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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Security. Auf deren Website erfuhr ich, dass Mountain Hawk sich darauf spezialisiert hatte, Sicherheitskräfte in aller Welt auszubilden. Besondere Stärken waren das Erkennen und Bekämpfen von Terroristen und das Aufspüren von versteckten Drogenlabors. Mountain Hawk schulte Polizisten im Nahkampf und im Gebrauch von Tasern und anderen Betäubungswaffen. Man konnte lernen, wie man ein Kraftfahrzeug in der Großstadt als Offensivwaffe einsetzt. Überlebenstraining in der Wüste oder in Bergregionen wurde ebenfalls angeboten.
    »Neben einer erstklassigen Sicherheitsausbildung erwarten unsere Klienten absolute Vertraulichkeit. Zu unserem Bedauern müssen wir deshalb darauf verzichten, Ihnen Referenzen zu nennen. Wir haben aber mit Sicherheitskräften in Nord- und Südamerika, in Städten, in Dschungeln und in der extrem lebensfeindlichen Sonora-Wüste zusammengearbeitet. Auch die Einsätze der US- Streitkräfte hat unser erfahrenes Personal in Kampfgebieten überall auf der Welt unterstützt. Dank unserer ausgefeilten Logistik, unserer globalen Präsenz und unseren Büros und Materialdepots an neun verschiedenen Standorten sind wir innerhalb weniger Stunden einsatzbereit und können praktisch auf Abruf an Ihrer nächsten Sicherheitskonferenz teilnehmen.«
    Ich fand auch eine Reihe von Bildern, auf denen sich Dornick hellwach und gefechtsbereit in Gesellschaft verschiedenster Politiker zeigte – vom Bürgermeister von Chicago bis zum kolumbianischen Präsidenten. Auf einem Foto demonstrierte Dornick einer Gruppe Frauen aus einem Frauenhaus die Anwendung einer Elektroschockwaffe. Es gab auch Presseberichte über die Schulung von Grenzpatrouillen in San Diego, Waco und Phoenix. Informationen über sein Leben als Polizeibeamter konnte ich nicht finden, aber er war ja auch schon seit über fünfzehn Jahren nicht mehr im Dienst.
    Im Gegensatz zu Dornick war Alito ein ganz gewöhnlicher Polizist. Er war vierzig Jahre lang im Dienst gewesen, dann hatte er sich an einem kleinen See im nördlichen Illinois zur Ruhe gesetzt. Die wenigen Treffer im Netz zeichneten ein gemischtes Bild. Er war für seine Tapferkeit im Zusammenhang mit einer Geiselnahme bei einem bewaffneten Raubüberfall im Einkaufszentrum an der Roosevelt Road ausgezeichnet worden. Sechs Monate später war er dann beschuldigt worden, sein Einsatz sei unverhältnismäßig gewesen, weil er eine der Geiseln verletzt und beide Räuber erschossen hatte. Einer seiner Kollegen zitierte ihn mit den Worten: »Ich weiß nicht, was die Aufregung soll. Die Frau kann froh sein, dass sie noch lebt, und um die Gangster ist es nicht schade.«
    Die Mehrzahl der Leserbriefschreiber zu diesem Bericht waren ganz seiner Meinung. Er habe dem Staat die Kosten einer Gerichtsverhandlung gegen die Räuber erspart, und im Übrigen sei es von essenzieller Bedeutung, dass jeder Amerikaner jederzeit schwer bewaffnet herumlaufe.
    Ich starrte minutenlang mit leerem Blick auf den Bildschirm, dann öffnete ich eine Karte des nördlichen Illinois. Alito wohnte nur eine Meile südlich der Grenze zu Wisconsin an einem der kleinen Seen in den Bergen nordwestlich von Chicago. Eine Menge Leute haben Wochenendhäuschen da oben, und einige, wie Alito, wohnen das ganze Jahr dort.
    MapQuest hatte zwar behauptet, für die sechzig Meilen zum Lake Catherine brauche man nur achtzig Minuten, aber die gingen offenbar davon aus, dass man nachts um drei fuhr – und zwar an einem der seltenen Tage, wo es weder auf dem Kennedy- noch auf dem Edens-Expressway auch nur die kleinste Baustelle gab. Ich erreichte das Nordufer vom Lake Catherine, zweieinhalb Stunden nachdem ich mein Büro verlassen hatte.
    Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten, und die Luft war sehr viel sauberer als auf der Milwaukee Avenue, trotzdem war meine Laune schlecht, und außerdem musste ich dringend auf die Toilette. Ich suchte also erst einmal eine Tankstelle, wo ich ein kleines Vermögen ausgab, um den Tank meines Mustang zu füllen. Ich ging auf die glücklicherweise saubere Toilette und kaufte mir einen Chili-Hotdog, um nicht zu verhungern. Ich war so überstürzt aufgebrochen, dass ich das Mittagessen vergessen hatte, was einen erheblichen Verstoß gegen das Familienmotto der Warshawskis darstellte, das besagte: »Bloß keine Mahlzeit versäumen!«
    Als ich schließlich an der Queen Anne’s Lace Lane anhielt und zu Alitos Haus hinunterging, war es schon beinahe fünf. Er wohnte in einem gelben Terrassenhaus, das nur mit Mühe und Not

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