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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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nicht für Sie tun.«
    »Dann hoffen wir, dass es auch so geht. Lamont Gadsden war nämlich ein ziemlich enger Freund von Johnny Merton, als sie damals Dr. King beschützt haben. Johnny wäre bestimmt sehr unglücklich, wenn er den Eindruck hätte, dass sein eigener Anwalt ihn daran hindert, der Mama von Lamont zu helfen.« Ich stand auf und tat so, als wollte ich gehen. »Wissen Sie, ich werde Johnny einen Brief schreiben und ihn bitten, mich auf seine Besucherliste zu setzen. Natürlich wäre es einfacher, wenn ich als seine Anwältin mit ihm sprechen könnte, ich gehöre schließlich immer noch zur Anwaltskammer. Aber ich möchte Sie nicht zu lästigen Dingen zwingen, zu denen Sie keine Lust haben. Ich schreibe ihm einfach.«
    Yeoman warf mir einen giftigen Blick zu. »Na gut«, sagte er. »Ich werde am Montag mit ihm darüber reden, wenn ich in Stateville bin.«
    Trotzdem schickte ich zur Sicherheit noch einen Brief ins Gefängnis, in dem ich Johnny wissen ließ, dass ich mit ihm über Lamont Gadsden sprechen wollte.
    Auf dem Weg ins Büro fuhr ich noch bei Fit for Your Hoof vorbei. Der Schwarze, den ich schon bei meinem ersten Besuch gesehen hatte, war auch diesmal damit beschäftigt, den Bürgersteig vor dem Laden zu kehren, und sang vor sich hin. Als er mich kommen sah, weiteten sich seine Augen vor Angst, und er lief rasch in den Laden.
    Als ich ihm folgte, sah ich, wie er sich an die Lederschürze von Curtis Rivers klammerte, der an dem kleinen Tisch vor der Theke saß. »Sie wird mir wehtun. Sie wird mir meine Männlichkeit wegnehmen.«
    »Nein, Kimathi, das wird sie nicht tun. Das werde ich gar nicht zulassen.« Rivers faltete seine Zeitung zusammen und führte den verängstigten Mann in ein Hinterzimmer.
    Dann kam er wieder zurück und starrte mich wütend an: »Was haben Sie zu Kimathi gesagt, um ihm solche Angst einzujagen?«
    »Nichts«, sagte ich verwirrt. »Er hat mich gesehen und ist gleich weggerannt. Wovor hat er denn solche Angst?«
    »Wenn Sie es nicht schon wissen, dann geht es Sie auch nichts an. Was wollen Sie eigentlich wirklich, Ms Detective Warshawski? Wen wollen Sie schützen oder erpressen? Wessen Hintern wollen Sie retten?«
    Wir waren allein im Laden. Ich setzte mich auf einen der kleinen Hocker ihm gegenüber. »Was soll das? Ich habe Ihnen doch gesagt, was ich will und warum. Wer sagt denn, dass es dabei um etwas anderes geht?«
    »Sehr gekonnt, diese gerechte Empörung. Ich bin beeindruckt.«
    Ich stützte mein Kinn auf die gefalteten Hände und musterte ihn. »Sie beschützen diesen Mann hier in Ihrem Laden. Ich weiß nicht, wie ich Sie davon überzeugen soll, dass ich nicht gekommen bin, um jemandem zu schaden …«
    Er schlug mit der Zeitung auf den Tisch. »Das können Sie auch nicht.«
    »… aber allmählich habe ich das Gefühl, Sie wissen, wohin Lamont Gadsden damals gegangen ist. Ist seine Mutter daran schuld, dass Sie so zornig sind? Ich weiß, sie ist eine schwierige Frau. Gibt es da ein Geheimnis, von dem ich nichts weiß?«
    »Ich glaube, ich habe schon mehr gesagt, als Sie hören sollten.« Rivers stand auf und zog sich hinter die Theke zurück.
    »Rose Hebert hat Sie in der Nacht vor dem großen Schneesturm gesehen. Sie sagt, Sie seien ins Waltz Right Inn gegangen, kurz nachdem Lamont und Johnny Merton die Kneipe betreten haben. Das war das letzte Mal, dass Lamont lebend gesehen wurde.«
    »Jetzt weiß ich genau, dass Sie lügen!« Rivers ließ seine werkzeuggefüllte Faust auf die Theke krachen. »Rose Hebert im Waltz Right Inn? Da haben Sie Ihre Hand überreizt, Lady.«
    Ich lächelte dünn. »Sie sollten genauer zuhören. Ich habe nicht gesagt, dass Rose Herbert in dem Lokal war. Ich habe nur gesagt, dass sie gesehen hat, wie Sie hineingingen. Genauso, wie sie ein paar Minuten vorher gesehen hat, dass Lamont und The Hammer hineingingen. Dass sie selbst vielleicht auch gern Spaß gehabt hätte, steht auf einem anderen Blatt.«
    Rivers ließ eine große Schere von einer Hand in die andere gleiten und musterte mich. Zumindest schien er darüber nachzudenken, was ich gesagt hatte. »Ich würde das Wort einer Dame nicht anzweifeln, schon gar nicht das von einer frommen Frau wie Miss Rose. Aber ich bin damals oft ins Waltz Right Inn gegangen und habe Lamont oft dort gesehen. An den Abend vor dem großen Schnee habe ich keine besonderen Erinnerungen, Ms Investigator.«
    »Haben Sie Angst vor Johnny Merton? Das kann ich Ihnen nicht verdenken. Vor dem hab ich auch Angst.

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