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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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wusste man, wem man trauen konnte, und unsere E-Mails und unser Bankverkehr waren jedem beliebigen Hacker zugänglich. Obwohl ich natürlich ständig das Internet konsultiere, war ich letztlich doch ein altmodischer Detektiv. Zu Fuß und persönlich konnte ich mehr leisten als virtuell.
    Irgendjemand war hinter Petra her gewesen. Jemand war bei ihr eingebrochen, ganz klassisch. Hatten die Einbrecher ihren Laptop gestohlen, oder hatte sie ihn selbst mitgenommen? Ich betrachtete noch einmal die Aufnahmen der Überwachungskamera, die ich an mich gemailt hatte. Es schien mir nicht so, als ob eine der drei Personen einen Rucksack oder eine Tasche dabeihatte, die groß genug für einen Laptop gewesen wäre. Also hatte sich jemand den Laptop geholt, um ihre E-Mails zu lesen … oder um nachzusehen, ob sie im Netz nach afrikanischen Freiheitshelden gesucht hatte.
    Spionage-Software. Natürlich: Petra hatte vor einigen Wochen, zu Anfang des Sommers, mal meinen Computer benutzt, meinen großen MacPro. Bei dieser Gelegenheit hatte ich ihr den Code vom Zahlenschloss meiner Bürotür gegeben. Vielleicht konnte ich jetzt auch von ihrem Besuch profitieren und nachsehen, was sie für Websites besucht hatte? Das würde mir vielleicht weiterhelfen. Und auf jeden Fall war es besser, als hier im Dunkeln zu sitzen und darauf zu warten, dass mich die Angst auffraß.
    Ich begann mich anzuziehen, aber schon als ich den Reißverschluss meiner Jeans schloss, zögerte ich. Ich musste ja davon ausgehen, dass ich jetzt ständig beschattet wurde, entweder von der Homeland Security oder von Mountain Hawk. Angesichts dessen, was ich bisher erlebt hatte, sollte ich mich vielleicht lieber nicht allein in der Nacht auf den Straßen erwischen lassen. Selbst wenn ich zu meinem Auto hinausschleichen konnte, musste ich immer noch damit rechnen, dass die Gegenseite an meinem Mustang irgendein GPS -Ortungsgerät angebracht hatte, das ich nicht ohne Weiteres finden würde. Meine Verfolger brauchten nicht mal hinter mir herzufahren, um zu wissen, wo ich mich befand. Sie konnten mich mit ihrer schicken Triangulations-Software in aller Ruhe online beobachten.
    Ein dumpfer Schlag auf der Hintertreppe ließ mich zusammenfahren. Mit pochendem Herzen griff ich nach der Smith & Wesson, glitt auf Zehenspitzen in die Küche und spähte hinaus auf die Treppe. Eine neue Welle von Hysterie überfiel mich. Aber es war nur mein neuer Nachbar, der seinen Kontrabass in den dritten Stock hinaufschleppte. Ich steckte die Waffe weg und schloss die Hintertür auf.
    Als Jake Thibaut den oberen Treppenabsatz erreichte, erschrak er fast genauso wie ich zuvor. »Ms Warshawski! Wie können Sie mich so in Panik versetzen? Für Schäden, die dadurch entstehen, dass ich meine Bessie die Treppe runterschmeiße, weil ich von Privatdetektiven erschreckt werde, kommt meine Versicherung schon seit letztem Jahr nicht mehr auf.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »In letzter Zeit bin ich so nervös, dass ich dachte, es wären womöglich wieder die Einbrecher. Wo haben Sie denn gespielt?«
    »Auf dem Ravinia. Und danach haben wir noch etwas getrunken. Oder auch etwas mehr. Was machen Sie denn zu dieser nächtlichen Stunde? Haben Sie etwas von Ihrer Cousine gehört?« Er zog den Bass zu sich herauf.
    »Wenn es Leute gibt, die etwas über meine Cousine wissen, dann sagen sie’s mir nicht.« Ich stellte mich neben den Instrumentenkoffer. In meinem Hinterkopf nahm eine vage Idee Gestalt an. »Wie betrunken sind Sie denn?«
    »Bassisten werden nie betrunken. Das gehört zu unseren besonderen Merkmalen. Große Instrumente führen dazu, dass man hohle Beine hat, die beliebig viel Alkohol aufnehmen können. Warum fragen Sie? Soll ich Ihnen eine perfekte Quart spielen?«
    »Nein, ich möchte, dass Sie mich in Bessies Instrumentenkasten irgendwohin schmuggeln, wo ich ein Taxi bekomme, ohne dass jemand mich sieht.«
    Er schwieg fast eine halbe Minute, dann fragte er: »Wie betrunken sind Sie denn?«
    »Gar nicht. Ich habe bloß Angst.«
    Er lehnte den Bass an seine Küchentür. »Sie scheinen doch sonst nicht so ängstlich zu sein?«
    »Nein, natürlich nicht. Wir Privatdetektive leben von Tod und Gefahr. Wir haben nicht so viel Angst wie andere Menschen. Ich bin eine Schande für unseren Beruf. Eine vermisste Cousine und eine ermordete Nonne sollten mich eigentlich völlig kalt lassen.«
    Im schwachen Licht, das aus meiner Wohnung drang, sah ich, wie er mich prüfend musterte. »Wird irgendjemand auf mich

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