Happy End in Seattle (German Edition)
aber Mark Freelander war es wert, auf ihn zu warten. Gestern Abend haben wir uns zum ersten Mal getroffen. Ich bin mit dem eigenen Auto zum Restaurant gefahren, zu früh, wie Donnalee mir riet – nicht ahnend, dass Mark dieselbe Strategie hatte. Wir haben beide sehr herzhaft darüber gelacht.
Ich war so aufgeregt, aber Mark hat mir die Nervosität genommen. Ich mag ihn. Das allein ist ein beängstigender Gedanke. Ich weiß, es ist noch zu früh für derartige Überlegungen, doch ich könnte mir vorstellen, mit einem Mann wie Mark verheiratet zu sein. Er hat gute Manieren, ist intelligent und ganz einfach nett. Ein Typ, den auch meine Mutter mögen würde und mein Vater, wenn er noch bei uns wäre.
Mark ist Ingenieur, geschieden, keine Kinder. Dass er bereit war, zweitausend Dollar in die Suche nach der richtigen Frau zu investieren, lässt darauf schließen, dass es ihm mit dem Heiraten genauso ernst ist wie mir. Wir werden uns bald wiedersehen. Ich kann es kaum erwarten.
Hallie schob ihren Einkaufswagen zu den frischen Tomaten, um sorgfältig einige davon auszuwählen. Das Feinste war ihr gerade gut genug für das geplante Dinner. Alles sollte perfekt sein. Seit zwei Wochen traf sie sich jetzt schon mit Mark, und bei der letzten Verabredung hatte er sie scherzhaft gefragt, ob sie nicht einmal für ihn kochen wolle. Zugegeben, ihre Kochkünste hielten sich in Grenzen, aber immerhin verstand sie, ein anständiges Steak zu braten. Und ihr Antipasta-Salat – Tomatenscheiben, Mozzarella, griechische Oliven, gebackene Paprikaschoten und Salami – war beeindruckend, das sagte selbst ihre Mutter. Dazu brauchte sie bloß noch Backkartoffeln und gedämpften grünen Spargel zu servieren, und sie hatte ein Gourmet-Dinner auf dem Tisch.
„He, Dad, da ist Hallie.“
Als sie ihren Namen hörte, drehte Hallie sich um. Den Einkaufswagen mit Tiefkühlpizza, Spaghetti und Konserven gefüllt, steuerte Steve mit den Kindern auf sie zu. „Hallo, Nachbarin!“ rief er.
„Hallo, ihr drei“, erwiderte Hallie, erfreut, das Trio zu sehen. „Wie geht’s?“
„Bestens“, sagte Steve. „Man sieht dich ja in letzter Zeit kaum noch.“
„Es gibt eine Menge in der Agentur zu tun, und …“ Sie hielt inne. Ihre Augen leuchteten. „Und außerdem habe ich jemanden kennen gelernt.“
„Tatsächlich?“
Sich umblickend, senkte sie die Stimme. „Ich bin zu Dateline gegangen. Sie haben mich mit Mark zusammengebracht.“
„Meinen Glückwunsch. Ich wusste, du würdest irgendwann auf die Füße fallen.“
„Danke. Ich kenne Mark jetzt schon seit zwei Wochen, und bisher läuft alles bestens.“
„He, Dad, frag doch Hallie.“ Meagan zog ihren Vater am Ärmel. „Sie wäre perfekt.“
„Ja, Dad, warum fragst du sie nicht?“ stimmte Kenny seiner Schwester zu.
Ohne auf die Bitte der Kinder einzugehen, wollte Steve seinen Einkaufswagen weiterschieben. Doch Hallie hielt ihn zurück.
„Was sollst du mich fragen?“
Er schüttelte den Kopf. „Es ist unwichtig.“
Was natürlich gelogen war. „Steve!“ sagte sie streng.
„Okay, okay.“ Aber er wollte noch immer nicht mit der Sprache herausrücken. Stattdessen deutete er auf die kleinen runden Tische vor der Delikatessentheke, wo belegte Brötchen, Salate und Getränke angeboten wurden. „Können wir die Sache nicht bei einer Tasse Kaffee besprechen?“
„Sicher.“ Neugierig geworden, folgte Hallie dem Trio zu der Delikatessenabteilung. Während sie die Einkaufswagen aus dem Weg schob, kaufte Steve zwei Tassen Kaffee und Kakao für die Kinder. Dann setzten sie sich an einen der Tische.
Ehe er sprach, warf Steve seinem Sohn einen vorwurfsvollen Blick zu. Dann wandte er sich an Hallie. „Kannst du kegeln?“
„Kegeln?“ wiederholte sie verdutzt. „Ja, ich denke schon. Obwohl ich total aus der Übung bin. Ich habe seit Jahren nicht mehr gekegelt.“ Großes Talent hatte sie dabei nie gezeigt. Sie war nun mal kein sportlicher Typ.
„Wie viel hast du im Durchschnitt abgeräumt?“
„Nun, drei oder vier habe ich normalerweise schon geschafft. Warum?“
„Dad braucht eine Frau, die kegeln kann“, erklärte Kenny.
Erneut bedachte Steve seinen Sohn mit einem strafenden Blick. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich es Hallie gern selbst erklären, okay?“ Er wandte sich ihr wieder zu. „Wir haben im Kegelclub eine Mannschaft für Paare, der ich angehöre. Seit ich nicht mehr mit meiner Frau zusammen bin, kegelt meine Schwester mit mir. Leider wurde ihr Mann
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