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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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den Abend zu bestehen.
    Sie waren auf der Schnellstraße, wo Marv sich, wie zu erwarten, streng an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielt, als Hallie das verdächtige Rattern im Motor zum ersten Mal wahrnahm. „Was war das?“ fragte sie.
    Marv ignorierte ihre Frage. Die Stirn gerunzelt, tat er so, als hätte er weder sie noch das Rattern gehört.
    „Mit Ihrem Wagen scheint etwas nicht in Ordnung zu sein“, versuchte Hallie es noch einmal.
    Er warf ihr einen strafenden Blick zu. „Mein Wagen läuft einwandfrei.“
    Oje, die Atmosphäre wurde schon wieder gespannt. „Ich bin sicher, Sie kümmern sich gewissenhaft um Ihren Wagen“, sagte Hallie beschwichtigend. „Aber ich sage Ihnen, dieses Geräusch, das ich da höre, klingt verdächtig.“
    Was immer das Problem sein mochte, es hielt sie jedenfalls nicht auf. Pünktlich trafen sie im Restaurant ein. Hallie machte sich keine weiteren Gedanken um Marvs Wagen. Wenn Marv nichts davon wissen wollte, dass sein Motor defekt klang, dann war das seine Sache.
    Das hoch über der Commencement-Bucht auf einer Felsenklippe gelegene Cliffhanger hatte nicht umsonst einen erstklassigen Ruf. Alles an diesem Restaurant war vom Feinsten. Hallie lächelte erfreut.
    Nachdem sie jedoch an ihrem Tisch saßen und der Ober ihre Bestellung aufgenommen hatte, sollte sie erneut Grund haben, sich über das Verhalten ihres Begleiters zu wundern. Denn Marv zückte schon wieder sein Notizbuch. Er überflog seine Eintragungen und erklärte dann, dass er noch ein paar weitere Fragen habe.
    „Noch mehr Fragen?“ Hallie machte sich nicht die Mühe, ihren Ärger zu verbergen.
    „Es wird nicht lange dauern. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, aber diese Fragen sind wichtig für mich. Ich kann auf sie zurückgreifen, wenn ich meine Entscheidung treffe.“
    Wenn er seine Entscheidung traf? Was sollte das heißen? Bildete er sich ein, sie bewarb sich um den Posten als seine Ehefrau? „Entscheidung“, wiederholte sie. „Welche Entscheidung?“
    „Im Gegensatz zu anderen Männern ziehe ich es vor, die Wahl meiner Frau von Fakten und nicht von Gefühlen, die ich persönlich für höchst unzuverlässig halte, abhängig zu machen. Da es sich bei der Ehe um einen langfristigen Vertrag handelt, halte ich es für unerlässlich, möglichst viele Informationen zusammenzutragen. Soweit ich unterrichtet bin, streben auch Sie eine Heirat an. Damit kann dieser Abend für uns beide von Vorteil sein.“ Einen Moment begegnete er ihrem Blick. „Ich muss Ihnen sagen, Hallie, Ihre Bewertung ist gut.“ Seine Ohren wurden rot, und er räusperte sich, ehe er hinzufügte: „Sie sind recht … attraktiv, wissen Sie.“
    Selbst wenn das Kompliment sie besänftigte, so fand sie es doch ein wenig schockierend, wie nüchtern und pragmatisch er diese Verabredung anging. Und in welchem Licht er die Ehe sah.
    „Es ist nicht unbedingt ein Nachteil, dass Sie finanziell in einer überlegenen Position sind“, fuhr er fort und verspielte damit die Pluspunkte, die er sich gerade verschafft hatte.
    „Finanziell überlegen?“ Sie? Sollte das ein Witz sein?
    „Sie sind selbstständige Geschäftsfrau. Damit liegen Sie in der Bewertung um einige Punkte vor den anderen.“
    „Und wie viele andere gibt es, wenn ich fragen darf?“
    „Das ist … äh … eine geheime Information.“ Er lächelte dünn. „Die Präliminarien haben wir erledigt“, fuhr er fort, einen Computer-Ausdruck entfaltend. „Jetzt wollen wir Ihren familiären Hintergrund beleuchten.“
    „Wie bitte?“
    „Zum Beispiel, welche Krankheiten es in Ihrer Familie gibt.“ Seine Stimme klang ungeduldig. „Dieser Punkt ist wichtig, Hallie.“
    „Okay, okay.“ Resigniert schickte sie sich in die Tatsache, dass das Dinner zu einem Interview umfunktioniert werden sollte. Zum Glück brachte der Ober ihnen gerade die Vorspeise. Hallie nahm die Gelegenheit wahr, um ein Glas Wein zu bestellen. Worauf Marv die Stirn runzelte und eine längere Notiz in sein Buch eintrug. „Was möchten Sie wissen?“ fragte Hallie seufzend.
    Als der Salat serviert wurde, sprachen sie über Herzkrankheiten, Alkoholismus und Geistesstörungen. Noch ehe Hallie einen Bissen essen konnte, verlangte Marv Auskunft über Geschlechtskrankheiten, Fruchtbarkeit und Kinderkrankheiten. Schließlich hatte sie genug. Dieser Typ war weder schüchtern, noch versteckte er sich hinter seinem Notizbuch und seinen Fragen. Er war ganz einfach besessen davon, alles, und sei es die Größe ihrer

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