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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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die Zeche nachrechnete und dann verkündete: „Ihr Anteil beläuft sich auf fünfundvierzig Dollar und dreizehn Cent, Trinkgeld inklusive.“
    „Mein Anteil?“
    „Warum sollte ich Ihr Dinner bezahlen?“ fragte er. „Sie sagten doch selbst, dass wir nicht zueinander passen.“
    „Ja, aber … Sie haben mich zum Essen eingeladen.“
    „Das ist richtig. Die Einladung erfolgte jedoch unter der Voraussetzung, dass wir beide daran interessiert sind, eine Beziehung miteinander einzugehen. Sie sind aber nicht interessiert, und deshalb beläuft sich Ihr Anteil der Rechnung auf …“ Er blickte auf seinen Rechner hinunter.
    „Fünfundvierzig Dollar und dreizehn Cent“, half Hallie ihm aus.
    „Mit Trinkgeld“, fügte er hinzu.
    Verärgert griff Hallie nach ihrer Handtasche. Es hätte keinen Sinn gehabt, mit diesem Mann zu argumentieren. Zum Glück hatte sie zwei Zwanziger und, Gott sei Dank, auch einen Fünfer dabei, ihre eiserne Reserve, die sie für Notfälle bei sich trug. Auch die dreizehn Cent konnte sie noch zusammenkratzen. Doch damit war ihr Vorrat an Bargeld erschöpft.
    Da sie sich nichts mehr zu sagen hatten, verließen sie kurz darauf das Restaurant. Hallie hörte den Wagen, noch ehe der Parkboy, der ihn holte, vorgefahren war. Mit einem schnellen Seitenblick auf ihren Begleiter fragte sie sich, ob Marv das Rattern auch diesmal zu ignorieren gedachte. Und tatsächlich, er ignorierte es.
    Anstatt sich die Mühe zu machen, ihn erneut darauf hinzuweisen, stieg Hallie ins Auto und bereitete sich innerlich auf die lange, unangenehme Heimfahrt vor. Und unangenehm sollte sie in der Tat werden, das stellte sich sehr bald heraus. Sie hatten kaum die Schnellstraße erreicht, da wurde das Rattern so laut, dass nicht einmal Marv es mehr überhören konnte.
    „Was war das?“ fragte er in einem Ton, als mache er sie verantwortlich für den Krach.
    „Sie meinen Ihr Auto?“ Hallie konnte sich ihren Sarkasmus nicht verkneifen.
    „Was denn sonst?“
    „Keine Sorge. Sagten Sie nicht selbst, Ihr Wagen läuft einwandfrei?“
    „Natürlich. Das Fahrzeug ist völlig in Ordnung.“ Im nächsten Moment fuhr er fluchend auf den Randstreifen. Rauch quoll unter der Motorhaube hervor und stieg in den Nachthimmel auf.
    „Oje“, murmelte Hallie. Das konnte ja heiter werden. Jetzt verlangte er vermutlich noch von ihr, dass sie die Kosten für den Abschleppdienst mit ihm teilte.
    Marv hieb mit der Faust aufs Lenkrad ein. „Da sehen Sie, was Sie angerichtet haben!“
    „Ich?“ Das ging nun doch zu weit. So viel Frechheit musste sie sich nicht bieten lassen. „Ich habe eine Frage an Sie!“ fuhr sie ihn an. „Haben Sie dieses Auto jemals warten lassen?“
    Marv stieg aus und knallte die Wagentür zu. Hallie tat dasselbe. Über die Motorhaube hinweg starrte Marv sie mit finsterem Blick an. „Ich finde Ihre Art von Humor alles andere als witzig.“
    „Der größte Witz des Abends war, mich auf dieses Dinner mit Ihnen einzulassen!“ Fröstelnd steckte sie die Hände in die Manteltaschen. Der Wind war unangenehm kalt. Leider hatte sie ihren dünnsten Mantel angezogen, weil er farblich so gut zu dem neuen Kleid passte. Ihr warmer Wollmantel hing zu Hause im Schrank. Das Einzige, was sie im Moment wärmte, war ihr Zorn.
    „Ehe ich Ihnen begegnete, lief mein Fahrzeug einwandfrei.“
    „Wollen Sie mir unterstellen, ich hätte Ihr Auto verhext?“
    „Ich würde die Möglichkeit nicht ausschließen.“
    Wütend verschränkte Hallie die Arme vor der Brust. „Sie sind der unhöflichste Mann, der mir je begegnet ist!“
    Er kniff die Augen zusammen. Seine Lippen wurden schmal. Erst jetzt merkte Hallie, wie sehr sie ihn beleidigt hatte. Hielt er sich doch offenbar für einen Gentleman, indem er Frauen den Wagenschlag öffnete und ihnen in den Mantel half – Gesten, zu denen sich heutzutage kaum noch ein Mann bereit fand. Nun, ein normaler Mann, der sie ihre Wagentür selbst öffnen ließ, war ihr allemal lieber als Marv.
    „Wenn Sie so denken“, sagte er steif, „dann können Sie sehen, wie Sie nach Hause kommen.“
    „Gut, das werde ich tun“, gab sie unüberlegt zurück, warf sich den Seidenschal über den Rücken wie Isadora Duncan und stöckelte auf ihren hohen Absätzen davon.
    Zitternd vor Kälte und geblendet von den Scheinwerfern der entgegenkommenden Wagen, merkte sie schnell, dass ihre Reaktion nicht die klügste gewesen war. Und dann brach ihr zu allem Unglück auch noch ein Absatz ab.
    Aber wenigstens regnete es

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