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Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Titel: Hanni und Nanni sind immer zur Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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herumerzählt. Also berichteten sie ihren Freundinnen, was vorgefallen war.
    „Was für ein Glück Pauline gehabt hat!“, meinte Nanni. „Das hätte wirklich schlimm enden können.“
    Claudine nickte. Sie hatte sich bei einem tiefen Sturz in Lindenhof einmal ein Bein gebrochen und war danach lange mit einem Gips herumgehumpelt.
    Hilda hatte nachdenklich zugehört. „Wieso wart ihr mitten in der Nacht auf dem Flur unterwegs?“, fragte sie. „Und warum habe ich davon nichts mitbekommen?“
    „Als Hausgeist waren wir jedenfalls nicht unterwegs“, gab Bobby zurück und grinste.
    „Übrigens, wo stecken eigentlich Alina und Petra?“, fragte Jenny plötzlich.
    „Bei Frau Roberts, wo denn sonst?“, sagte Carla.
    „Ja, aber sie müssten längst wieder da sein“, sagte Hanni.
    Claudine nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Wahrscheinlich stimmte mit der Arbeit etwas nicht“, überlegte sie.
    „Wieso denn das?“, fragte Hilda.
    Jenny holte tief Luft. „Alina hat bei Petra die ganze Arbeit, Wort für Wort, abgeschrieben. Und wahrscheinlich hat das auch Frau Roberts gemerkt.“
    „Wie kannst du so etwas sagen?“, fuhr Hilda dazwischen.
    „Weil ich es gesehen habe“, antwortete Jenny.
    „Alina nutzt Petra schon die ganze Zeit aus“, sagte Hanni. „Denkt doch nur an den Landgut-Aufsatz, den sie angeblich zusammen mit Petra geschrieben hat.“
    „Und all die guten Klausuren und langen Hausarbeiten“, bemerkte Elli.
    Hilda schüttelte den Kopf. „Ich finde nach wie vor, dass ihr nicht so tun könnt, als hätte Alina betrogen, solange nichts bewiesen ist.“
    „Und der Spickzettel?“
    „Das ist längst geklärt“, meinte Hilda.
    Carlotta bemerkte: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht …“ Ihr war Petras Traurigkeit auch schon aufgefallen. Irgendwie fühlte sie sich für Petra immer noch ein bisschen verantwortlich. Frau Theobald hatte Carlotta, als sie noch recht neu in Lindenhof gewesen war, einmal gebeten, sich ein bisschen um das stille Mädchen zu kümmern. Bis Doris und Petra zusammengefunden hatten, hatte die wilde Carlotta das auch tatsächlich getan.
    „Glaubt ihr, Frau Roberts lässt Petra und Alina die Arbeit neu schreiben, ohne jede Vorwarnung?“ Claudine schüttelte sich allein bei dem Gedanken.
    „Das würde ich ihr durchaus zutrauen“, meinte Hilda.
    „Wie gemein!“, fand Bobby. „Es war Alina, die abgeschrieben hat. Wieso müssen es dann beide machen?“
    „Weil für Frau Roberts wahrscheinlich, genau wie für mich, die Unschuldsvermutung gilt“, gab Hilda würdevoll zurück. „Vielleicht war es eben doch nicht so, wie ihr glaubt.“
    „… wie ich gesehen habe“, verbesserte Jenny.
    Auch Hanni und Nanni sorgten sich, dass Petra mit Alina in denselben Sack gesteckt wurde. Und das alles, weil sie nicht gelernt hatte, sich zu wehren! Doris fehlte wirklich. Die Zwillinge nahmen sich vor, unbedingt noch einmal mit Petra zu reden – diesmal ohne Jenny und ihre seltsamen Bemerkungen. Es konnte doch nicht ewig so weitergehen, dass Alina die Klassenjüngste nach Strich und Faden ausnutzte!
    Nach dem Nachmittagskaffee trafen sich die Mädchen zur Hausaufgabenbetreuung in der Klasse. Frau Jenks führte Aufsicht. Fast alle arbeiteten an einer schwierigen Gedichtinterpretation für Deutsch.
    Das Gedicht war hundertfünfzig Jahre alt und handelte von der Natur und einem aufziehenden Gewitter. Keine von ihnen wusste so richtig etwas damit anzufangen. Man hätte wohl in der Bibliothek etwas über die damalige Zeit nachlesen müssen, um dem Dichter auf die Spur zu kommen.
    Vor dem Abendessen schauten Hanni und Nanni noch schnell in der Bibliothek vorbei. Allerdings nicht wegen des Gedichts. Sie hofften, Petra hier zu finden. Und tatsächlich: Da saß sie. Einsam und blass hockte sie im Halbdunkel und studierte Bücher zur Geschichte der Literatur. „Naturalismus“ stand oben auf der Seite, die Petra aufgeschlagen hatte.
    „Da bist du ja“, begrüßten die Zwillinge sie und setzten sich zu ihr. Hanni nahm neben Petra auf der Sofalehne Platz.
    „Wo warst du die ganze Zeit? Wir haben dich vermisst.“
    „Alina und ich mussten die Englischarbeit nachschreiben. Frau Roberts glaubt, eine von uns beiden hat gepfuscht. Und jetzt habe ich eigentlich ganz wenig Zeit. Ich muss ja noch die Gedichtinterpretation schreiben.“
    „Du hast Frau Roberts hoffentlich gesagt, dass nicht du es warst, die abgeschrieben hat!“
    Petra schwieg.
    „Also hast du es nicht gesagt“, schloss Hanni.

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