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Happy End fuer Rachel

Happy End fuer Rachel

Titel: Happy End fuer Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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Stunden Verspätung landete die British-Airways-Maschine um siebzehn Uhr in Miami. Wegen der drastisch verschärften Kontrollen musste Rachel wie die anderen Passagiere eine lange Wartezeit erdulden. Endlich betrat sie übernächtigt die Ankunftshalle. Im Gegensatz zu den übrigen Passagieren hatte sie während des Flugs aus Sorge um Daisy nicht schlafen können.
    Wenn sie an Evelyns Informationen dachte, gefror ihr erneut das Blut in den Adern. Daisy war auf der Jacht der Johansens über Bord gegangen und hatte sich dabei anscheinend den Kopf verletzt. Von Evelyn wusste sie, dass die Rettung des bewusstlosen Mädchens einzig einem aufmerksamen Mannschaftsmitglied zu verdanken war.
    Nach diesem ersten Bericht hatte Rachel plötzlich geschrien: „Und Steve? Wo war Steve?“ Von Evelyn war nur ein hilfloses Schulterheben gekommen.
    Danach hatte sie bei den Johansens angerufen und mit Steve gesprochen, der sich gedreht und gewunden hatte, bis er sagte: „Daisy ist dreizehn, Rachel. Sie muss langsam selbst auf sich aufpassen können!“
    Um eine Waffenruhe bemüht hatte Rachel gar nicht mehr nach einer Schwimmweste gefragt, sondern nur nach dem Namen des Krankenhauses, in dem Daisy lag. Sie beendete das Telefonat mit den knappen Worten: „Richte dich darauf ein, mich in Kürze bei Daisy zu sehen.“
    Steves sofortiges Einverständnis überraschte Rachel. Aber natürlich musste er mit einem gemeinen Lachen hinzufügen: „Ich kann es ja nicht verhindern. Du warst schon immer eine Glucke, Rachel.“
    Bitterböse dachte Rachel: Nein, das kannst du nicht verhindern!
    „Von deiner Mutter weiß ich, dass Daisy nach mir verlangt hat, aber du warst zu feige, um es mir zu sagen“, hatte sie nur erwidert und aufgelegt.
    Nun dachte sie an nichts anderes mehr, als so schnell wie möglich zu ihrer Tochter ins Palm Cove Krankenhaus zu kommen. Mit ihrem Koffer hastete sie in Richtung Ausgang. Draußen bremste die feuchtwarme Tropenluft ihren Schritt. Die Schlangen an den Taxiständen verhießen kein schnelles Entkommen aus der glühenden Nachmittagshitze.
    Eine bekannte Stimme ließ sie herumfahren. „Rachel? Ich bedaure sehr, Sie in der Halle verpasst zu haben“, entschuldigte sich Joe Mendez etwas außer Atem.
    Ein heißkalter Schauer lief über ihren Rücken. Joe, wollte sie flüstern, doch sie hörte sich sagen: „Mr. Mendez! Sie? Woher …“
    „Steve hat mir gesagt, du würdest ganz sicher die nächste Maschine nehmen“, erklärte er und benutzte ganz selbstverständlich das vertrauliche Du. Dann ergriff er ihren Koffer und steuerte auf den Parkstreifen am Ende des Terminals zu. Über die Schulter hinweg sagte er: „Bitte komm. Da vorn steht mein Wagen. Alles Weitere können wir unterwegs besprechen.“
    „Hat Steve dich etwa geschickt?“ Sie bemerkte gar nicht, dass sie nun selbst die vertrauliche Anrede benutzte.
    „Nein, da ich heute morgen einen Geschäftstermin in der Stadt hatte, bot es sich an, dir die Taxifahrt zu ersparen“, erklärte Joe, während er Rachel an den wohlbeleibten Senioren einer Reisegruppe vorbeilotste. „Ich hoffe, du hattest trotz allem einen guten Flug?“
    Sie nickte, ohne es zu bemerken. Wieder einmal brachte dieser Mendez ihre Welt aus dem Gleichgewicht. Gleichzeitig dachte sie an Steve, auf den sie vermutlich im Krankenhaus treffen würde, aber das war ihr jetzt völlig gleichgültig. Einzig Daisy galt ihre Sorge.
    Noch vor dem Fahrzeug bemerkten Joe und Rachel, wie sich am Himmel bedrohliche Gewitterwolken auftürmten. Die schwülheiße Luft verstärkte das Pochen in Rachels Schläfen noch. Lange wird meine Kraft nicht mehr reichen, dachte sie.
    Wie in Trance folgte sie Joe zu der schwarzen Limousine. Ein riesiger schwarz uniformierter Mann sprang heraus. Bevor er nach dem Koffer griff, öffnete er die hinteren Wagentüren.
    Erst jetzt fiel Rachel auf, wie leger Joe gekleidet war. Dabei hatte er doch von einem Geschäftstermin gesprochen. Für den Vorstandsvorsitzenden einer einflussreichen Computerfirma waren das schwarze T-Shirt und die kakifarbenen Bermudas wohl eher eine ungewöhnliche Berufskleidung. Wie bei ihrer letzten Begegnung vor über einer Woche bedeckten Bartstoppeln sein Kinn und die Wangen.
    „Bitte“, sagte er.
    Ganz anders als im Flugzeug, dachte sie erfreut und streckte ihre Beine aus. Für einen Moment genoss sie die Kühle der Klimaanlage. Als Joe sich neben sie setzte und sein gebräuntes Knie ihren Oberschenkel berührte, hatte sie das Gefühl, als wären

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