Hardcore Zen: Punk Rock, Monsterfilme & die Wahrheit über alles (German Edition)
glotzen.
Fantasien hinterherzujagen, ist immer eine schlechte Idee. Halte dich an die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit ist alles, was du hast.
Doch hier ist das wahre Geheimnis, das wahre Wunder: Das genügt.
30 Can you hear that, dude? That’s my skull! I’m so wasted!
31 der deutsche Titel lautet „Ich glaub’, ich steh’ im Wald“. Kein Wunder, denn der Film ist von 1982, und die meisten Verleihtitel zu dieser Zeit waren furchtbar dämlich.
* SENSEI ist eine japanischen Anrede, die leichten Respekt bekundet und für quasi jedermann und -frau von der Vorschullehrerin bis zum Friseur benutzt werden kann.
* Mittlerweile ist mir klar geworden, dass Yoko das eigentliche Genie in den Gemeinschaftsarbeiten der beiden war, und Yoko, falls du das hier liest, ich würd immer noch liebend gern nackt mit dir posieren.
32 „Deine Drogen nerven, dreh’ sie mir nicht an!“
33 Trotzdem ’ne geile Band. Bliesen uns an dem Abend glatt von der Bühne.
34 hierzulande auch oft MacDoof oder MacDreck genannt, Anm. d. Übersetzers
EINE MANDARINE ZU ESSEN,
IST ECHTE ERLEUCHTUNG
Hmm... ewige Glückseligkeit für einen Dollar?
Da behalte ich lieber den Dollar. 35
Montgomery Burns aus „Die Simpsons“
DROGEN SIND NICHT DIE EINZIGE METHODE, dein Bewusstsein zu verändern und dich hinter Fantasien herjagen zu lassen. Meditation kann manchmal genau das Gleiche bewirken. Einmal schickte mir ein Typ, der starke Vorbehalte gegen meine schrullige Art hatte, Buddhismus zu präsentieren, etwas von Ken Wilber, einem (offenbar) enorm populären Autor von Büchern buddhistischen Stils – von dem ich allerdings noch nie etwas gehört hatte. Nach der Meinung dieses Typen verkörperte Wilber die echte Wahrheit, im Gegensatz zu dem Gewäsch, das ich von mir gebe. Er wollte mich das Licht sehen lassen.
In dem Auszug, den mir mein Freund geschickt hatte, erfahren wir, dass Wilber einen Satz von Ramana Maharshi gelesen hatte, einem indischen Lehrer, dessen Philosophie streckenweise sehr nah am Zen ist, obwohl er sich niemals eingehend mit Zen beschäftigt hat. Der Satz lautete: „Das, was nicht im tiefen, traumlosen Schlaf gegenwärtig ist, ist nicht wirklich.“ Dieser Satz, so Wilber, berührte ihn zutiefst und brachte ihn dazu, Meditation
wirklich ernst
zu nehmen.
Wilber erzählt im Anschluss daran, wie er sich dazu trainierte, selbst im Tiefschlaf bewusst zu bleiben. Er prahlt damit, dass er während eines Retreats in einem Kloster etwa
elf volle Tage
in dieser Verfassung zubrachte.
Wenn du lange genug Zazen machst, kann so was passieren. Es ist so ’ne Art Krankheit. Und einer der positiven Effekte davon, krank zu werden, ist, dass man nach der Genesung sieht, wie schön doch der Normalzustand ist. Gute Lehrer können dir helfen, die Krankheit zu bewältigen; schlechte Lehrer lassen zu, dass du immer kränker wirst. Einige der gefährlichsten von ihnen spornen einen dazu sogar noch an, indem sie Bücher mit ihrer hübschen Visage auf dem Cover schreiben, die mit lauter verdrehten Erklärungen darüber vollgepackt sind, dass krank zu sein tatsächlich der einzig wahre Weg zum Gesundsein sei.
Während des Schlafs bewusst zu sein, ist nichts, worüber man allzu sehr aus dem Häuschen geraten sollte. Wahnvorstellungen, die man tagsüber hat, verschwinden nicht, wenn man die Augen schließt. Tatsächlich werden sie dann meist noch wesentlich schlimmer.
Das Problem mit Wilber war nur, dass der arme Kerl diese besondere Verfassung, diese Krankheit, mit Erleuchtung verwechselte. Jede Art von Erleuchtung, die irgendeinen mystischen Zustand erfordert, ist mehr als nutzlos. Sie verstärkt lediglich den Glauben, dein „Selbst“ habe so ’ne Art objektiver Realität. Wer wird wohl diesen überschwänglichen Zustand „erhöhten Bewusstseins“ genießen? Wer wird wohl im formlosen Zustand des „kein Oben, kein Unten, kein Über und kein Dort“ herumschweben, von dem Wilber behauptet, er habe ihn entdeckt? Wer wird da wohl erleuchtet werden? Na, „Du“ natürlich! – dein aufgeblasenes selbstbezogenes selbstsüchtiges Selbst!
ICH MUSS ALLERDINGS ZUGEBEN, dass ich anfangs, als ich dieses Werk las, fasziniert davon war. Wilber schreibt sehr überzeugend – hypnotisch und zweifellos verführerisch. Wenn du bemerkst, dass dich so was in den Bann zieht, musst du mal einen Schritt Abstand davon nehmen, ein wenig durchatmen und dann nachspüren, was deine Intuition dir dazu erzählt. Sorgt das Lesen solcher Sachen dafür, dass du dir
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