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Hannahs Entscheidung

Hannahs Entscheidung

Titel: Hannahs Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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verschwiegen, was Eliza am meisten an ihr schätzte. »Warum nicht?«, entgegnete sie freundlich. »Das ist ein schöner Vorschlag, Agnes. Ich komme gern und bin schon sehr gespannt, was du dir für Caroline und Trevor hast einfallen lassen.« Sie räusperte sich. »Der eigentliche Grund meines Anrufs ist jedoch der, dass ich dich wissen lassen wollte, dass Hannah nach Hause kommt.«
    Einen Moment herrschte absolute Stille in der Leitung. Dann folgte ein kleiner Schrei der Begeisterung. »Eliza Mae! Deine Hannah kehrt nach Fairview zurück? Nach all den Jahren … Das sind ja herrliche, wunderbare Neuigkeiten. Oh, ich freue mich für dich. Wird sie ihren Mann mitbringen?« Eliza hatte ihrer Freundin anvertraut, wie sehr sie unter der Trennung von ihrer Enkelin litt. Oft hatten sie bei einem Glas Chardonnay darüber gesprochen, wie es Hannah im fernen kalten Ohio wohl ergehen mochte. Agnes hatte Shane Mulligan nie persönlich kennengelernt, aber aus Elizas Erzählungen hatte sie erfahren, dass ihre Freundin den Mann ablehnte.
    »Du glaubst gar nicht, wie ich mich freue, das Kind wieder bei mir zu haben«, gestand Eliza. »Ich rechne sehr bald mit ihrer Ankunft. Im Augenblick hält sie sich noch in Willow Creek auf, weil …« Sie brach ab und verwarf die Absicht, Agnes in die Details einzuweihen. »Shane wird sie übrigens nicht begleiten«, sagte sie abschließend. »Sie hat sich von ihm getrennt.«
    Agnes zog hörbar scharf die Luft ein. »Oh.«
    »Agnes, ich habe eine Bitte. Dein Sohn Thomas ist doch Anwalt, nicht wahr? Meinst du, er könnte Hannah bei der Scheidung vertreten? Ich möchte dem Kind gern helfen.« Hannah hatte zwar nichts dazu gesagt, als Eliza ihr diesen Vorschlag unterbreitet hatte, doch die alte Dame war sich sicher, dass sie dankbar für jegliche Unterstützung sein würde.
    »Aber ja, natürlich. Ich werde Thomas sehr gern fragen, meine Liebe. Du weißt ja, er hatte schon immer eine Schwäche für deine entzückende Enkelin. Wäre sie damals nicht Hals über Kopf mit diesem Wilden abgehauen, ich bin sicher, mein Thomas hätte sie um ein Date gebeten.« Agnes stieß einen tiefen Seufzer des Bedauerns aus.
    Eliza schmunzelte in sich hinein. Thomas war ein lieber Junge, oder eher Mann mit seinen inzwischen achtunddreißig Jahren. Sie hoffte, dass Hannah vielleicht Gefallen an dem hageren, etwas ernsten, aber durchaus liebenswerten Zeitgenossen finden könnte. Auch wenn er zugegebenermaßen hinsichtlich seines Aussehens nicht mit Randy Stewart konkurrieren konnte. Das würde sie ihrer Freundin jedoch niemals auf die Nase binden. »Wer weiß, vielleicht ergibt sich in dieser Richtung ja noch etwas«, erwiderte sie liebenswürdig. Sie streckte den Arm nach der Kristallvase mit den schneeweißen Tulpen aus, wo sie ein verkümmertes Blatt abzupfte, das ihr ästhetisches Empfinden schon die ganze Zeit über empfindlich störte. »Sag mir Bescheid, Agnes, wenn du von deinem Sohn hörst«, bat sie, während sie die krümeligen Überreste des trockenen Blatts in ihrer Handfläche betrachtete.
    »Das werde ich gewiss tun. Und vergiss nicht, meine Liebe, dass wir für morgen Vormittag eine Verabredung haben.« Noch einmal seufzte Agnes tief auf. »Ich freue mich so sehr, dass du deine Hannah bald wieder in die Arme schließen kannst.«
    »Ich mich auch.« Eliza Mae beendete das Gespräch mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.
     
    *
     
    »Es tut mir furchtbar leid.« Tayanita reichte Hannah ein Glas Wasser. »In all der Zeit, in der mir das Cottage Garden gehört, ist nie etwas Derartiges geschehen. Es war nachlässig von mir, nicht daran zu denken, dass es passieren könnte, als ich dir anbot, oben zu wohnen. Und du so ganz allein im Haus!« Bekümmert schüttelte sie den Kopf, während sie sich Hannah gegenüber auf einen Stuhl sinken ließ. »Zum Glück ist dir nichts passiert«, fuhr sie fort. »Den Verlust des Geldes aus den Kassen kann ich verschmerzen. Aber wenn dir etwas geschehen wäre. Undenkbar.«
    Hannah nickte stumm. Sie trank einen Schluck von ihrem eiskalten Wasser und versuchte, das erneut aufkommende Gefühl der Panik zu bekämpfen. Sie war nicht in Gefahr, nicht mehr. Derjenige, der ins Cottage Garden eingebrochen war und ungefähr fünfhundert Dollar Beute gemacht hatte, war längst über alle Berge verschwunden. Als sie die offene Tür bemerkte, hatte sie auf dem Absatz kehrtgemacht, um hinauf in ihre Wohnung zu stürmen. Sie hatte sich darin verbarrikadiert und Tayanita über

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