Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hannas Wahrheit (German Edition)

Hannas Wahrheit (German Edition)

Titel: Hannas Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
Vom Netzwerk:
ihn wieder.
    „Ich muss sagen, das verstehe ich auch nicht“, wandte Nina ein.
    „Das afrikanische Dorf, das überfallen worden ist, gehört zu einem Projekt, das von der Stiftung von Medicares unterstützt wird.“
    „Und das weißt du woher?“
    Hanna sah Viktor an. „Von Marie.“
    „Marie? Warum fragst du dann nicht einfach Marie, was du wissen willst?“
    Das war eine berechtigte Frage, auf die Hanna keine befriedigende Antwort wusste. Es wäre tatsächlich am einfachsten gewesen, ihre Schwester anzurufen und zu fragen. Hallo, Marie, ich bin es, Hanna. Du kennst ja Major Wahlstrom, der mit mir geschlafen hat, damit er mir einen Trojaner unterjubeln konnte, weil er nämlich glaubt, dass Armin Handel treibt mit Medikamenten, die eine andere Zusammensetzung haben als erlaubt. Oder irgendeine andere illegale Sache, in die Medicares verwickelt ist. Weißt du etwas davon? Wenn ja, dann würde ich das nämlich gerne an die Polizei weitergeben, damit mich dieser Typ endlich in Ruhe lässt. Ach ja, und solltest du darin verwickelt sein, dann tut es mir leid, aber helfen kann ich dir nicht. Schon gar nicht, wenn du wusstest, dass dabei Menschen draufgehen. Aber das ist dir ja bestimmt klar, nicht wahr?
    Während ihres Selbstgesprächs spürte sie die ganze Zeit die Blicke von Viktor auf sich.
    „Ich verstehe. Du bist dir nicht sicher, ob Marie mit in der Sache verwickelt ist“, stellte er ruhig fest.
    Sie sah ihn von unten an und lächelte zaghaft. „Hilfst du mir?“
    Sie konnte sehen, wie er mit sich kämpfte. Dann sah er sie ernst an. „Du hast keine Ahnung, in welche Schwierigkeiten du mich bringst.“
    „Heißt das ja?“
    Er nickte. „Ja, das heißt ja.“

Kriminell
    M ajor Wahlstrom starrte mit finsterem Blick sein Handy an und wartete darauf, dass es klingelte. Es lag vor ihm auf seinem Schreibtisch und gab kein Ton von sich. Er war seine letzte Begegnung mit Hanna wieder und wieder durchgegangen, hatte alle seine Fehler analysiert. Es waren viele gewesen. Verflucht, er kam sich vor wie ein blutiger Anfänger. Wenigstens die Bilder hätten diese Frau doch weichspülen müssen. Er hatte erwartet, dass sie ihn danach sofort anrufen würde. Fehlanzeige. Der Beamte, der Hanna Rosenbaum überwachen sollte, hatte sie natürlich wieder verloren. Statt zu Fuß oder mit dem Fahrrad war sie um die Ecke gebogen und hatte sich in ein Auto gesetzt. Zwar hatte der Beamte diesmal schnell reagiert und konnte ihre folgen. Doch ab der Verleihfirma, wo sie das Fahrzeug abgegeben hatte, verlor sich ihre Spur. Einige Zeit später kam die Information herein, dass Hanna Rosenbaum bei ihrem Freund Viktor aufgetaucht war. Das war der Stand, als er um sieben im Büro auftauchte. Seitdem hatte sich nichts geändert.
    Es machte ihn wahnsinnig zu wissen, dass sie ganz in seiner Nähe war und er keine Ahnung hatte, was sie vorhatte. Immerhin war sie bei Viktor, was dafür sprach, dass sie an den Informationen arbeitete, die sie brauchten. Oder das genaue Gegenteil war der Fall, und Hanna Rosenbaum suchte eine Lösung, um Medicares zu helfen, die ganze Sache zu vertuschen. Er stöhnte innerlich. Sie hatte von ihm viel mehr Informationen erhalten als er von ihr.
    Als das Telefon auf dem Schreibtisch von Sven Brinkmann klingelte, fuhr Ben Wahlstrom zusammen. Verärgert aktivierte er seinen Rechner. Er musste überlegen, welche nächsten Schritte er unternehmen sollte. Diese Art der Ermittlungsarbeit war anstrengend und nervenaufreibend. Er war es gewohnt, Unmengen von Material analytisch aufbereitet und konzentriert auf das Wesentliche als Vorlage für seine Einsätze zu erhalten. Hier musste er sich selbst durch die einzelnen Akten wühlen, langweilige und ereignislose Protokolle durchlesen, um nach einem winzigen Stück Information zu suchen, das sie bei den Ermittlungen weiterführte oder einen neuen Ansatz lieferte. Brotkrümeltaktik nannte er das ironisch. Eine ermüdende Arbeit. Das ständige Sitzen in einem abgeschlossenen Raum zermürbte ihn sowieso. Dass Sven Brinkmanns Telefon ein zweites Mal klingelte, nahm er gar nicht mehr wahr. Mit gerunzelter Stirn ging er gerade noch einmal die Protokolle der Telefonate durch.
    „Das war unser Maulwurf.“
    Ben riss sich von einem Protokoll eines Gesprächs zwischen Armin Ziegler und Lukas Benner los.
    „Was?“
    „Unser Maulwurf“, erklärte Sven genervt und verdrehte die Augen, als er ihn weiter verständnislos ansah. „Unser Informant, Mensch, bist du schwer von

Weitere Kostenlose Bücher