Happy End im Mondpalast
fasziniert zu, wie er erst seine Reithose und dann den schwarzen Slip auszog. Kein Wunder, dass er keine Hemmungen hatte. Sogar im blassen Mondlicht wirkte sein Körper vollkommen. Die Natur hatte hier ein Meisterwerk geschaffen, das durch Khals völlige Unbefangenheit erst ganz zur Wirkung kam. Mit einem Sprung saß er auf dem Rücken des Hengstes.
„Worauf wartest du noch?“, fragte er über die Schulter.
Vielleicht darauf, dass die Glut in mir abkühlt, dachte Beth, aber das würde wohl erst im Wasser geschehen. Woher kam bloß diese Befangenheit? Sie hatte ein Kind von Khal, und doch kam es ihr so vor, als lernten sie sich jetzt erst kennen. Rasch zog sie sich aus und nutzte geschickt das abschüssige Ufer, um ihr Pferd zu besteigen. Dann lenkte sie es mit leichtem Schenkeldruck ins Wasser.
Es kam ihr vor, als spielte sie in einer Filmszene mit. Der Mond schien auf sie herunter, und der Nachtwind strich warm über ihren nackten Körper. Sie wiegte sich im Rhythmus der Schwimmbewegungen des Tieres, das versuchte, den Hengst einzuholen. Khal hatte recht. Ein Bad war genau das, was sie jetzt brauchte. Das schienen auch die Pferde zu denken, die lebhaft mit den Ohren spielten.
Khal sah Beth wie die Mondgöttin auf sich zukommen. Das Licht war eine seltene Mischung aus Silber und phosphoreszierenden Schatten, in denen sich noch etwas vom Licht und der Hitze des Tages hielt. Es schimmerte auf Beths nackter Haut, während sie langsam näher kam, bis sich die Pferde mit leisem Wiehern begrüßten.
Khal hatte den Hengst in seichteres Wasser gelenkt, wo er fesseltief im Schatten einiger überhängender Bäume stand. Als Beth ihn erreichte, strebten die Pferde von sich aus einem schmalen Grasstreifen zu, der im Schutz der Bäume den Sandsturm einigermaßen heil überstanden hatte. Die nächtlichen Geräusche brachen sich an den Berghängen. Das Plätschern des Wassers wirkte unnatürlich laut, ebenso das Schreien und Rascheln der unsichtbaren Wüstenbewohner. Nichts störte die Illusion, dass sie die einzigen Menschen auf der Welt waren.
Beths langes blondes Haar verhüllte ihre Nacktheit. Einzelne nasse Strähnen hatten sich um die Spitzen ihrer Brüste gelegt, sodass Khal ihren Reiz nur ahnen konnte. Doch Beth bemühte sich nicht, ihre Brüste ganz zu bedecken. Wenn sie sich zu etwas entschlossen hatte, gab es kein Zurück mehr für sie. Das bewunderte Khal an ihr, ebenso wie den Mut, den sie während des Sturms und danach bewiesen hatte.
„Wir können die Tiere ruhig grasen lassen.“ Er sprang auf die Erde und kam näher, um Beth beim Absteigen zu helfen. Damit zerbrach der Zauber, denn es war nur allzu klar, was geschehen würde, wenn sie sich jetzt in die Arme nahmen.
„Wollen wir nicht schwimmen?“, fragte Beth, ohne sich zu rühren.
Es tat Khal leid, dass ihre anfängliche unschuldige Begeisterung nun von Furcht verdrängt zu werden schien. Sie sorgte sich um ihre Zukunft in Q’Adar, das sah er ihr deutlich an. Wenn er aufrichtig war, konnte er ihr keinerlei Sicherheit geben, aber er hatte sie dieses Mal gerettet, und er würde sie wieder retten – sooft dies nötig wäre.
„Du möchtest noch einmal ins Wasser und ohne die Pferde schwimmen?“, vergewisserte er sich.
„Genau das will ich“, antwortete sie. „Ich habe immer davon geträumt, im Mondlicht zu baden. Ein unerfüllbarer Wunsch, wie ich bisher dachte …“
„Heute wird er erfüllt.“ Glühend vor Verlangen, streckte Khal die Arme aus und half ihr von dem Pferd herunter. Dabei achtete er darauf, dass sie sich nicht mehr berührten als nötig, denn Beth sollte sich entspannen und wieder lächeln. „Bevor wir baden, will ich noch mehr Holz auflegen, damit das Feuer die Nacht hindurch brennt und deine Kleidung trocknet.“
„Ich helfe dir, Holz zu sammeln“, bot sie an. „Reisig, trockenes Gras, kleine Zweige … alles, was du findest.“ Die Wüste gab für ein Feuer nicht viel her.
Als sie genug zusammengetragen hatten, sah Beth zu, wie Khal das Feuer schürte.
„Sie stellen sich nicht sehr geschickt an, Hoheit“, meinte sie scherzhaft.
Khal war froh, dass sie sich wieder gefangen hatte, und verbeugte sich spöttisch. Dann bemerkte er, dass ihre Wangen glühten. Sie hatten sich bisher im Schatten aufgehalten, aber jetzt fiel das Licht voll auf Beths Körper, und wie Eva im Paradies schämte sie sich. Am liebsten wäre sie fortgelaufen, um sich irgendwo zu verstecken.
Khal wollte nicht, dass sie sich schämte. Sie sollte
Weitere Kostenlose Bücher