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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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Süßigkeiten aufzutischen. Ich hatte neben dem Kleid für meine »Sängerin« ein paar Couture-Modelle mitgebracht, die ich in meiner Garderobe auf einen Kleiderständer gehängt hatte. Während ich mit dem Pompöös -Song auftrat, sollten einige Kölner Models die Kleider präsentieren.
    Meine persönliche Betreuerin war eine Studentin, die sich beim Sender etwas dazuverdiente – und sie war sofort hin und weg. Sie kriegte sich gar nicht mehr ein, so sehr schwärmte sie von meinen Kreationen. Und mich schien sie auch zu mögen. Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut, aber nicht weiter darüber nachgedacht.
    Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht ahnen, dass in der gleichen Show eine Woche später Hollywood-Diva Gina Lollobrigida eingeladen sein würde. Und nun geschah einer der Zufälle, die meiner Meinung nach gar keine Zufälle sein können, sondern vielmehr Fügungen des Schicksals: Frau Lollobrigida hatte die gleiche Betreuerin wie ich. Das Mädchen schäumte ganz offensichtlich immer noch über vor Begeisterung für meine Mode und hatte der Schauspielerin dann auch gleich die Aufzeichnung der Sendung mit meinem Auftritt gezeigt. Das muss »La Lollo« so neugierig gemacht haben, dass die schließlich sagte: »Diesen jungen Mann will ich kennenlernen.« Es lohnte sich also doch immer, freundlich zu sein!
    Ich verlor keine Zeit: Ich rief sofort in Rom an. Ich wählte die Nummer. Es ertönte ein tiefes, fremdes »tuut – tuut – tuut«, dann ein Knacken in der Leitung und am anderen Ende ein angenehm melodiöses »Pronto!« . Ich erwiderte nervös: »Hier ist Harald Glööckler. Der Designer aus Stuttgart. Ich würde gerne Gina Lollobrigida sprechen.«
    Dann kam mit einer kraftvollen, energischen Stimme: »How are you? It’s me, Gina.«
    Ich bekam eine Gänsehaut. Ich sprach hier wirklich mitGina Lollobrigida! Die großen Filmdiven der Fünfziger und Sechziger hatten mich schon immer fasziniert.
    Was sie sagte, sagte sie nicht einfach so dahin. Jedes Wort hatte seine Bedeutung. Es war bezaubernd, wie leidenschaftlich sie sich ausdrückte. Ich war ganz aufgeregt – Gina Nazionale, La Lollo, direkt am Apparat! Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sagte ihr, ich würde sie liebend gerne zu meiner nächsten Haute-Couture-Show einladen.
    Ich kam gar nicht dazu, noch irgendwelche Details zu erwähnen, sie sagte ohne jedes Zögern:
    »Ich komme!«
    Von einer Sekunde auf die nächste hatte ich den ersten internationalen Stargast – und was für einen. Glauben würde ich das zwar erst, wenn Gina Lollobrigida mir in Fleisch und Blut gegenüberstand, aber viel Zeit, darüber nachzudenken, hatte ich ohnehin nicht, denn der Stress hatte mich wieder voll im Griff.
    Ein paar Tage nach dem Telefonat mit Gina Lollobrigida meldete sich Günther Vossen, ein TV-Journalist, der für den Südwestfunk arbeitete und in der Nähe von Mannheim lebte. Er hatte die erste Show im Schloss aufgezeichnet, und seitdem hatte sich eine Freundschaft zwischen uns entwickelt. Er schaute immer im Laden vorbei, wenn im Theater nebenan eine Premiere war. Als er anrief, dachte ich zunächst, er wolle seinen nächsten Besuch ankündigen. Darum überraschte es mich, dass er mich direkt nach der Begrüßung fragte:
    »Harald, kennst du Chaka Khan?«
    »Was für eine Frage!«, rief ich und fing gleich an zu singen. »Ain’t Nobody … Loves Me Better …« Natürlich kannte ich die große amerikanische Soulsängerin. Wie ging noch mal der andere Hit? Ach richtig! Ich sang weiter. »I’m Every Woman …«
    Günther unterbrach mich: »Das glaub ich dir aufs Wort, aber darf ich deine Darbietung kurz unterbrechen? Es ist natürlich etwas kurzfristig, aber hättet ihr zwei, Dieter und du, Zeit, heute Abend zu mir nach Weißenheim zum Essen zu kommen,Dieter und du – meine Freundin und ich würden was Schönes kochen.«
    Jetzt war ich etwas verwirrt und fragte: »Ein schönes Dinner ist immer toll, aber was hat Chaka Khan damit zu tun?«
    Günther lachte. »Chaka ist meine Freundin. Und sie möchte euch unbedingt kennenlernen, ich hab ihr jede Menge von euch erzählt.«
    Wir sitzen in der Veranda von Günthers altem Bauernhaus auf filigranen Gartenmöbeln aus Metall mit Blick auf den Garten mit seinen riesigen, altehrwürdigen Bäumen. Die Blätter färben sich schon an einzelnen Stellen bunt. Draußen neigt sich ein goldener Oktobertag seinem Ende zu, drinnen schlemmen wir »Hühnchen à la Chaka«, das sie mit Günthers Assistenz

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