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Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Titel: Hanni und Nanni sind immer zur Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Hintern hoch! Sonst futtere ich dein Frühstück mit auf. Mann, habe ich einen Hunger. Soll ich dir einen Platz frei halten?“
    Petra schüttelte den Kopf. „Musst du nicht.“ Sie angelte sich ihre Pantoffeln, packte Waschbeutel und Handtuch und schlurfte Richtung Bad.
    Nachdem die Tür hinter Petra zugefallen war, schaute Alina schnell in ihrer Tasche nach: Deutsch, Mathe, Bio, Geschichte … Da war es, das Englischheft. Darin lagen ein paar lose Blätter. Das waren die Seiten, an denen Petra in den letzten Tagen in jeder freien Minute gearbeitet hatte. Immer wenn Alina mit den Mädchen unten am Pool oder auf dem Tennisplatz gewesen war. „Das Landgut und seine Morde“, las Alina.
    Zufrieden sah sie die Blätter durch: Der Landgut-Aufsatz für Frau Roberts war also erledigt – so gut wie! Sie legte die Arbeit in Petras Heft zurück. Dann beeilte sie sich, zum Frühstück zu kommen.
    Im Speisesaal empfingen Alina Tellerklappern und Stimmengewirr. Wie selbstverständlich schob sie sich auf den freien Platz zwischen Marianne und Jenny. Mit Marianne begann Alina sofort über Tennis zu fachsimpeln. Noch ehe sie sich das erste Brötchen aufgeschnitten hatte.
    Hanni und Nanni versuchten nicht hinzuhören. Es schmerzte eben doch, dass ihr wunderbares Zwillingsdoppel, auf das sie sich so gefreut hatten, durch Alina zerstört worden war. Doch so war es nun mal im Sport: Der Beste gewann …
    Am Tisch der Lehrerinnen herrschte gedämpfte Stimmung. Frau Jenks, Frau Walker und die anderen Kolleginnen machten sich zunehmend Sorge um Mamsell, die niemandem erzählte, was wirklich mit ihr los war.
    Claudine war die Einzige, der es gelang, Mamsell ihre Sorgen für einen kurzen Augenblick vergessen zu lassen. Wenn sie ihr die neuesten Geschichten von ihren vier Schwestern erzählte, entlockte das ihrer Tante immerhin ein leises Lächeln. Doch kaum hatte Claudine ihr Zimmer verlassen, versank sie erneut in ihrer abgrundtiefen Traurigkeit.
    Hanni und Nanni hatten am Abend zuvor noch eine ganze Weile hin und her überlegt. Und dann war ihnen doch noch eine Idee gekommen. Sie würden Mamsell um Hilfe bitten! Bei einer Grammatikfrage. Natürlich! Bei Frau Roberts behandelte die Klasse gerade den Unterschied von Adverb und Adjektiv. Das gab es im Französischen doch auch! Die Zwillinge wollten Mamsell zeigen, dass sie eine unglaublich gute Lehrerin war, auf die Lindenhof nicht verzichten konnte. Dann musste sie einfach begreifen, dass sie wirklich keine Angst vor irgendwelchen Prüfungen haben musste!
    Am Nachmittag trainierte Hanni auf den Tennisplätzen mit Alina fürs Doppel. Deswegen hatte Nanni beschlossen, ein wenig im „Hund von Baskerville“ zu schmökern. Sie lief die Stufen zum Park hinunter und wollte sich eine schöne Bank im Schatten suchen. Bei dem sonnigen Wetter draußen zu lesen, das konnte man fast schon nicht mehr als Arbeit bezeichnen.
    Leider hatten die Idee vor ihr schon andere. Auch die Sechstklässler, die sich auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiteten, hatten sich im Park niedergelassen. Nanni fand nur eine einzige freie Bank. Und die stand in der prallen Sonne.
    „Das ist vielleicht ein Zeichen“, murmelte sie vor sich hin. „Und das bedeutet: Schluss für heute mit Lernen.“
    Als sie in ihr Zimmer kam, traf sie unerwarteterweise auf Hanni. „Ich dachte, jetzt zählt jede Minute bis zum Spiel fürs Training“, meinte sie ein bisschen spitz.
    „Ohne dich mag ich nicht“, erklärte ihre Schwester und zog das bunte Band aus den Haaren. „Alina ist wirklich gut. Aber ich wollte mit dir das Doppel spielen. Nur weil ich mal einen Ball mehr gekriegt habe als du, bist du jetzt draußen.“
    „Nicht so wichtig“, winkte Nanni ab. „Ich freue mich auf jeden Fall, dass wenigstens du dabei bist. Wer von uns beiden spielt, können die anderen doch sowieso nicht unterscheiden …“ Sie verstummte und begann plötzlich zu kichern. „Weißt du, was mir passiert ist?“ Sie erzählte Hanni von der Verwechslung. „Ich glaube, ich habe eine Idee … Aber nur, wenn du mitspielst …“
    Hanni wurde immer aufgeregter, als Nanni erzählte, was sie vorhatte. „Natürlich machen wir es so“, wisperte sie. „Denkst du, dass irgendwer etwas merkt? Das wird ein Spaß!“
    Doch jetzt hatten sie noch etwas vor. Sie wollten sich ja um Mamsell kümmern!
    Aus Mamsells Zimmer drang schwere, traurige Musik auf den Flur. Als die Zwillinge klopften, schien die Lehrerin sie nicht zu hören.

    Die Zwillinge klopften noch

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