Happy End im Mondpalast
jemanden so sehr liebte? Die Welt erstrahlte dann in einem neuen Licht. Sie wurde zum Paradies. Der Blick auf die Dinge veränderte sich, wenn Liebe das Herz erfüllte.
„Ich mag es nicht, wenn du dir Sorgen machst“, fuhr Khal fort und zog sie in den Schatten. „Ich mag es nicht, wenn du von Anwälten sprichst, und am wenigsten mag ich es, wenn ich mich vor dir auf das Gesetz berufen muss.“
„Willst du damit andeuten, dass du ein fortschrittlicher Herrscher bist?“, neckte Beth ihn. Ihre Liebe wärmte sie wie eine Flamme. Sie hätte vor Freude lachen oder durch den Garten tanzen können, um ihr Glück und ihre Begeisterung auszudrücken. Doch sie beherrschte sich und fuhr in demselben scherzhaften Ton fort: „Hast du dich endlich zu meinen Ansichten bekehrt?“
„Das weiß ich erst, wenn ich deine Ansichten kenne“, antwortete Khal mit einem Blick, der sie erröten ließ. „Ich würde gern glauben, dass du auf ein längeres Zusammensein hoffst.“
„Mit Hana?“
„Natürlich mit Hana“, versicherte er. „Wie eine richtige Familie.“
Beths Augen leuchteten auf.
„Das wünschst du dir doch, oder?“, vergewisserte er sich zögerlich.
„Mehr als alles in der Welt.“ Durfte sie Khal glauben? Wollte er ihr wirklich mitteilen, dass sie zusammenbleiben würden? Doch schon verdüsterte sich sein Gesicht, und sein Blick verriet, dass ihn etwas quälte.
„Dieser Sandsturm in der Wüste … Ich hätte dich verlieren können.“ „Oh Khal!“ Beth erinnerte sich an seine Schwester und verstand, dass er ihre ausgelassene Freude im Moment nicht teilen konnte. Sacht berührte sie seinen Arm. „Du hast mir das Leben gerettet. Ich bin für immer in deiner Schuld.“
Khal sah überrascht auf. „Du schuldest mir nichts, Beth. Wenn ich dich verloren hätte …“
„Du hast mich nicht verloren, Khal. Ich lebe und werde immer für dich da sein.“
„Ich weiß, dass du es ehrlich meinst.“
„Oh ja“, bestätigte Beth leidenschaftlich. Khal hatte nie irgendwelche Gefühle gezeigt, und jetzt ließ er sie in sein Herz sehen. Beth war selten so bewegt gewesen, so ganz von Liebe erfüllt – abgesehen von dem Augenblick, als sie Hana zum ersten Mal in den Armen gehalten hatte. Ihre Träume sollten sich erfüllen. Sie würden von jetzt an wie eine richtige Familie zusammenleben.
„Vor dem Sandsturm war mir nicht klar, wie viel du mir bedeutest“, fuhr Khal fort. „Doch danach konnte ich mir nicht mehr vorstellen, wie das Leben ohne dich sein würde. Wir beide und Hana … hier im Palast …“ Sein Gesicht verklärte sich für einen Moment. „Sag, dass du bei mir in Q’Adar bleibst.“
„Das würdest du für uns tun?“ Beth sah ihn prüfend an. Wenn er bereit war, all den Schwierigkeiten zu begegnen und die Kritik zu ertragen, die ihm eine Frau aus einer so unterschiedlichen Gesellschaftsschicht einbringen würde, konnte sie ihn nur noch mehr bewundern. „Du meinst es ernst, nicht wahr?“
„Todernst“, versicherte er. „Hana und du sind alles, was ich mir wünsche. Ich war mir nicht bewusst, wie weit ich gehen würde, um unsere gemeinsame Zukunft zu garantieren. Erst die Ereignisse der letzten Nacht haben die Dinge zurechtgerückt und mir gezeigt, wo dein Platz ist.“
„Oh Khal!“ Beth nahm sein Gesicht in ihre warmen, weichen Hände. „Du tust immer so, als wärst du hart, aber im Grunde bist du wie ich. Wir spüren beide diese Leere in uns, die nur ein einziger Mensch ausfüllen kann. Es kommt nur darauf an, diesen Menschen zu erkennen.“
Solange sie in Khals Liebe geborgen war, solange es Hana gut ging, war die Welt für Beth in Ordnung. Keine Minute würde sie sich mehr Sorgen darüber machen, ob eine Verkäuferin aus Liverpool und der Herrscher von Q’Adar heiraten konnten. Sie würde es einfach als gegeben hinnehmen. Sie würde sich von Khal und seinen Ratgebern unterweisen lassen. Sie würde Arabisch lernen und Q’Adars Geschichte und Kultur studieren. Sie würde Stiftungen ins Leben rufen und sich um Wohltätigkeit bemühen. Und vor allem würde sie Hana helfen zu begreifen, wie reich sie durch das Erbe von zwei so unterschiedlichen Welten war.
„Dann bleibst du bei mir, Beth Tracey Torrance?“, fragte Khal, indem er beide Hände auf ihre Schultern legte. „Willst du mit mir leben und lieben?“
Beth sah ihn vertrauensvoll an. „Du weißt, dass ich das will.“
10. KAPITEL
Khal wollte Beth belohnen – für den Mut, den sie während des Sandsturms bewiesen hatte,
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