Hanni und Nanni sind immer zur Stelle
spricht, dann meint sie es bestimmt nicht böse, da bin ich mir sicher.“
„Für Petra kommt es auf dasselbe heraus“, sagte Hanni. „Wer wird schon gerne ausgelacht?“
„Mir würden die Witze nichts ausmachen“, behauptete Bobby.
„Ich hätte es nicht mal bemerkt“, überbot Jenny sie noch.
„Aber wenn Petra es nicht leiden kann, was Alina über sie sagt, dann würden die zwei doch nicht den halben Abend bei den Hausaufgaben zusammensitzen“, fand Bobby.
„Das verstehe ich auch nicht“, musste Hanni zugeben.
„Seht ihr“, nickte Jenny. „Vielleicht macht ihr euch einfach an der falschen Stelle Sorgen.“
„Schon möglich“, sagte Nanni. „Ich frage mich nur, wieso Alina bei den Schulaufgaben ständig mit Petra zusammenhockt. Während man sie sonst nie zusammen sieht, nicht beim Frühstück oder Abendessen, nicht im Park oder im Schwimmbad. Sogar bei der Vollversammlung neulich abends hat Alina zwischen euch beiden gesessen. Petra saß ganz allein in der letzten Reihe der Aula.“
Das war Jenny allerdings auch aufgefallen.
„Vielleicht gibt es dafür einen ganz einfachen Grund“, überlegte Bobby. „Petra liest eben unentwegt und hat keine Zeit für den Park und andere Späße.“
„Trotzdem!“, beharrte Hanni. „Irgendetwas stimmt da nicht. Und wir werden rauskriegen, was das ist.“
Petra war wirklich lieb. Bei der Englischarbeit am nächsten Tag schob sie ihr Heft weit zu Alina hinüber. Die ließ ihre Haare über die Augen fallen und konnte so ganz in Ruhe auf Petras Lösungen schielen.
Frau Roberts bemerkte nichts. Niemand bemerkte etwas. Nur Jenny. Seit dem Gespräch mit Hanni und Nanni war sie misstrauisch geworden. Eigentlich wegen der Geschichte mit der Tennismannschaft. Und sie blieb dabei, dass es absolut unfair war. Da konnten Nanni und Bobby ihr noch so oft versichern, dass die Sportwartin Lexa sich eben für die bessere Tennisspielerin entschieden hatte.
Jenny kaute an ihrem Stift. Da, es war absolut eindeutig. Petra blätterte in ihrem Heft zurück und wartete, bis Alina fertig war. Dann schrieben die beiden weiter.
Auch was Hanni und Nanni gestern Nachmittag zu ihr gesagt hatten, beschäftigte sie noch. Es stimmte tatsächlich, dass Alina eine ganze Reihe von Witzen über die „Bücherschnecke“ Petra machte. Auch Schülerinnen der anderen Klassen kannten Petra mittlerweile als „die Bücherschnecke“.
Warum auch nicht?, hatte Jenny bei sich gedacht. Sie selbst hatte nichts gegen Schnecken. Die mit dem Haus auf dem Rücken fand sie sogar richtig niedlich. Jetzt aber schwante ihr, dass die „Bücherschnecke“ von Alina vielleicht nicht so nett und lustig gemeint war, wie sie, Bobby und die anderen es in ihrer Kicherlaune aufgefasst hatten.
Da, wieder warf Alina unter ihren Haaren einen langen Blick auf Petras Heft und schrieb eifrig weiter.
„Alina!“, tönte plötzlich Frau Roberts’ scharfe Stimme durch die Klasse.
Alina schreckte hoch und wurde knallrot.
„Alina, könntest du bitte das Fenster schließen? Ich sehe gerade, der Gärtner macht den Rasenmäher an. Das könnte ein wenig laut werden.“
„Gerne, Frau Roberts“, nickte Alina diensteifrig und war schon am Fenster.
Jenny blies die Backen auf. Einen kurzen Moment hatte sie gedacht, jetzt würde alles auffliegen. Doch die Lehrerin hatte offensichtlich nicht den leisesten Verdacht.
„Und, Jenny …“, kam es jetzt vom Pult.
Jenny zuckte zusammen.
„Richte deinen Blick bitte auf das Blatt vor dir!“, sagte Frau Roberts mit schneidender Stimme. „Die Arbeit schreibt sich nicht von selbst. Ihr habt noch achtzehn Minuten bis zum Abgeben.“
Entsetzt sah Jenny auf ihr halb leeres Blatt. Achtzehn Minuten! Aber wie war denn das möglich?! Und sie hatte noch nicht mal die Hälfte der Aufgaben! Mit hochrotem Kopf begann sie zu kritzeln.
Seit Lexa bekannt gegeben hatte, wer in der Mannschaft gegen die Eichenwaldschule spielen würde, war auf den Tennisplätzen immer Betrieb.
Alina rannte mit Feuereifer über den Tennisplatz und drosch einen Ball nach dem anderen gegen Margret, eine der besten Spielerinnen der Schule. Das machte wirklich Spaß! Bei ihr kam sie an ihre Grenzen. Und Margret verriet ihr auch noch ein paar Tricks!
Mittlerweile fühlte sich Alina richtig wohl in Lindenhof. Besser hätte sie es nicht treffen können. Sie hatte nette Freundinnen: Da waren Jenny und Bobby und Carlotta, mit denen sie die meiste Zeit verbrachte, aber auch Hanni, Nanni und Marianne, mit denen sie
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