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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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schön, nur ein bißchen schwach.
     "Die Espen werden sich bald verfärben. Ich hoffe, du kannst dir das anschauen."
     "Klingt gut", sagt Sarah. Sie langt in ihre Handtasche und sucht den Inhalator. Sie braucht einen Treibsatz; sie hat den verzweifelten Wunsch, high zu sein.
     "Ich hab' von Reno gehört. Ich hab' dir ja gesagt, daß er nützlich sein würde."
     Sarah feuert die Torpedos ab und wirft den Kopf zurück. Ihre Aufrüstung kreischt, als sich die Neurotransmitter vervielfachen. Reno hatte das gesamte Verteilernetz von Tempel an der Ostküste geknackt, von Havanna bis hinauf nach Halifax. Die Hälfte der Tempel-Leute war innerhalb von zwei Tagen ermordet worden, die andere Hälfte war auf der Flucht und würde so bald keine Geschäfte mehr machen. Michaels Leute hatten so viele Lagerhäuser überfallen, daß sie nicht mehr wußten, wo sie das ganze Zeug unterbringen sollten. An jeder Straßenecke schrien Nachrichten-Laufbänder die neuesten Statistiken in die Welt, während die Offiziellen auf Tauchstation gingen und keinen Kommentar gaben.
     "Sie werden allmählich rasend", sagt Sarah. Ihre Hände zittern, und sie umkrampft die Tischkante, um sie zur Ruhe zu bringen.
     Freunde, denkt sie. Wenn wir es uns leisten können. Sie wird ihnen bald den Hetman liefern müssen, genauso wie die Information über Roons Rolle in den Plänen des Hetman; das wird das einzig Erfreuliche bei dieser traurigen Geschichte sein.
     "Michael meint, daß Reno ihm weitere vier Monate verschafft hat", sagt sie. "Reno ist jetzt in seinem Tank. Der Hetman hat dafür bezahlt. Hast du davon gehört?"
     "Ja. Er hat mich von dort angerufen."
     Renos Tank ist eine Kristallmatrix in Havanna, die jederzeit in einen geklonten Körper transplantiert werden kann, sobald man eine DNS findet, die seinem ursprünglichen Erscheinungsbild annähernd entspricht, und daraus einen neuen Körper erzeugt. In den Tempel-Computern wurde er langsam paranoid, weil er wußte, daß sie früher oder später anfangen würden, nach einem Infiltrationsprogramm zu suchen.
     Zumindest ist Renos Körper und die Operation im voraus bezahlt. Wenn Michael stürzt, wird er Reno nicht mit sich reißen.
     "Unser Freund in Südamerika ist fast soweit", sagt Cowboy. "Er hat das Datum."
     Sarah fühlt, wie sich in ihren Adern Eis bildet. Der Stichtag rückt heran.
     "Wann?"
     "In fünf Tagen. Wir haben vor, dich in drei Tagen mit dem Bullet rauszuholen."
     "Ich muß Daud darauf vorbereiten", sagt sie, "und ein Treffen mit dem Hetman arrangieren."
     Das ist der Moment, denkt sie, wo es passieren muß. Wirf ihnen gleichzeitig Roon zum Fraß vor. Und dann, denkt ein Teil von ihr, ein Anruf auf einer sicheren Leitung an Cowboy, um ihn wissen zu lassen, daß all seine Pläne und Hoffnungen an einer Bergwand namens Realität in Flammen aufgehen und daß es Zeit ist, Lebewohl zu sagen.
     "Schönen Gruß von mir", sagt Cowboy. Sarah erinnert sich daran, wie er vor ein paar Monaten aussah, als er draußen vor Pittsburgh in der stahlbewehrten Kabine seines verratenen Panzers saß, an die Angst und die Bestürzung und die Wut in seinen Augen... Wenn er die Neuigkeit erfährt, fragt sich Sarah, wird er dann denselben Ausdruck im Gesicht haben?
     Wenn wir es uns leisten können. Der entscheidende Satz.
     Nach dem Gespräch stellt Sarah fest, daß sie die Hotelbar braucht. Ihr Leibwächter ist nicht gerade glücklich, erlaubt es ihr jedoch. Sie fährt mit dem Fahrstuhl nach unten und taucht in pulsierenden Litejack, gebrüllte Unterhaltungen, dunklen Rum pur und einen Glimmfeuerrausch aus dem Bar-Inhalator ein, der dem Treibsatz-Flattern ein Ende macht. Sie schaut sich die Männer an, die alleine hier sind, und überlegt, ob sie einen mit auf ihr Zimmer nehmen und den Rausch in einem Orgasmus, im notwendigen Vergessen gipfeln lassen soll. Als einer jedoch einen Annäherungsversuch macht, erteilt sie ihm eine Abfuhr. Sie hat jede Menge Zeit.
     Sie bemerkt, daß sich um eins der Spiele am anderen Ende der Bar eine Menschenmenge zusammengeschart hat. Sie nimmt ihren Drink und schlendert hinüber, hört das Summen von Laserfeuer und das Zischen der Raketen. Das Spiel heißt Delta. Ein Schwarzer ist auf dem Sitz festgeschnallt. Sein Kopf wird von einem Sensorhelm verdeckt, der ihm Informationen zuführt, ihn das Rütteln der davonschießenden Raketen und das Zerren der Beschleunigungskräfte spüren läßt. Auf einem Video-Großbildschirm über dem Gerät können die anderen

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