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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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erklärte ich und nahm einen Hamburger von Mr Contreras entgegen. Ich musste mich allerdings aufsetzen, damit das Fleisch nicht in Peppys Maul verschwand. »Ich bin so stark wie Herkules. Allerdings erneuere ich auch jeden Morgen meine Milz, meine Haut und mein Gehirn.«
    Petra lachte etwas gequält und wechselte dann hektisch das Thema. Den größten Teil ihres Hamburgers verfütterte sie an Mitch, dann stand sie auf und verabschiedete sich.
    Ich folgte ihr zum Gartentor. »Petra! Was ist denn bloß mit dir los? Da stimmt doch was nicht.«
    Sie starrte mich lange an, dann füllten sich ihre Augen plötzlich mit Tränen und sie senkte den Kopf. »Lass mich in Ruhe!«, sagte sie. »Geht das? Oder musst du dich in alles einmischen?«
    »Nein«, sagte ich langsam. »Natürlich nicht. Aber du benimmst dich ziemlich –«
    »Ich weiß, was ich tue. Lass mich in Ruhe!« Sie knallte die Tür zu und rannte davon.
    »Sie haben ihr doch hoffentlich keine Vorwürfe gemacht, weil man Ihre Wohnung verwüstet hat?«, fragte Mr Contreras, als ich zurückkam.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Aber ich bedaure es sehr, dass ich heute nicht in ihrem Wahlkampfbüro war. Vielleicht kann ich das morgen nachholen, wenn ich mit Johnny gesprochen habe.«
    Aber als ich am nächsten Tag aus Stateville zurückkam, hatte ich andere Sorgen. Einbrecher waren in meinem Büro gewesen und hatten es mit der Gewalt eines Tornados verwüstet. Auf der Betonplatte vor der Hintertür hatte ich Petras weißes Gummi-Armband gefunden. Und dann hatte ich die ganze Nacht mit Bobby Mallory und dem FBI verbracht und darüber nachgedacht, wo meine Cousine wohl sein könnte.
    Außer dem weißen ONE -Armband hatten wir keine Spuren gefunden, und nach einer schlaflosen Nacht waren die Eltern von Petra gekommen.
    Mein Onkel Peter beschimpfte mich fürchterlich. Sein Gebrüll machte alles noch schlimmer. Er machte mich für alles verantwortlich, was Petra womöglich passiert war. Ich ließ das Donnerwetter über mich ergehen, ohne zu widersprechen, denn ich wusste, dass er die Angst um seine Tochter nur mit einem Wutanfall ausdrücken konnte.
    Ich hatte ja auch Angst. Und meine Tante Rachel noch mehr. Nachdem er mich über zwei Stunden lang angebrüllt hatte, war Peter so erschöpft, dass Rachel ihn mit in die Stadt nehmen konnte. Dort wollten sie mit dem FBI weiter beraten.

33
    Auf der Suche nach Zeugen
    Nachdem Onkel Peter und Tante Rachel gegangen waren, hatte ich eine lange Unterhaltung mit Mr Contreras. Er nahm mir das Ver
    sprechen ab, ihn an allen Heldentaten zu beteiligen, die notwendig waren, um Petra zu retten.
    Ich war ziemlich offen und zählte ihm alles auf, was mich in den letzten zwei Wochen an Petras Verhalten gestört hatte: die Geschichte mit dem Nellie-Fox-Baseball, ihre rücksichtslose Neugier auf den Inhalt meiner Truhe, ihr Versuch, die alte Wohnung an den Schlachthöfen und das Haus an der Houston Street zu durchstöbern, ihr nächtlicher Auftritt in Schwester Frances’ ausgebranntem Apartment und die Geschichte mit der Rauchbombe, mit der die Andarra-Familie in der Nacht vor der Ermordung von Schwester Frances aus dem Haus getrieben worden war.
    Zunächst setzte er zu einer leidenschaftlichen Verteidigung von Petras Jugend und Impulsivität an, aber als ich von Petras nächtlichem Besuch im Freedom Center erzählte, wurde er unsicher. »Aber, Püppchen, ich sage Ihnen: Wenn sie tatsächlich etwas gemacht hat, was sie nicht hätte tun sollen, dann hat sie jemand dazu angestiftet. Glauben Sie mir! Sie ist treu wie Gold, unsere Peewee, das sollten Sie nie vergessen. Wenn Sie das alles aufgeklärt haben, werden Sie feststellen, dass dieser Johnny Merton hinter der ganzen Geschichte steckt. Sie werden noch an meine Worte denken!«
    »Schön, aber erst müssen wir sie einmal finden. Dann können wir uns immer noch streiten, wer sie da reingezogen hat, ja?«
    Er nickte grimmig und sah mir zu, wie ich ein paar der Fotos ausdruckte, die ich von Petra gemacht hatte. Zum Vergleich druckte ich noch ein paar beliebige andere Fotos von blonden Frauen aus, die ich im Web fand: Models, Prominente und Privatfotos, die Leute in ihren Blogs veröffentlicht hatten. Dazu noch ein paar Fotos von mir.
    Dann lud ich das Foto, das ich von Alito und Strangwell gemacht hatte, auf meinen Computer. Das Bild war nicht sehr scharf, aber es gab keine Alternative. Im Netz war kein Bild von Alito zu finden. Strangwell war dagegen auf relativ vielen Bildern präsent.

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