Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
auf den Beinen, und du siehst nicht mehr ganz so aus wie eine Ziegenhirtin. Vielleicht ist es an der Zeit, dass du anfängst, dich wieder mit Männern zu verabrädden.«
»Ich will mich nicht verabreden. Jetzt weniger denn je. Ich habe es euch versprochen, Stefania, ja, aber ihr könnt doch nicht erwarten, dass ich gleich damit anfange. Das wäre verrückt. Ich würde während des ganzes Dates bloß heulen.«
Sie kaute auf ihren Hoden herum und nickte. »Verstähe, Fran. Aber wenn du es nicht für dich selbst tun willst, würdest du es dann für mich tun?«
Ich gab mir alle Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren. »Aber warum? Ihr habt mir immer noch nicht richtig erklärt, warum ihr das von mir verlangt. Die Idee kommt mir total bekloppt vor.«
Stefania nickte wieder. »Ich weiß, aber sie ist genau das Richtige. Das verspräche ich dir. Ich wünsche mir, dass du Liebe findest, Frances, wahre Liebe. Nicht die Liebe, die du für Michael ämpfunden hast«, fuhr sie fort, als ich versuchte, sie zu unterbrechen. »Eine tiefere Liebe.«
»Und du glaubst, die finde ich, indem ich mich mit anderen Männern verabrede? Stefania, ich habe meine große Liebe gefunden. Ich liebe Michael über alles, und ich will ihn zurückhaben. Ich will ihn von diesem Miststück von Nellie zurückhaben, und damit hat sich die Sache.«
Stefania schob ihren Stuhl zurück und trug unsere Teller zu ihrem winzigen Spülbecken. Sie machte ein verzweifeltes Gesicht. »Gut. Dann ruf ihn an. Ruf ihn jetzt an und verabrädde ein Träffen mit ihm.«
»Das kann ich nicht. Du hast seine Nummer auf meinem Handy gelöscht.«
»Dann hol sie dir eben von Jänny. Oder schick ihm eine E-Mail. Los. Mach schon.«
Ich rührte mich nicht. Das fühlte sich gar nicht richtig an. Stefania drehte sich um und sah mich herausfordernd an. »Warum tust du das nicht?« Ihre Augen sprühten.
»Weil es dich aufregt, Stefania. Oder verärgert. Und weil ich das nicht möchte.«
Stefania schüttelte den Kopf.
»Stefania, ich verstehe wirklich nicht, warum dir das so wichtig ist, aber wenn dem so ist, werde ich es tun. Ich werde zu acht verfluchten Dates gehen, aber Date Nummer acht wird definitiv Michael sein. Ich werde ihn zurückerobern. Und erwarte nicht, dass ich mich bei den anderen irgendwie ins Zeug lege. Okay?«
Sie lächelte. »Gut. Das ist schon bässer. Beim achten Date darfst du dich mit Michael träffen. Warum nicht? Also, wie willst du die anderen Männer auftreiben?«
»Tja, wenn ich das so rasch wie möglich hinter mich bringen will, gibt es nur eine Möglichkeit, hab ich recht? Ich muss sie mir übers Internet besorgen.«
Stefania kicherte. »Ich hatte gehofft, du würdest das Problämm so angehen. Das Internet soll der pärrfekte Ort sein, um Liebe zu finden! Lass uns gleich losläggen!«
Und so ließ ich Stefania reichlich perplex in mein Haus und fuhr für sie den Laptop hoch. » FRANCES !«, rief sie, als ich eine Flasche Wein öffnete. »Du hast diese Nällie Daniels ausspioniert. Warum hast du das getan? Frances, du weißt nicht mal, ob sie wirklich zusammen sind!«
Ich rannte ins Wohnzimmer und klammerte mich an die unwahrscheinliche Hoffnung, dass keine Fotos von Nellie geladen waren. Wenn Stefania sie am Mittwoch bei dem Meditationskurs wiedererkannte, wäre ich geliefert. Glücklicherweise ging es bloß um einen Artikel über sie und den Maßschneider von der Savile Row, für den sie die PR machte. Beim Lesen war ich mir wie Aschenputtel vorgekommen, weil sie sich mit sämtlichen Luxusmarken auskannte. Gab es eigentlich irgendetwas, worüber dieses durchtriebene Biest nicht Bescheid wusste?
»Ich werde dir deine Dating-Site einrichten, Frances«, verkündete Stefania. »Wir mällden dich bei einer Singlebörse an, okay?«
»Dagegen ist nichts einzuwenden«, sagte ich. Je weniger ich damit zu tun hatte, desto besser.
Sie machte sich an die Arbeit.
»Versprich mir, dass du Michael nicht anrufst, bevor die drei Monate um sind«, sagte sie später, als sie aufstand, um zu gehen.
Ich kreuzte meine Finger hinter dem Rücken. »Versprochen.«
Stefania griff nach meinem Arm und riss ihn nach vorne. »Schräckliches Mädchen«, murmelte sie.
»Schon gut, schon gut. Ich verspreche es. Du hast mein Wort. Ich werde Michael nicht kontaktieren. Versprochen. «
Als sie sich zur Tür wandte, legte mir Stefania eine Hand auf die Wange und schenkte mir ein so freundliches Lächeln, wie ich es noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte. »Braves
Weitere Kostenlose Bücher