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Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Titel: Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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verloren ging. Sonst hätten sie für die Schülerinnen nicht einmal den Nachmittagskaffee zubereiten können.
    Zuerst fragte die Köchin jede einzelne ihrer Küchenmädchen, wo der Schlüssel sein könnte. Doch alle schworen, dass sie keine Ahnung hatten. Fieberhaft durchsuchte die Köchin alle Winkel, in denen er versteckt sein konnte: ihre Schürzentaschen, alle Schubladen, die Ritzen und jede Ecke in der Küche und in der Speisekammer … Doch der Schlüssel war und blieb verschwunden.
    Der Köchin war diese Angelegenheit unsagbar peinlich. Denn den Küchenmädchen machte sie die Hölle heiß, wenn sie den Schlüssel in ihrer Schürze mit sich trugen, statt ihn zurückzuhängen. Der Schlüssel musste dringend wiedergefunden werden!
    Endlich fiel der Köchin ein, dass die Hausmutter ebenfalls einen Schlüssel für die Speisekammer besaß. Sie musste die missliche Angelegenheit also nicht gleich Frau Theobald beichten.
    Die Hausmutter lieh ihr den Schlüssel gerne. Und sie war sich sicher, dass der Schlüssel der Köchin früher oder später sowieso wieder auftauchen würde.
    „Vielleicht planen ein paar von den Mädchen eine Mitternachtsparty direkt in der Speisekammer“, lächelte sie. „In Lindenhof weiß man nie.“
    Für die Köchin war das ein schwacher Trost.

Eiszeit
    Die Stimmung zwischen den Zwillingen wurde immer kälter. Hanni war zutiefst gekränkt. Sie hätte sich gerne mit Nanni ausgesprochen. Doch die war ständig mit Olivia zusammen. Wann immer Hanni in ihr Zimmer kam oder den Gemeinschaftsraum betrat, war Olivia auch da und hockte mit ihrer Schwester zusammen. Entweder sie arbeiteten an dem Wandbehang, der doch eigentlich Nannis und ihre Idee gewesen war, oder sie saßen auf Nannis Bett und lasen gemeinsam ein Buch. Wenn Hanni ihre Schwester doch einmal ohne Olivia antraf, dauerte es meist nicht lange, und das Mädchen drängelte sich wieder an Nanni heran. Es war aussichtslos. Sie konnten einfach nicht in Ruhe miteinander reden. Aber Nanni schien das ja nicht zu stören.
    Oft wünschte sich Hanni ihre Cousine Elli als Bettnachbarin zurück. Die war zwar manchmal zickig und sehr empfindlich, aber sie hatte sich nie zwischen Nanni und sie gedrängt.
    Am Samstag nach dem Mittagessen packte Hanni ihre Sportsachen. Der Bus wartete schon vor dem Internat, um die Mädchen in den Nachbarort zum Handballspiel zu bringen. Dort spielten sie gegen eine Mädchenschule, die erst kürzlich in ihre Gruppe abgestiegen war. Dieses Spiel würde schwer werden.
    Im Bus saßen schon einige Schlachtenbummler. Doch Nanni war nicht dabei. Dabei hatten die Zwillinge sich immer gegenseitig die Daumen gedrückt, wenn eine von ihnen bei einem wichtigen Wettkampf dabei war.
    Hanni sah auf die Uhr. Sie hatte noch fünf Minuten, ehe der Bus abfuhr. Sie zögerte einen kurzen Moment. Dann stürzte sie los. Wenn Nanni sie schon nicht bei dem Auswärtsspiel als Fan unterstützte, dann wollte sie wenigstens, dass ihre Schwester ihr Glück wünschte. Sonst würde sie während des Spiels sowieso die ganze Zeit an Nanni und ihren Streit denken.
    In ihrem Zimmer war Nanni nicht. Vielleicht fand sie sie ja im Gemeinschaftsraum.
    Olivia und Nanni arbeiteten mit roten Wangen an dem Wandbehang. Viele blaue Stoffflicken lagen verteilt über dem Tisch. Auch weiße und lilafarbene Stücke hatten sich die beiden aus der Stoffkiste zusammengesucht. Schon die Stoffauswahl war vielversprechend.
    Einträchtig steckten sie die Köpfe zusammen. Sie trugen beide das gleiche hellblau gestreifte T-Shirt. Hanni versetzte es einen Stich. Am liebsten hätte sie sich auf dem Absatz umgedreht. Doch dann gab sie sich einen Ruck. „Nanni?“
    Nanni sah auf. Ihre Augen leuchteten vor Eifer, doch als sie Hanni erblickte, verschwand ihr Lächeln.
    Statt sich von Nanni zu verabschieden, wie sie es geplant hatte, pampte Hanni heraus: „Schön, dass du unseren Entwurf an Olivia weiterverschenkt hast!“
    Nanni schnappte nach Luft. Das war ja wohl das Letzte! Sie saß hier und kümmerte sich um Olivia, während Hanni zum Handballspiel fuhr, bei dem eigentlich sie von Lexa eingeplant gewesen war. Und jetzt wurde sie auch noch angemeckert!
    „Hätten wir den Entwurf wegwerfen sollen, nachdem Frau Walker mich gebeten hat, mit Olivia zusammenzuarbeiten?“, giftete Nanni.
    „Ich kann es einfach nicht glauben, dass Frau Walker die Arbeitsgruppen zusammengestellt hat!“, zischte Hanni zurück.

    „Ach so?“, fuhr Olivia dazwischen. „Und wer hat es deiner

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