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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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andauernd.“
    Es war zwar das Letzte, was Steve hören wollte, doch immerhin wusste er jetzt, woran er war. Jetzt, wo er die Wahrheit kannte, konnte er sich mit ihr auseinander setzen. Und genau das gedachte er zu tun. Wenn er seine Ex-Frau zurückgewinnen wollte, dann erschien es ihm höchste Zeit, seine Strategie zu ändern. Das Stillhalten und Abwarten, wohin die Affäre mit diesem Kip führen würde, schien nicht zu funktionieren. Er musste handeln. Er würde Mary Lynn anrufen und noch einmal mit ihr reden. Und zwar bald.
    „Ich finde, du solltest mit Hallie ausgehen“, sagte Meagan, wobei sie ihn prüfend von der Seite ansah.
    „Ich soll mich mit Hallie verabreden?“ Steve versuchte das Ansinnen mit einem Lachen abzutun. „Ausgeschlossen.“
    „Aber sie ist wirklich cool, Dad“, beharrte Kenny. „Und ihre Schokoladenplätzchen sind echt gut. Sie hat mir letzte Woche welche für meine Freunde mitgegeben, und allen haben sie geschmeckt. Sie ist echt witzig. Da backt sie alle diese Plätzchen, und dann verschenkt sie sie. Ich habe sie gefragt, warum sie keine davon isst. Und weißt du, was sie gesagt hat? Weil sie ihr Laufband hasst.“
    Steve lächelte belustigt.
    „Wirst du dir überlegen, ob du irgendwann mit Hallie ausgehst?“ fragte Meagan.
    Steve hätte sich denken können, dass seine Tochter das Thema nicht so einfach aufgab. „Okay, ich werde darüber nachdenken“, versprach er ihr.
    „Dann kannst du auch gleich Nein sagen“, murmelte Meagan.
    „Das stimmt nicht“, versuchte er sich zu rechtfertigen. „Ich überlege es mir, wirklich.“ Er wollte seine Kinder nicht enttäuschen, ganz bestimmt nicht. Aber er konnte nicht zulassen, dass sie ihm sein Liebesleben diktierten.
    Steve hatte das Gespräch mit Meagan und Kenny längst vergessen, als er am Montag von der Arbeit nach Hause kam. Es war ein wunderschöner Frühlingstag mit fast sommerlichen Temperaturen, das ideale Wetter, um etwas im Garten zu tun. Gartenarbeit war zwar nicht unbedingt seine liebste Freizeitbeschäftigung, aber der Rasen hätte schon längst gemäht werden müssen, und wenn er es jetzt nicht erledigte, trat ihm womöglich die Hausverwaltung auf die Füße.
    Steve stellte zwei Flaschen Bier kalt, machte seinen alten Rasenmäher flott und legte los. Und weil er ein netter Mensch war, schnitt er nicht nur das Stück Rasen vor seinem Haus, sondern mähte Hallies Hälfte gleich mit. Sie hatte ihm schon mehr als einmal einen Gefallen getan. Außerdem war er ihr dankbar, dass sie sich um Meagan und Kenny kümmerte, wenn er freitags später nach Hause kam.
    Er hörte die Musik erst, als er den Rasenmäher abstellte. Es war eine Blues-Melodie. Der klagende Ton eines Saxophons schien von Kummer und Einsamkeit zu erzählen. Nachdem er einen Moment gelauscht hatte, war Steve fast sicher, dass die schwermütigen Klänge aus Hallies Wohnung kamen. Einen Blick durch die Verandatür werfend, sah er seine Nachbarin mit ausgestreckten Armen auf dem Teppich im Wohnzimmer liegen. Sie hatte die Augen geschlossen. Ein wehmütiger Ausdruck lag in ihren Zügen. Steve schüttelte verständnislos den Kopf. Bis ihm plötzlich einfiel, was Meagan erzählt hatte.
    Heute war der Tag, an dem Hallie dreißig wurde.
    Steve hatte seine letzten beiden Geburtstage allein verbracht. Er hatte sich einzureden versucht, dass es ihm egal sei. Geburtstagsfeiern sind Kinderkram, hatte er sich gesagt. Aber er erinnerte sich noch gut an die Leere, die er empfand, als er abends ins Bett ging, an das Bedauern, dass niemand bei ihm war und sich um ihn gekümmert hatte.
    Kümmerte sich jemand um Hallie? Vermutlich hatte ihre Familie angerufen, und ein paar Freundinnen mochten ihr gratuliert haben. Eine hatte ihr sogar Blumen geschickt. Aber jetzt war sie allein und offensichtlich sehr einsam. Das arme Ding. Er konnte sich gut vorstellen, wie ihr zu Mute war.
    Leise zog er sich zurück und ging in sein Haus hinüber, wo er sich duschte und umzog. Aber er konnte einfach nicht vergessen, wie einsam und traurig Hallie ausgesehen hatte. Verdammt, es war ihm an seinem Geburtstag ja genauso gegangen. Er wusste, wie sie sich fühlte.
    Ehe er Zeit hatte, es sich anders zu überlegen, steckte er eine Kerze in einen der kleinen Biskuitkuchen, die er als Snacks im Kühlschrank liegen hatte, nahm die zwei kalt gestellten Flaschen Bier und klopfte an Hallies Tür.
    Die Musik brach abrupt ab. Er hörte, wie Hallie zur Tür kam. „Happy Birthday“, sang er, als sie die Tür

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