten – greif zu!«
    »So einfach ist das nicht.«
    »Was bitte schön ist daran schwer? Du hast sie gern, und wenn sie auch etwas für dich empfindet, dann musst du diese Chance wahrnehmen!«
    »Es kommt mir vor, als würde ich Maggie betrügen.«
    »Maggie ist tot, Sam. Du musst endlich wieder anfangen zu leben.«
    »Hab ich irgendwo schon einmal gehört.« Düsteren Blickes starrte Sam aus dem Fenster. Die Sonne war inzwischen hinter den Bergen verschwunden, der Himmel färbte sich blauschwarz.
    Finn hob sein Glas und ließ die Eiswürfel aneinanderklirren. »Komm,

Weitere Kostenlose Bücher