Happy End fuer drei
gesagt.“ Vorsichtig zog er sie an sich.
Auf ihren Wangen zeigten sich rote Flecken. „Dieser Kuss hat gar nichts bedeutet“, erklärte sie. Warum ging ihr Atem dann schneller?
„Im Gegenteil.“ Er hob ihr Kinn, und sie wehrte sich nicht dagegen. „Für mich war es wie ein Weckruf.“
Abrupt machte sie sich von ihm frei. „Und was hat er in Ihnen geweckt?“
Grady hob beide Hände in die Luft. „Die Erkenntnis, dass ich mich mit den Bedingungen, die ich an meine nächste Frau stelle, vielleicht etwas unter Wert verkauft habe.“
Alexis staunte nicht schlecht über diesen unvermuteten Sinneswandel. „Darf ich fragen, was das heißen soll?“
„Vielleicht sollte ich jemanden suchen, der Spaß hat an Sex ohne Liebe und an einem Kind – und an einem Leben als Mann und Frau.“
„Ohne Liebe“, wiederholte sie enttäuscht.
„Die Liebe meines Lebens habe ich bereits erlebt. Ich glaube nicht, dass der Blitz zweimal am selben Ort einschlägt.“ Grübelnd hielt er inne. „Es ist zumindest äußerst unwahrscheinlich.“
Grady nahm schräg gegenüber von ihr am Tisch Platz und sah sie vertrauensvoll an. „Seltsamerweise habe ich das Gefühl, dass Sie verstehen, warum ich niemanden so lieben kann wie meine Frau.“
Auf diesem Gebiet konnten sie vielleicht wirklich zu einer gemeinsamen Basis finden. Unvermittelt verspürte sie den Wunsch, ihm etwas über sich zu erzählen. „Ich verstehe es tatsächlich. Ich war auch einmal verheiratet.“
Eine Weile schwieg er, um diese Information auf sich wirken zu lassen. Schließlich betrachtete er ihren ringlosen Finger an der linken Hand. „Und?“
Jetzt war sie an der Reihe, über Dinge zu reden, die preiszugeben ihr sehr schwerfielen. „Ich habe auch kurz nach dem College geheiratet. Wir waren sieben Jahre zusammen. Vor zwei Jahren ist Scott gestorben.“
Grady konnte ihren Verlust nachempfinden. „Was ist passiert?“
Alexis schluckte. Sie klang heiser, als sie weitersprach. „Krebs. Er hatte ihn schon als Kind. Fünfzehn Jahre lang hatte er überhaupt keine Beschwerden. Und dann kam die Leukämie zurück und …“ Ihr Leben, ihre Träume, all ihre Hoffnungen und Wünsche waren zerstört worden. Manchmal erschien es Alexis immer noch wie ein schlimmer Traum. Sie zwang sich fortzufahren. „Zwei Jahre lang machte er die neuesten Therapien. Manchmal schlug eine an und wir dachten, über dem Berg zu sein … und dann war es doch vergebens. Es wurde immer schlimmer, und schließlich hat er den Kampf aufgegeben.“
Tröstend nahm Grady ihre Hand. Sein fester Griff und die Wärme seiner Haut hatten etwas Beruhigendes. „Das tut mir leid, Alexis.“
Lange Zeit hatte sie nicht das Bedürfnis gehabt, sich an eine männliche Schulter zu schmiegen. Doch nun war der Wunsch in ihr fast unbezwingbar. Mit Tränen in den Augen sagte sie: „Ich liebe Scott immer noch. Ich werde ihn immer lieben. Aber ich weiß auch, dass ein Teil meines Lebens unwiederbringlich vorbei ist.“
Zögernd zog Grady seine Hand zurück. „Sie werden also wieder heiraten.“
Alexis nickte langsam. Erst kürzlich war ihr klar geworden, dass sie nach vorn schauen und einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen musste, um ihren Kummer endgültig vergessen zu können. „Ganz gewiss – wenn mir die Liebe noch einmal über den Weg läuft.“ Denn die Ehe war das Beste, das ihr bisher widerfahren war.
„Und wenn Sie diese Liebe nicht mehr finden – zumindest jene, die aus ganzem Herzen kommt?“, wollte er wissen. Er war eben ein unverbesserlicher Pragmatiker!
Sie wusste, worauf er hinauswollte. „Auf jeden Fall werde ich keine Vernunftehe eingehen“, teilte sie ihm mit. „So wie sie Ihnen vorschwebt. Lieber bleibe ich allein, als mit jemandem zusammen zu sein und mich einsam zu fühlen.“
Das Gespräch war viel zu persönlich geworden. Deshalb erhob sie sich abrupt und begann, ihre Sachen zusammenzupacken. „Schauen Sie sich bitte die Unterlagen der möglichen Kandidatinnen an, die ich für Sie ausgesucht habe. Sollte Ihnen eine der drei Frauen gefallen, lassen Sie es mich wissen, und ich werde so schnell wie möglich ein Treffen arrangieren.“
„Wenn Sie sie mir vorstellen, tun Sie bitte so, als sei es eine Freundin von Ihnen und keine potenzielle Mommy“, bat Grady.
Normalerweise hätte Alexis sich auf so eine verzwickte Angelegenheit nicht eingelassen. Doch normalerweise ging es auch nicht um die Gefühle eines kleinen Mädchens. Deshalb nickte sie. „Savannah
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