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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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bis jemand ins Haus gegangen war und die Tür sich noch nicht wieder geschlossen hatte.
    Ich klemmte einen halben Ziegelstein in die Tür und ging über den Parkplatz. Den sauberen, fest verschlossenen Pathfinder meiner Cousine hatte ich bald gefunden. Ich öffnete ihn und untersuchte den darin herumliegenden Müll. Ich stellte fest, dass Petra gern Smoothies und Mineralwasser, aber keine Limonade trank, dass sie im Gato Loco aß und recht unvorsichtig mit ihren Kreditkartenquittungen umging. Ich ging auf die Knie, um unter die Sitze zu schauen, ich untersuchte das Handschuhfach und das Reserverad, ich warf einen Blick in den Motorraum und unter die Kotflügel, fand aber nichts. Auch eine Untersuchung des Parkplatzes und der Ausfahrt förderte nur die Erkenntnis zutage, dass viele Leute nachts Schnaps und Bier trinken, ohne sich die Mühe zu machen, die leeren Flaschen in einen Mülleimer zu werfen.
    Ich kehrte über die Hintertreppe in Petras Wohnung zurück und sah mich noch einmal um. Wegen der kaputten Küchentür musste ich etwas unternehmen. Als ich die Wohnung durch den Vorderausgang verließ, sah ich die Adresse der Hausverwaltung auf einem Schild und informierte sie über die beschädigte Tür. Dann rief ich Bobby Mallory an und sagte ihm, dass jemand in Petras Wohnung eingebrochen war.
    »Und das bist nicht zufällig du gewesen, Vicki?«
    »Die Kerle haben die Hintertür aufgebrochen. Ich bin eben da gewesen, um zu sehen, was fehlt. Ich glaube, sie haben ihren Laptop mitgenommen und vielleicht ja auch Petra selbst. Vielleicht haben sie das Mädchen gezwungen, ihnen den Code für das Zahlenschloss an meiner Bürotür zu geben.«
    Bobby erkundigte sich, was mein Onkel und meine Tante jetzt vorhätten, aber als ich ihm sagte, sie hätten ein Gespräch mit dem FBI , war er skeptisch. Das FBI habe viel zu viel mit Terrorwarnungen zu tun, die könnten Petra nicht suchen, selbst wenn sie entführt worden wäre.
    Bobbys Kommentare machten mir Angst, und die Angst lähmte mich. Ich fragte mich, ob das, was ich machte, überhaupt noch einen Sinn hatte.
    Erst als ich schon drei Blocks weit gefahren war, merkte ich, dass ich beschattet wurde. Nach den Brandsätzen, der Einbruchsserie und Petras Verschwinden hätte ich eigentlich noch dreimal vorsichtiger sein müssen als sonst. Ich hätte vor dem Einsteigen mein Auto genau auf Sprengsätze überprüfen und dreimal um den Block fahren müssen, um sicher zu sein, dass man mir nicht folgte. Stattdessen war es nur mein sechster Sinn, der mich auf den Fahrradboten aufmerksam werden ließ, der mich schon auf dem Hinweg verfolgt haben musste. Als ich ihn jetzt, zwei Stunden später, wieder in meinem Rückspiegel sah, wusste ich, dass es kein Zufall sein konnte.
    Ein Fahrrad war das ideale Verkehrsmittel, wenn man jemanden in einer Großstadt verfolgen will. Auf jedes Manöver, das ich machte, konnte er schneller reagieren als jedes Auto. Natürlich würde er mir nicht auf den Lake Shore Drive folgen können. Aber wer schlau genug war, um einen Fahrradboten einzusetzen, hatte bestimmt auch einen Wagen in der Hinterhand, der notfalls eingreifen konnte.
    Ich tat so, als hätte ich ihn nicht gesehen, und fuhr die Zufahrt hinauf, ohne darauf zu achten, ob mich jemand verfolgte. Wenn sie wollten, dass ich es merkte, würden sie sich schon zeigen. Ich musste sie ja nicht sofort abhängen.
    Bei der ersten Innenstadt-Ausfahrt verließ ich den Lake Shore Drive und hielt am zweiten Hotel, an dem ich vorbeikam. Ich übergab dem Pagen den Mustang. Er solle ihn bitte abstellen, ich müsse zu einer Besprechung. Nein, ein Gast des Hotels sei ich nicht. Dann betrat ich die Lobby.
    Zwischen den großen Hotels und den wichtigsten Wolkenkratzern auf der Ostseite des Loop gibt es ein Netz von luxuriösen unterirdischen Passagen. Ich fuhr mit dem Aufzug aus der Lobby nach unten, trat in eine Nische und kniete mich hin. Ich sah niemanden, der mir folgte, aber ich nahm trotzdem meinen Scarlett-O’Hara-Hut ab und versteckte ihn hinter einem Palmenkübel. Er war einfach zu auffällig und machte es den Verfolgern zu leicht.
    Ich wartete, bis eine Gruppe von Frauen herunterkam, die sich vergnügt unterhielten, und ging dann direkt vor ihnen her, sodass man den Eindruck haben musste, ich gehörte dazu. Bei einem der unterirdischen Restaurants bogen sie ab.
    Ich schlüpfte in einen benachbarten Laden und kaufte mir eine schwarze Cubs-Mütze. Dann begann ich ein Katz-und-Maus-Spiel in den Passagen: Ich

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