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Hard News

Hard News

Titel: Hard News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Verdrängte das eine. Machte das gleiche mit dem, das seinen Platz einnahm. Dann mit dem nächsten.
    Eine Stunde lang, dann zwei. Er hätte gerne Celine neben sich gehabt. Er dachte an sie, aber die Bilder verdrängten sie. Er dachte daran, weshalb er in der Stadt war. Das hielt die Bilder eine Weile fern. Aber sie kamen zurück.
    Endlich – es war gegen drei Uhr früh – fiel ihm das französische Mädchen ein, die mit den geraden Zähnen. In Gedanken bei ihr und mit ein wenig Mühe seinerseits (er bezeichnete es als Ellbogenübung), fing Nestor endlich an, sich zu entspannen.
     
    Es hatte genügend von einer Verabredung, damit Bradford Simpson bei Laune blieb, und nicht genügend, damit Rune sich Sorgen machte.
    Sie saßen im Freien am Tisch eines mexikanischen Restaurants in der Nähe des West Side Highway. Der Tisch bog sich unter roten Tecate-Bierdosen, Chips und Salsa – und einer Tonne gedruckten Materials über Lance Hopper und Randy Boggs.
    Bradford hatte sie, wie sich herausstellte, tatsächlich noch einmal zum Ausgehen einladen wollen, aber Rune begnügte sich damit, den Abend eher professionell zu halten.
    Der Praktikant rückte seinen Stuhl näher an ihren, und Rune ließ einen leichten Kniekontakt über sich ergehen, während sie die Hopper-Akten durchlasen. »Wo ist Courtney?«, fragte Bradley.
    »Lassen wir das Thema«, sagte Rune.
    »Klar. Alles in Ordnung mit ihr?«
    Ja, nein. Wahrscheinlich nicht.
    »Ihr geht’s gut.«
    »Sie ist echt goldig.«
    Bitte nicht, dachte sie und wandte sich wieder den Akten über Lance Hopper zu, die Bradford im Archiv gefunden hatte.
    Während des Lesens gewann sie allmählich ein deutlicheres Bild von dem verstorbenen Leiter des Senders.
    Hopper war ein schwieriger Mensch gewesen – der forderte, dass jeder beim Sender ebenso hart arbeitete wie er und sein Privatleben der Arbeit nicht in die Quere kommen ließ. Er war außerdem gierig und eifersüchtig und kleinlich und wahnwitzig ehrgeizig und hatte, als sein Vertrag ausgelaufen war, die Muttergesellschaft mehrmals um Aktien praktisch erpresst, die sein Vermögen um Hunderte von Millionen Dollar gesteigert hatten.
    Und doch war er auch ein Mann mit Herz gewesen. Wenn er zum Beispiel den Praktikanten so viel Zeit widmete, wie Bradford erwähnt hatte. Er hatte sich für ein Jugendbildungs-Programm im Sender eingesetzt, obwohl solche Sendungen weit weniger einbrachten als Cartoons und Abenteuerserien im Nachmittagsprogramm.
    Hopper hatte regelmäßig in Washington vor der Federal Communications Commission und vor Kongressausschüssen gesprochen, wo er Gutachten über die Bedeutung freier Medien vortrug. Von konservativen, familienorientierten Gruppen, die für mehr Zensur im Fernsehen waren, war er dafür angefeindet worden.
    Hopper hatte außerdem die Verantwortung für den größten Reinfall in der Geschichte des Senders übernommen. Vor drei Jahren – kurz vor seinem Tod – hatte der Sender einen preisgekrönten Beitrag als Teil der Berichterstattung über eine Friedensmission der UNO im Libanon gesendet. Es handelte sich um eine Exklusivstory über ein Dorf außerhalb von Beirut, das angeblich liberal und prowestlich orientiert, tatsächlich jedoch eine Hochburg militanter Fundamentalisten sei.
    Als dann eine UN-Streife das Dorf nach vermuteten Terroristen durchsuchte, war sie auf Widerstand vorbereitet. Nachdem ein einzelner Heckenschütze einen Schuss in der Nähe des Konvois abgefeuert hatte, folgte eine Kettenreaktion von Schüssen. Es gab achtundzwanzig Tote, alle durch Beschuss durch die eigene Seite, darunter einige US-Soldaten. Der ›Heckenschütze‹ entpuppte sich als ein zehnjähriger Junge, der auf Steine geschossen hatte. Die Militanten, so schien es, waren schon lange verschwunden. Von einigen Seiten wurde die Schuld der UN gegeben, weil sie sich bei ihrer Aufklärung auf einen Nachrichtenbeitrag verlassen hatte, aber die meisten hielten es für den Fehler des Senders, weil schließlich er die Story gebracht, oder zumindest weil er nicht weiter ermittelt und berichtet hatte, dass die Terroristen nicht mehr da waren.
    Hopper übernahm die Verantwortung für den Zwischenfall und reiste persönlich nach Beirut, um an der Bestattung der getöteten Dorfbewohner teilzunehmen.
    Bradford und Rune fuhren fort, sich in die Akten zu knien, aber obwohl Hopper als ein komplizierter, ehrgeiziger und skrupelloser Mensch erschien, konnten sie kein offensichtliches Motiv für den Mord erkennen.
    Danach wandten

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