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Happy End fuer Rachel

Happy End fuer Rachel

Titel: Happy End fuer Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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alle Fasern ihres Körpers elektrisch aufgeladen.
    Neben sich spürte sie seine Wärme, nein Hitze. Und sie spürte sein Verlangen. Mit einem Seitenblick sah sie wieder das Tattoo auf seinem Oberarm. Joe Mendez wirkte nur gelassen und stark.
    Ob er ahnte, wie das Herz der Frau neben ihm raste? Rachel, denk an deine Tochter! Nur ihretwegen bist du hier, ermahnte sie sich. Trotzdem fühlte sie sich von der Anziehungskraft dieses Mannes gefangen. Er darf nicht merken, dass mir eine ganz andere Hitze als die Floridas zu schaffen macht, betete Rachel insgeheim.
    Tatsächlich schien Joe anderen Gedanken nachzuhängen, denn als der Chauffeur einstieg und den Wagen in Bewegung setzte, fragte er: „In welchem Hotel hat Steve dich denn untergebracht?“
    Rachel starrte kurz auf ihre Knie und sah Joe dann ins Gesicht. „Steve? Mich irgendwo unterbringen? Im Internet habe ich das Park Plaza gefunden, ein kleines Hotel, in der Nähe des Krankenhauses. Dort möchte ich abgesetzt werden.“
    „Luther, die Lady möchte zum Park Plaza Hotel in Palm Cove. Sagt Ihnen der Name irgendetwas?“
    „Ja, Sir. Es liegt an der Spanish Avenue, ein paar Straßen weiter ist doch vor Kurzem ein Einkaufszentrum eröffnet worden.“
    „Die Palm Cove Mall, ich weiß. Fahren Sie uns bitte zu dem Hotel“, bat Joe höflich und ließ anschließend per Knopfdruck die Trennscheibe zwischen Vorder-und Rücksitzen hochfahren.
    „Daisy?“, fragte Rachel plötzlich panisch. „Was ist mit Daisy?“
    „Zum Glück nichts Bedrohliches. Die Ärzte sagen, sie wird rasch wieder auf den Beinen sein. Das Mädchen besitzt eine gewaltige Lebenskraft.“
    „Dem lieben Gott sei Dank!“, konnte sie nur flüstern.
    Joe spürte, wie viel ihr die gute Nachricht bedeutete. Und er verstand beides: Rachels Angst um ihr Kind und ihre Furcht, sich ihm zuzuwenden.
    Bei seinem ersten Besuch im Krankenhaus hatte ihn Daisys Anblick zutiefst erschüttert. Ihr Kindergesicht war grün und blau und so verschwollen, dass ihr rechtes Auge kaum noch zu sehen war.
    Irgendwann hielt Rachel das Schweigen nicht mehr aus. „Wirklich sehr freundlich, mich abzuholen“, begann sie, die direkte Anrede vermeidend, „aber ich hätte mir ebenso gut ein Taxi nehmen können.“
    Lächelnd hob er die Augenbrauen und fragte: „Hast du dich etwa nicht gefreut, mich so bald wiederzusehen? Auf meiner Seite jedenfalls ist die Freude groß, wenn der Anlass auch wenig erfreulich ist.“
    „Doch, ja, natürlich hat es mich gefreut, aber können wir den Vorfall in meiner Küche nicht einfach vergessen?“
    Nachdem Joe sich mit dem Handrücken über das stoppelige Kinn gestrichen hatte, als müsste er nachdenken, deutete er aus dem Seitenfenster zum Gewitterhimmel. „Und wenn aus dem Dunkel dort oben auch Feuer und Eis zugleich fallen würden, Rachel. Ich will unsere Küsse weder vergessen noch mich für irgendetwas entschuldigen!“
    Abrupt umfasste er mit seinen schlanken Händen ihr glühendes Gesicht. „Du möchtest doch nicht wirklich von mir hören, dass ich es bedaure? Zumindest habe ich an dem Samstag etwas ganz anderes gespürt.“
    Nur nicht wieder weich werden, allein Daisy ist wichtig, befahl sich Rachel. Sie bemühte sich vergeblich, Gleichgültigkeit und Kälte in ihre Worte zu legen. „Ob wichtig oder nicht, nichts Geschehenes lässt sich ungeschehen machen. Jetzt bin ich allein wegen Daisy hier.“ Beide kannten die Wahrheit und die Lüge in ihren Worten.
    Ebenso wussten beide, dass tosende Leidenschaft sie überwältigt und alles andere hätte vergessen lassen, wenn Daisy nicht im Haus gewesen wäre.
    Diese Frau ließ Joe nicht los. Er wollte ihre aufgesetzte Kühle nicht akzeptieren, zumal der Ausdruck ihrer Augen anderes verriet. Es gab etwas an ihr, das den Mann in ihm übergroß anwachsen ließ.
    „Natürlich geht es um Daisy. Ich wollte dich abholen, damit du so schnell wie möglich bei ihr sein kannst. Daneben muss ich mich doch freuen dürfen, dich zu sehen.“
    Rachel nickte kurz und zwang sich zu einem Lächeln. Dann sah sie aus dem Fenster und versuchte, sich von der vorbeiziehenden Landschaft ablenken zu lassen. Bei Sonnenschein musste der palmengesäumte Atlantikstrand einem Postkartenidyll gleichen. Irgendwie unheimlich, dachte sie – das stille dunkle Wasser, darüber die Schwärze der Wolken und dazwischen Gefahr für alles Lebende. Sie wusste von der kurz anhaltenden Stille zwischen Erde, Luft und Wasser, bevor wieder einmal einer der gefürchteten Stürme mit

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