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Happy End fuer Rachel

Happy End fuer Rachel

Titel: Happy End fuer Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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bittersüßen Gedanken.
    „Entschuldige, Lynnie, ich habe gerade überlegt, ob ich deinen Rat nicht befolgen sollte.“ Es ist nur eine Notlüge, beruhigte Rachel sich und dachte im gleichen Moment: Warum nicht mit Paul zum Essen gehen? Das wird mir Mendez aus dem Kopf blasen!
    Hörbar erleichtert bestärkte ihre Schwiegermutter sie. „Na also. Ich bin mir sicher, dass es dir guttun wird, meine Liebe. Vergiss nicht, mir danach davon zu erzählen. Weißt du, Rachel, Howard und ich wünschen uns nichts mehr, als dass es dir gut geht.“
    „Das weiß ich doch, und es ist sehr lieb von euch. Ich melde mich, sobald es etwas zu berichten gibt“, verabschiedete sich Rachel.
    Vorsichtig legte sie den Hörer auf die Gabel. Soll ich Paul wirklich anrufen? Wenn er nun mehr will als ein Essen unter Freunden? Es lag zwar schon Jahre zurück, aber ihr erster Versuch, so auf andere Gedanken zu kommen, hatte sich doch als das reinste Desaster entpuppt, hielt sie sich vor.
    Wie böse Schatten zogen die Bilder der Party bei ihrer Nachbarin Julie Corbett vor ihrem geistigen Auge vorbei. Nach zu vielen Wodka Martini war Rachel mit dem attraktiven Fremden in Julies Schlafzimmer gelandet. Natürlich hatten beide an den Schutz gedacht, doch der Rest an Unsicherheit hatte Rachel zwei Wochen lang völlig zermürbt. Sie erinnerte sich an ihren damaligen Schwur: So etwas wird mir nie wieder passieren!
    Am nächsten Abend stand Rachel in ihrem neuen Outfit vor dem großen Spiegel in ihrem Schlafzimmer. Entgegen aller Bedenken hatte sie sich mit Paul zum Essen verabredet. Prüfend musterte sie das tief dekolletierte, wadenlange Häkelkleid. Das leuchtende Türkis harmonierte perfekt mit ihrem aschblonden Haar, und das glänzende Material lag eng auf ihrer Haut. Zufrieden schlüpfte Rachel in die neuen silbrigen Riemchensandaletten. Das Geräusch einer zuschlagenden Wagentür ließ sie die Treppe hinuntereilen.
    Der Verlauf des Abends bewies Rachel, wie wenig Paul sich verändert hatte. Im Gegensatz zu ihr genoss Paul Davis sichtlich jeden einzelnen Bissen des Fünf-Gänge-Menüs. Zwischen Kauen und Schlucken beschrieb er zärtlich die Wunderwelt der Modelleisenbahnen auf dem Dachboden seiner Mutter. Dabei fixierten seine wässrigen Augen die Rundungen ihres Dekolletés. Hätte sie doch nur Evelyn gebeten, sie im Laufe des Abends anzurufen, um sich für den Notfall eine Fluchtmöglichkeit offenzuhalten.
    Das halte ich nicht mehr aus, wollte sie am liebsten schreien, während Paul beseelt von Loks und Waggons schwatzte. Rachel dachte schon an einen vorgetäuschten Migräneanfall, als plötzlich ihr Handy klingelte.
    Erleichtert hörte sie die Stimme ihrer Schwiegermutter, auch wenn der ungewohnte Tonfall sie verunsicherte.
    „Schatz, es tut mir leid, euren schönen Abend stören zu müssen.“ Evelyns Stimme zitterte.
    „Du klingst so seltsam, Lynnie! Was ist los?“, fragte Rachel beunruhigt. Dabei zwang sie sich, Paul kurz zuzulächeln. In ihrem Inneren erwachten böse Ahnungen, noch bevor Evelyn weitersprach.
    „Ich muss es dir gleich sagen: Steve hat angerufen.“
    Daisy! Oh mein Gott, Daisy, gellte es in Rachel. Nackte Panik ließ sie erstarren. Die schrecklichsten Nachrichten jagten durch ihren Kopf.
    Nur schwach drangen Pauls vorsichtige Worte an ihr Ohr. „Rachel! Der Kellner möchte wissen, welches Dessert du gewählt hast.“
    Statt zu reagieren, schrie sie ins Telefon: „Evelyn! Was ist passiert?“
    Vergeblich versuchte Evelyn ihrer immer noch zitternden Stimme etwas Beruhigendes zu geben. „Nicht aufregen, Rachel! Daisy hat einen Unfall gehabt, aber …“
    „Rachel!“, verlangte der ansonsten so stille Paul nun lauter, „welches Dessert?“
    Aber sie beachtete ihn nicht, sondern fragte panisch ins Telefon: „Ein Unfall? Was ist mit Daisy?“
    „Vermutlich nichts Schlimmes. Gestern oder vorgestern waren sie auf der Jacht von Laurens Vater. Steve hat sich nicht so genau ausgedrückt“, lauschte Rachel der reichlich wirren Antwort ihrer Schwiegermutter.
    Als ob ich es nicht von Anfang an geahnt hätte, dachte sie verzweifelt und sagte eine Spur zu laut ins Telefon: „Ich bin schon auf dem Heimweg. Steve hat mir gefälligst persönlich mitzuteilen, was geschehen ist.“
    Binnen Sekunden hatte Rachel ihr Handy zugeklappt und Handtasche und Schal an sich genommen.
    „Was soll das bedeuten?“, fragte Paul verdattert.
    „Tut mir leid, Paul“, rief sie über die Schulter und war schon an der Tür.

7. KAPITEL
    Mit zwei

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