Happy End im Mondpalast
überwältigt. Jetzt wollte Khal sie so lieben, dass es ihm im Gedächtnis bleiben würde, wenn er in seine reale Welt zurückkehrte.
Er drückte Beth ins Gras und küsste sie, bis sie vor Verlangen glühte. Seine Lippen liebkosten ihren Körper bis hinunter zu den Füßen. Dann drehte er sie um und küsste ihre Kniekehlen, was sie zum Lachen brachte.
„Ich ahnte ja nicht …“
„Was?“ Khal tupfte federleichte Küsse auf ihre Schenkel.
„Dass meine Beine so empfindlich sein können.“
„Du musst eben noch viel lernen.“
„Willst du mein Lehrer sein?“
„Solange du in Q’Adar bist.“ Das hätte Khal nicht sagen dürfen. Es trübte die Stimmung, denn sie wussten beide nicht, wie lange sie noch zusammen sein würden.
„Ich begehre dich so.“ Und ich liebe dich, aber das darf ich nicht sagen. „Ich kann nicht glauben, dass diese Nacht irgendwann enden muss …“
Eine Weile lagen sie schweigend da und blickten zu den Sternen hinauf. „Die Nacht endet erst, wenn das Feuer erlischt“, versprach Khal.
„Und da du gerade Holz nachgelegt hast …“ Beth drehte sich auf den Bauch und lächelte versonnen. „Hier draußen in der Wüste ist alles anders, nicht wahr?“
„Ganz anders“, bestätigte Khal.
„Dabei dachte ich, die Wüste wäre hassenswert … öde, grausam und hart.“
„Das ist sie auch … öde, grausam und hart.“
„Und doch so wunderschön.“ Beth schmiegte sich in seine Arme. „Sollten wir nicht Hanas wegen umkehren?“
„Ich halte mein Versprechen.“ Khal zog ihre Hand an seine Lippen. „Du bist zurück, bevor Hana aufwacht.“
Beth wollte schweigen, aber als sich ihre Blicke trafen, brach es aus ihr heraus: „Und dann?“
„Dann geht das Leben weiter wie bisher.“
Das betrübte Beth, und dass Khal sie bat, nicht traurig zu sein, half wenig. Aber sie durfte nicht zu viel verlangen. Sie hatten diese Nacht, diese zauberhafte, magische Nacht …
Khal sprang mit einem Satz auf. „Wir wollen die Pferde satteln. Unsere Kleidung ist inzwischen getrocknet.“
Die Wirklichkeit hatte sie eingeholt, der Traum begann zu verblassen. Es würde keine Küsse und keine sehnsuchtsvollen Blicke mehr geben. Mit dem Satteln der Pferde nahte der Abschied. Es war aus.
Khal half Beth beim Aufsteigen und sprang dann selbst in den Sattel. „Wir wollen den Ritt nach Hause genießen“, sagte er, denn er spürte Beths Niedergeschlagenheit. Sie mussten jetzt jede Minute auskosten, denn mehr konnte er Beth nicht bieten. Auch er war zutiefst unbefriedigt und zugleich entschlossen, die Zeit, die ihnen noch blieb, nicht zu vergeuden.
Am nächsten Morgen stand Khal vor Hanas Zimmer und sah zu, wie Beth das Baby versorgte. Sie hatten den Rest der Nacht getrennt verbracht, und der ungewohnte Anblick von Mutter und Kind ging ihm nun sehr nah. Andererseits fühlte er sich ausgeschlossen. Er hatte die ersten Monate nicht für Beth und Hana sorgen können und musste sich in seine Vaterrolle erst einfinden.
Zum Glück waren Beth und er sich letzte Nacht auch emotional wieder nähergekommen, sodass er sie jetzt doch fragen konnte, ob sie nicht als seine Geliebte bei ihm bleiben würde. Sie war nach Hanas Geburt milder und besonnener geworden, und er selbst konnte sich jetzt besser in sie einfühlen. Er war zu ungeschickt vorgegangen. Wenn er ihr erklärte, wie vorteilhaft es für sie wäre, hier unter seinem Schutz zu leben, würde sie vernünftig sein.
Beth verließ Hanas Zimmer auf Zehenspitzen. Die unsichere Zukunft machte ihr Sorgen, aber sie merkte auch, dass Khals Stimmung sich ebenfalls gewandelt hatte. „Spionierst du mir nach?“, fragte sie scherzhaft.
„Ich habe deine mütterlichen Fähigkeiten bewundert“, gestand er. „Hana macht so einen zufriedenen Eindruck … das verdankt sie nur dir. Du bist eine wunderbare Mutter.“
„Oh, vielen Dank.“ Beth hörte das Lob mit Stolz und liebte Khal nur umso mehr dafür. Freudig akzeptierte sie seinen Vorschlag, gemeinsam etwas Erfrischendes zu trinken.
„Ich habe über unsere Zukunft nachgedacht“, hob er an, während er sie in den Garten führte. Die Laubengänge lagen noch im Schatten, nur die Fontäne stieg glitzernd in den Himmel und fing das Sonnenlicht in allen Farben des Regenbogens ein. Überall gab es etwas Schönes zu sehen, und Beth fragte sich, ob sie jemals glücklicher gewesen war.
Khal sah ihr tief in die Augen. „Es müsste nicht so sein, Beth.“
Wie könnte es anders sein?, überlegte sie benommen. Wenn man
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