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Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Titel: Hanni und Nanni sind immer zur Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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einmal, diesmal eindringlicher. Drinnen wurde die Musik leiser gedreht. Doch es ertönte kein „Herein“.
    Sie klopften noch einmal. „Mamsell“, riefen sie. „Bitte!“
    Die Musik dudelte weiter vor sich hin.
    „Mamsell!“, riefen Hanni und Nanni durch die Tür. „Sie sind unsere letzte Rettung.“
    Jetzt wurde ein Stuhl gerückt. Hanni und Nanni hörten schwere Schritte. Dann öffnete sich die Tür. Eine verstrubbelte, müde Mamsell sah durch den Türspalt. „Oh, Hanni und Nanni, mes chères filles. Ich fürchte, ich kann gar nichts für euch tun.“
    „Können wir kurz reinkommen?“, bat Nanni.
    Mamsell mochte die Zwillinge, die ihr den Spitznamen „Mamsell Fürschterlisch“ verpasst hatten. Und ihre französische Höflichkeit verbot es ihr jetzt, den Zwillingen die Tür vor der Nase wieder zuzuschieben. Also ließ sie die beiden herein. „Aber nur kurz“, sagte sie.
    In Mamsells gemütlichem kleinem Zimmer entdeckten die Zwillinge sofort Jennys und Bobbys riesigen Wiesenblumenstrauß, den sie Mamsell als Entschuldigung für ihren dummen Streich vor die Tür gestellt hatten. Die teure französische Seife auf der Anrichte stammte von Suse, wie Hanni und Nanni wussten. Sie hatte dafür das Taschengeld von zwei Wochen ins Städtchen getragen. Hilda hatte Mamsell einen Drehbleistift zukommen lassen. Der Kunstdruck mit der riesigen Schleife, der an der Wand lehnte, war vermutlich ein Geschenk von Mamsells Freundin Frau Walker.
    So fanden sich überall im Zimmer kleine und größere Aufmerksamkeiten von Schülerinnen und Lehrerinnen, die sich Sorgen um Mamsell machten.
    „Liebe Mamsell“, begann Nanni, „wir haben ein riesiges Problem: Was ist der Unterschied zwischen Adjektiv und Adverb?“
    „Aber wir haben gerade gar keine Grammatikstunden“, wandte Mamsell beherrscht ein. „Ihr seid von der französischen Sprache befreit.“
    „Es geht ja auch um die englische Grammatik“, erklärte Nanni. „Natürlich ist Frau Roberts eine ganz wunderbare Lehrerin. Aber schwierige Grammatik erklären, das können doch nur Sie.“
    „Und ein Adverb ist im Englischen doch dasselbe wie im Französischen, oder nicht?“, fügte Hanni hinzu.
    Mamsell sah ungläubig von einer zur anderen. Die Zwillinge verstanden den Unterschied zwischen Adjektiv und Adverb nicht? Ausgerechnet die Zwillinge? Und Frau Roberts konnte es ihnen nicht klarmachen? Eine Weile sagte sie nichts. Dann räusperte sie sich. „Claudine hat geredet, n’est-ce pas? Sie hat mich verraten.“
    Hanni und Nanni wurden über und über rot. „Aber nein“, versicherten sie. „Claudine hat ganz bestimmt nichts verraten! Niemand weiß etwas …“
    „Doch, so war es“, beharrte Mamsell. Sie zeigte auf all die Geschenke, mit denen die Klasse sie überhäuft hatte. „Ihr seid schrecklich lieb zu mir. Eure alte Französischlehrerin traut sich nicht mehr in den Unterricht. Und dass ihr wisst, wieso, macht alles nur noch schlimmer.“
    So sehr die Zwillinge auch abstritten, dass irgendwer in der Klasse von irgendetwas wusste – die Lehrerin glaubte ihnen nicht.
    Sie hielt ihnen die Tür auf. „Meine Lieben, es ist sehr nett, wie ihr euch um eure alte Französischlehrerin bemüht. Aber ich fürchte, hier ist unsere gemeinsame Geschichte zu Ende. Auf Wiedersehen, meine lieben Mädchen.“
    Hanni und Nanni waren verzweifelt. Jetzt war es schlimmer als zuvor. Mamsell ahnte, dass die Schülerinnen hinter ihrem Rücken über ihre Prüfungsangst redeten! Jetzt würde sie sich erst recht nicht mehr aus ihrem Schneckenhaus hervortrauen.

Gegenwind für Alina
    Als Jenny und Bobby erfuhren, dass Nanni wegen Alina aus der Tennismannschaft gestrichen worden war, wollten sie es zuerst nicht glauben.
    „Eine richtig falsche Schlange“, zischte Jenny. „Und ich dachte, sie ist nett!“
    „So ist das nun mal im Sport“, gab Nanni zurück. „Die Trainerin entscheidet, wer die Beste ist, und die andere muss gehen. Diesmal hat es eben mich getroffen.“
    „Trotzdem!“, schimpfte Jenny. „Ihr beide hattet euch so auf das Zwillingsdoppel gefreut!“
    „Außerdem passt dieser Weg durch die Hintertür gar nicht zu Alina“, fand Bobby. „Sie ist immer so offen und lustig.“
    „Meistens auf Kosten anderer“, rutschte es Hanni heraus.
    Jenny und Bobby verstanden nicht ganz. Zuerst wollten die Zwillinge es ihnen nicht erklären. Aber schließlich erzählten sie doch, was sie beobachtet hatten.
    Bobby hielt sofort dagegen: „Wenn sie von der Bücherschnecke

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