Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
Vom Netzwerk:
zusammengelebt, dass es mir nichts ausmachte, die Matratze mit ihm zu teilen. Doch Mom sagte rasch: »Komm, Schildkrötenbärchen, schlaf doch bei mir« und J.Lo bekam die Matratze für sich allein. Mom machte auch Kussgeräusche, um Sau zu sich zu locken, und war ganz enttäuscht, als die Katze sich an J.Los Beine schmiegte.
    »Er ist okay«, flüsterte ich, als es dunkel war. »Manchmal etwas nervig, aber er hat ein gutes Herz. Oder was auch immer sie haben …«
    »Er kann nicht hierbleiben«, flüsterte Mom zurück. »Schlimm genug, dass wir eine Katze haben. Wir bringen das ganze Kasino in Gefahr.«
    »Ja … aber, sollen wir etwa … wir können ihn doch nicht den Außerirdischen ausliefern. Er ist kein Haustier.«
    »Lass uns morgen darüber reden.«
    »Aber …«
    »Morgen, Schildkrötenbärchen.«
    Doch am nächsten Tag musste Mom um zwölf Uhr weg. » CSI : Arizona«, sagte sie. Zwei Familien stritten sich um einen Speiseeiswagen, den beide zum Wohnen für sich beanspruchten, und Mom hatte mitzuentscheiden, wer recht bekam.
    »Ihr bleibt hier. Es dauert nicht lange. Wenn ich nach Hause komme, klopfe ich unser Geheimzeichen.«
    Wir hatten immer schon ein geheimes Klopfzeichen. Es war »Jingle Bells«.
    »Und lasst niemanden rein«, fuhr sie fort. »Und geht nirgends hin.«
    »Tun wir nicht«, sagte J.Lo. Mom warf ihm einen flüchtigen Blick zu und ging.
    Wir starrten uns an.
    »Deine Mom ist nett«, sagte J.Lo. »Sehr groß.«
    »Sie wird sich an dich gewöhnen«, sagte ich. »Sie braucht nur Zeit.«
    »Die brauchen wir alle. Wir haben jetzts alle ein neues Zuhause.«
    Ich dachte darüber nach. Es war gewöhnungsbedürftig, in einem Kasino zu wohnen. Da es keine Fenster gab, waren Decke und Wände mit kleinen Löchern übersät, die die Leute hineingebohrt hatten, um die Sonne hereinzulassen. Doch auch Insekten krochen hindurch, deshalb waren die Löcher mit Stoff zugehängt oder mit Stacheldraht versiegelt. Und die dünnen Sonnenstrahlen tauchten das Gebäude nur in einen trüben Dunst. Die geringe Strommenge, die das Kasino erhielt, wurde für die Ventilatoren gebraucht. Trotzdem war es noch heiß.
    Als es klopfte, zuckten wir beide zusammen. Es war nicht das Geheimzeichen.
    »Äh … ja?«, antwortete ich und scheuchte J.Lo hinter den Kühlschrank.
    »Ich bin’s, Liebes, Katherine Hoegaarden«, sagte eine Stimme. »Wir haben uns gestern Abend kennengelernt. Ist deine Mutter da?«
    Am Vorabend hatte ich eine Menge Leute kennengelernt. Keine Ahnung, wer diese Frau war.
    »Sie musste Leuten mit einem Speiseeiswagen helfen«, antwortete ich und reichte Sau an J.Lo weiter. »Sie kommt gleich wieder.«
    »Tja, ich habe ihr die Bücher mitgebracht, die sie gerne haben wollte. Und dann dachte ich, ich könnte euch ein wenig herumführen.«
    »Ach so? Sie hat aber gesagt, wir sollen nicht aufmachen. Und auch nirgends hingehen. Solange sie weg ist.«
    »Damit meint sie aber nicht mich, Liebes. Wir sind gut befreundet, deine Mom und ich.«
    Ich hörte, wie sie sanft gegen die Tür drückte.
    J.Lo flüsterte: »Was sollen wir jetzts machen?«
    »Hmm … wir könnten Sau superschnell in Slushious verstecken. Und Slushious können wir mit einem Bettlaken zudecken, dann kann niemand reingucken.«
    »Oh, das ist deine Antwort auf allens«, sagte J.Lo. »Ein Bettlaken drüberwerfen.«
    Auf einmal miaute Sau. Wir waren wie gelähmt.
    »Liebes?«, fragte Mrs Hoegaarden. »War das eine Katze?«
    »Okay«, sagte ich zu J.Lo. »Zieh dein Kostüm an und komm mit.«
    Mit einer schnellen Bewegung glitten wir durch die Tür und stellten uns davor. Ich nahm die Bücher und warf sie ins Zimmer. Das schockte Sau genügend, um sie für den Rest des Tages von der Tür fernzuhalten.
    »Oh, hallo«, sagte Mrs Hoegaarden.
    »Hi«, antwortete ich. »Wir können gehen.«
    »Ich dachte, ich hätte eine Katze gehört.«
    »Nein, das war JayJay. Er miaut.«
    Als Mrs Hoegaarden J.Lo einen Blick zuwarf, seufzte er ein zartes Boov-Seufzen und miaute leise.
    »Also wirklich, das hört sich wie eine echte Katze an.«
    Da hatte sie recht. Und das war gut so.
    »Jep«, sagte ich. »Seit dem Massaker an den Katzen geht das schon so. Als Zeichen der Solidarität mit unseren Anverwandten, den gefallenen Katzen. Wahrscheinlich macht er es gleich wieder. Hören Sie zu.«
    J.Lo wandte mir kurz sein Geistergesicht zu und sah mich böse an. Dann miaute er, während wir Katherine Hoegaarden durch das Kasino folgten.
    »Es überrascht mich gar nicht,

Weitere Kostenlose Bücher