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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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schuldig! Wir sind uns irgendwie gegenseitig was schuldig. Als ich mit dem Auto hierher fahren wollte, ist es kaputtgegangen und er hat es repariert! Oh! Wahrscheinlich sollten wir das Auto noch an einen sicheren Platz bringen. Sau ist auch noch drin!«
    »S-Sau … Boov …«, sagte Mom. »Moment. Sau? Du hast Sau dabei?«
    So wie sie »Sau« sagte, hätte sie auch Tollwut meinen können.
    »Jep«, sagte ich. »Sau. Es geht ihr gut. J.Lo hier, der hat ihr einmal das Leben gerettet.«
    J.Los Kopf plusterte sich ein bisschen auf, doch Mom sah ihn nicht mal an.
    »Oh, Baby, ich freue mich total, Sau zu sehen, aber …«
    »Ich weiß. Die Gorg, oder?«
    »Das weißt du?«
    »Ich weiß Bescheid.«
    Spät nachts, als alle schliefen, holten wir Slushious und parkten ihn neben dem Notausgang an unserer Wohnung. Mom machte sich Sorgen, das Auto könnte gestohlen werden, doch ich beruhigte sie. Falls ein Dieb herausfand, wie er mit Slushious wegfahren konnte, durfte er ihn auch behalten.
    Mom hob Sau hoch und küsste ihr schnurrendes Gesicht, bohrte die Nase in Saus Bäuchlein, nieste und tätschelte Saus Kopf, während sie sprach.
    »Es ist allgemein bekannt, dass die Gorg gerne Jagd auf Katzen machen. Mit diesen Gewehren, die alles auslöschen«, sagte Mom.
    J.Lo schlug die Hände vor den Mund.
    »Mit Boov-Gewehren?«, fragte er. Ich hatte es ihm nicht gesagt.
    Mom warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Bis jetzt hatte sie sich sichtlich bemüht, ihn überhaupt nicht anzusehen.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete sie. »Haben die Gorg denn nicht auch Gewehre?«
    »Nein nein. Die Gorg zu lieben Gewehre für Krach und Schmerz. Zum Angst einjagen. Sie zu halten nichts von Boov-Gewehren.«
    »Nun«, sagte Mom und sah wieder mich an. »Sie haben ein paar Boov-Gewehre in die Finger bekommen, mit denen sie Katzen jagen. Was weiß ich. Und jetzt haben sie erklärt, dass man in Arizona keine Katzen mehr haben darf. Das haben sie gesagt, als ich sie getroffen habe.«
    »Hilfe«, sagte ich. »Du hast die Gorg getroffen? Wann? Wieso?«
    »Das war vor ungefähr einer Woche. Daniel Landry hat es organisiert. Er ist hier der Anführer und inzwischen steht der ganze Staat hinter ihm. Da waren lauter hohe Tiere – Kongressabgeordnete, der Präsident … ich habe neben Chelsea Clinton gesessen.«
    Ich wusste zwar nicht, wer das war, sagte aber nichts, weil Mom so stolz darauf zu sein schien.
    »Daniel hat mich gebeten mitzukommen und Protokoll zu führen«, fuhr sie fort. »Warte, ich hole es.«
    Sie hielt Sau in der einen Hand und nahm mit der anderen ein Notizbuch von einem Bücherstapel. Das mit den Büchern war komisch … Mom las sonst nur Zeitschriften.
    »Moment. Die Gorg haben gesagt, sie würden die Boov bald nach Hause schicken … dann wären nur noch sie und wir da … wir sollten keinen Widerstand leisten … und seien in Sicherheit, solange wir die Forderungen der Gorg erfüllen.«
    »Welche Forderungen?«
    »Also … sie würden uns Arizona, Nevada
und
Utah überlassen – das war wirklich eine große Sache, dass Daniel uns Utah gesichert hat –, aber woanders würden wir erschossen. Und wenn wir uns gegen sie verschwören würden, würden wir auch erschossen. Und dann noch: keine Katzen.«
    »Das mit dem Katzengesetz habe ich schon in New Mexico gehört«, sagte ich. »Das ist so … willkürlich.«
    »Finde ich auch. Aber die Gorg haben gesagt, sie wollten alle Katzen haben, sie fänden sie toll als Haustiere und zum Erschießen und sie würden alle Menschen erschießen, die nach dem 31. Juli noch Katzen haben.«
    »Was war denn am 31. Juli?«
    Mom sah mich niedergeschlagen an. »Da haben die Gorg diese widerlichen Roboter mit Käfigen auf dem Rücken ausgesandt. Überall gaben die Menschen ihre Katzen her. Es war … grauenhaft. Ich habe gesehen, wie diese Käfige an mir vorbeigeflogen sind, total voll, alle übereinander …«
    Sie verstummte und drückte Sau an ihre Brust. Sau jaulte auf.
    »Psst! Psst psst. Nein, Baby«, wisperte Mom. »Kein Krach. Armes Saubaby, du darfst nie wieder Lärm machen.«
    An dem Abend war es irgendwie komisch, ins Bett zu gehen. Ich begriff, dass Mom die zweite Matratze für mich besorgt hatte, doch so blieb kein Platz für J.Lo. Als Mom gehört hatte, dass jemand namens JayJay mich begleitete, hatte sie gedacht, ein Erwachsener würde mich nach Arizona bringen – also ein Erwachsener, der bei seiner eigenen Familie oder Freunden wohnte. Ich hatte so lange so eng mit J.Lo

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