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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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ihm mein Handgelenk hin, an dem ein Plastikarmband befestigt war. »Ich hab mir bloß einen Kaffee geholt, ich glaube, ich habe mich verlaufen.«
    Er las die Angaben auf meinem Armband. »Ihr Zimmer ist im fünften Stock. Nehmen Sie lieber den Aufzug. Ich bin mir nicht sicher, ob es gut ist, wenn Sie hier herumlaufen. Und fünf Stockwerke sollten Sie schon gar nicht hinaufzusteigen versuchen.«
    Er hielt mir die Tür zum ersten Stock auf. »Ich kann auch einen Rollstuhl für Sie kommen lassen.«
    »Nein«, sagte ich. »Die Schwestern sagen, ich soll mich bewegen. Ich komme schon klar.«
    Er hatte es eilig und nahm sich nicht die Zeit, lange mit mir zu streiten. Ich warf einen Blick auf mein Armband und stellte zu meiner Beruhigung fest, dass tatsächlich die Zimmernummer darauf stand. Ich hatte nämlich versäumt, sie mir zu merken, als ich den Raum verließ.
    Ich entdeckte ein Schild, das auf die Krankenhausbibliothek hinwies, und beschloss, meinen Kaffee dort zu trinken. Zu meiner Erleichterung war es nur ein Raum mit einem Haufen gespendeter Bücher darin, und es gab kein Personal, das mich gefragt hätte, was ich mit meiner schwarzen Brille da wollte. Ich knipste das Licht an, zog meine Stiefel aus und setzte mich in einen bequemen Sessel. Es wurde Zeit, meine Schuldgefühle und mein Selbstmitleid zu vergessen und nachzudenken.
    Das FBI hatte Schwester Frances’ Wohnung beobachtet, aber den Anschlag auf sie nicht verhindert. Was bedeutete das? Wollten sie, dass sie starb? Oder waren sie bloß gerade Pizza holen gegangen und hatten nicht aufgepasst?
    Der Kaffee war hilfreich, genügte aber nicht, um mein Gehirn wirklich zum Funktionieren zu bringen. In einem der Bücher, die im Regal standen, fand ich noch das Anschreiben des Verlags an den Rezensenten, der das Werk hier entsorgt hatte, und benutzte die Rückseite und einen Bleistiftstummel aus einer Schublade, um mir ein paar Notizen zu machen.
     
FBI beobachtet Frances. WARUM ?
Lamont Gadsden = V-Mann der Polizei.
STIMMT DAS?
Was war in den Flaschen? Gewöhnliches Benzin oder professioneller Brandbeschleuniger?
    Wer konnte mir diese Fragen beantworten? Und es gab noch etwas anderes, das in meinem Unterbewusstsein herumspukte. Ich musste dauernd an Lottys Ärger bei dem Verhör denken, aber das konnte es ja nicht sein. Es hatte mit den Leuten zu tun, die mich verhört hatten. Sie hatten eine seltsame Frage gestellt.
    Ich stopfte den Zettel in meine Jacke, zog meine Stiefel wieder an und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Es ärgerte mich, dass ich so schwach war. Ich hätte draußen auf den Straßen sein sollen und mit Leuten reden, um herauszufinden, was da im Gange war. Stattdessen musste ich mich an den Wänden festhalten, wenn ich einen Krankenhausflur hinunterging.
    Ich hatte mich gerade wieder ins Bett gelegt, als eine Schwester hereinschaute. »Wo sind Sie gewesen? Wir haben Sie im ganzen Krankenhaus gesucht und sogar ausrufen lassen.«
    »Tut mir leid. Ich wollte mich ein bisschen bewegen, bin dann aber so müde geworden, dass ich in einem Sessel eingeschlafen bin.«
    Sie fühlte meinen Puls und verschwand dann, um die gute Nachricht zu verbreiten, dass ich wieder aufgetaucht sei. Als sie gegangen war, öffnete sich die Badezimmertür und Murray kam heraus.
    »Na schön, Warshawski. Man hat mir also die Wahrheit gesagt. Du bist noch nicht tot.«
    »Fick dich, Ryerson! Verschwinde sofort aus meinem Zimmer!« Ich war ebenso erschrocken wie wütend.
    »Ach, diese süßen Worte!« Er grinste und legte den Kopf schräg. »Weißt du, ehrlich gesagt siehst du ein bisschen merkwürdig aus.«
    »Verkneif dir die blöden Sprüche! Ich hab einen Brandanschlag überlebt. Das war verdammt unangenehm. Und jetzt hau ab!«
    Er setzte sich auf den Besucherstuhl. »Erst, wenn du mit mir geredet hast, meine feuerspeiende Detektivin.«
    Ich überlegte. »Ich rede mit dir, wenn du etwas für mich tust.«
    Er beugte sich über das kleine Diktiergerät in seinen Händen. »Wie Ihr befehlt, Euer Majestät!«
    »Ich brauche unbedingt etwas zum Anziehen. Meine Kreditkarten sind wahrscheinlich in der Wohnung von Schwester Frances verbrannt.«
    Murray richtete sich abrupt wieder auf. »In deine Wohnung gehe ich auf gar keinen Fall! Du weißt, der alte Kerl kann mich nicht ausstehen. Der hetzt diese grässlichen Hunde auf mich!«
    »Dann musst du mir eben was kaufen. Jeans, eine langärmelige weiße Bluse und einen BH . Mehr brauche ich nicht.«
    »Einen … BH ? Du meinst,

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