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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Bürobedarf einkaufe, gefällt mir ganz gut. Ob er wohl verheiratet ist?
    Nachdem ich die Grippe überstanden habe, bin ich voller Tatendrang. Da ist Gartenarbeit genau das Richtige. Ich habe mir wunderschöne dunkelrote Geranien gekauft, die ich heute Nachmittag einpflanzen will.
    Steve wusch gerade seinen Lieferwagen, als Hallie nach draußen ging, um ihre Geranien einzupflanzen. Sie hatte nie verstanden, warum es ihm so wichtig war, dieses alberne Gefährt ständig auf Hochglanz zu polieren. Wie eine Schlange wand sich der lange grüne Gartenschlauch, mit dem er seinen Wagen abspritzte, über den Rasen.
    Als er sie sah, hielt er in seinem Tun inne. „Es scheint dir wieder besser zu gehen“, rief er ihr zu.
    Er sah verdammt gut aus mit offenem Hemd, das war das Erste, was Hallie auffiel. Sein muskulöser bronzebrauner Brustkorb musste eine Herausforderung für jede Frau darstellen – natürlich nicht für sie, wie sie sich hastig versicherte. Nachdem sie all die Monate Tür an Tür mit ihm gelebt hatte, erstaunte sie die plötzliche Erkenntnis, dass Steve Marris in der Tat einen fantastischen Körper besaß.
    „Ja, es geht mir viel besser“, erklärte sie und rückte ihren breitrandigen Stohhut zurecht. Auf dem feuchten Gras kniend, schuf sie zwischen den verblühten Tulpen und Osterglocken Platz für ihre Geranien.
    „Was pflanzt du jetzt?“ erkundigte sich Steve.
    Obwohl er es so genau bestimmt nicht wissen wollte, antwortete sie ihm sehr ausführlich und ging sogar so weit, ihm zu erklären, dass sie Stängel und Blätter ihrer Tulpen und Osterglocken absichtlich stehen ließ, damit die Blumenzwiebeln durch sie ihre Nährstoffe aufnehmen konnten. Zwar wurde sein Blick zunehmend abwesender, aber er hörte ihr höflich zu. Hallie wusste selbst nicht genau, warum sie so redselig war. Wahrscheinlich hatte es mit dem Wetter zu tun, das wirklich traumhaft war, oder damit, dass sie wegen ihrer Grippe die ganze Woche nicht aus der Wohnung herausgekommen war. Letztendlich konnte es aber auch an Steves offenem Hemd liegen, das mochte sie nicht ausschließen.
    Nachdem sie die Geranien aus ihren Plastiktöpfen genommen und in das Blumenbeet eingepflanzt hatte, rollte sie ihren Gartenschlauch auseinander und zog ihn zu dem neuen Beet.
    „Ich habe nie verstanden, warum Frauen so wild auf Blumen sind“, bemerkte Steve. „Wenn es nach mir ginge, würde ich ein paar Plastikblumen in die Erde stecken, und damit hat sich der Fall.“
    Hallie verdrehte die Augen. „Und was ich nicht verstehe, ist der Kult, den ihr Männer mit euren Autos treibt.“
    „Und ihr Frauen mit euren Liebesromanen.“
    Später wusste Hallie nicht mehr, ob sie Steve absichtlich nass gespritzt hatte oder ob es nur eine ungeschickte Bewegung gewesen war. Lachend hielt sie den Gartenschlauch in der Hand, aus dem sich eine Wasserfontäne über seine Hosenbeine ergossen hatte.
    Als es geschah, trafen sich ihre Blicke. Hallie öffnete schon den Mund, um sich zu entschuldigen, als ihr klar wurde, dass es ihr nicht Leid tat. Ganz und gar nicht. Denn er war selbstgefällig und überheblich und hatte es deshalb nicht anders verdient.
    „Hast du etwas zu deiner Entschuldigung zu sagen?“ fragte er, während er langsam auf sie zukam.
    Mit jedem Schritt, den er vorwärts machte, wich sie einen Schritt zurück. Bloß dass seine Schritte viel länger waren als ihre. Und der dünne Wasserstrahl, der aus ihrem Schlauch kam, konnte es kaum mit der mächtigen Spritzdüse aufnehmen, die er zum Autowaschen auf seinen Gartenschlauch geschraubt hatte.
    „Ich bleibe bei meiner Überzeugung“, verkündete sie theatralisch.
    „Ach ja?“ Im nächsten Moment waren auch ihre Hosenbeine nass.
    „Ich darf dich vielleicht daran erinnern, dass ich krank war.“ Sie täuschte einen Hustenanfall vor. „Eigentlich hätte ich noch gar nicht aufstehen dürfen.“
    „Das hättest du dir überlegen sollen, ehe du diesen Wasserkrieg angefangen hast.“
    „Wasserkrieg?“ wiederholte Hallie. „Nachdem ich so krank war, willst du mir doch bestimmt nicht noch einen Guss zumuten.“ Wieder begann sie zu husten.
    Er wandte sich ab, als hätte sie ihm tatsächlich Schuldgefühle verursacht, und gab ihr damit reichlich Zeit, zum Wasserhahn zu rennen, um ihn weiter aufzudrehen. Hätte sie sich die Zeit genommen, darüber nachzudenken, was sie da in Gang setzte, hätte sie der Versuchung vielleicht widerstanden. Aber nur vielleicht. Denn die Verlockung war zu groß. Ohne jede

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