Happy End fuer drei
stärken.“
„Das stimmt.“ Alexis erinnerte sich an ähnliche Vorkommnisse mit ihren eigenen Eltern.
„Gott sei Dank ist die Abschlussfeier in sechs Tagen überstanden. Nach dem Donnerstag wird sie die Mädels erst einmal eine ganze Weile lang nicht sehen. Bis zum ersten August.“
So lange ist das auch nicht, dachte Alexis. Und im Grunde würde es an der Situation auch nichts ändern. Außerdem war da noch die Teegesellschaft, die für den Mittwoch geplant war. Das Thema wollte sie allerdings jetzt nicht zur Sprache bringen. Ein Problem nach dem anderen .
„Und was machen wir jetzt mit dem Kleid?“, fragte Grady unvermittelt.
Ratlos hob Alexis die Schultern. „Ich weiß nicht. Savannah befürchtet, zum Gespött der Klasse zu werden – egal, was sie anzieht.“
Gradys Augen wurden schmal. „Willst du damit sagen, ich sollte sie besser von dieser Schule nehmen?“
Ja. Je früher, desto besser. Doch Alexis war klar, dass sie sich damit auf dünnem Eis bewegte. Er war immer noch ein Klient. „Das musst du entscheiden, Grady“, entgegnete sie vorsichtig. „Ich würde dir allerdings empfehlen, mit Savannah zu reden und ihr ein paar Tipps zu geben, wie sie sich am besten gegenüber solchen Mädchen verhält. Mit Heimtücke ist nicht leicht umzugehen.“
Grady nahm Alexis’ Hand, ließ sie aber sofort wieder los, als ihm klar wurde, was er tat. „Das klingt so, als hättest du Erfahrungen damit.“
Alexis spürte seine Berührung noch immer. Einmal mehr erkannte sie, auf welches Risiko sie sich einließ, wenn sie derlei private Dinge mit ihm diskutierte.
„Ein paar solcher Situationen habe ich am eigenen Leib erlebt“, gab sie zu.
„Und wie hast du dich verhalten?“
„Ich habe mit den Jungs gespielt. Mit denen kam man viel besser zurecht – selbst wenn sie einen nicht mochten.“
„Das stimmt“, pflichtete er ihr bei. „Jungs gehen solche Probleme viel offensiver und offener an. Es knallt, aber dann ist die Sache ausgestanden.“
Nur zu gut konnte Alexis sich vorstellen, wie es ihm mit vier Brüdern ergangen war. Für Josie und Wade war es bestimmt nicht immer einfach gewesen, sie alle im Zaum zu halten.
Ihre Kehle war auf einmal ganz trocken, und sie schluckte schwer. „Was ist denn nun mit dem Kleid?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
Er schaute sie durchdringend an. „Ich habe das Gefühl, du hast schon eine Idee.“
Alexis schmunzelte. „Ja. Die habe ich wirklich.“
8. KAPITEL
„Du brauchst nicht mit uns reinzukommen, Daddy“, sagte Savannah. Sie waren am Nachmittag noch einmal in die Stadt gefahren, nachdem Alexis mit einer Freundin telefoniert hatte, die ein Geschäft für Hochzeitskleider hatte. „Dieser Laden ist nur für Mädchen.“
„Na dann!“ Er wandte sich an Alexis. „Wie lange soll ich euch denn allein lassen?“
„Eine Stunde dürfte ausreichen“, meinte sie. „Weiter unten auf der Straße sind ein paar Buchläden und einige Cafés.“
„Ruft mich auf dem Handy an, wenn ihr früher fertig seid. Ansonsten bin ich in einer Stunde wieder hier.“ Damit ließ er sie allein.
Alexis nahm Savannah bei der Hand und betrat mit ihr den Laden.
Alexis’ Freundin Lynn Delgado, die Eigentümerin des Geschäfts, kam ihnen entgegen. Alexis hatte ihr bereits am Telefon gesagt, wonach sie suchten, und Lynn hatte bereits eine Vorauswahl getroffen. Sie hockte sich vor Savannah hin.
„Du brauchst also ein Kleid für die Abschlussfeier in deiner Vorschule“, sagte sie.
„Ja. Und ich möchte nicht, dass die anderen über mich lachen.“
Lynn, die schon vielen nervösen Bräuten Mut zugesprochen hatte, lächelte freundlich. „Da werden wir bestimmt das Richtige für dich finden.“
„Etwas wie für eine Märchenprinzessin?“, fragte Savannah hoffnungsvoll.
„Für eine Prinzessin so wie dich“, bekräftigte Lynn. Sie führte sie in die Mädchenabteilung und zeigte ihr, was sie ausgesucht hatte – drei wunderschöne, fast bis auf den Boden reichende Kleider. „Na, was hältst du davon?“
Ehrfürchtig berührte Savannah den Stoff. „Er ist schön weich.“
„Und sehr bequem. Aber zieh es doch mal an. Dann kletterst du auf diesen Hocker hier und schaust dich im Spiegel an.“
Savannah sah sich um. Weiter hinten im Laden probierte eine junge Frau Brautkleider an. „Alexis, du musst auch eines anziehen“, bat Savannah.
Alexis beschloss, ihr den Gefallen zu tun und wählte ein pastellfarbenes Kleid, das für eine Brautjungfer bestimmt
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