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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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über den Schirm, und eine neue Stimme kribbelt in Sarahs Schläfen: "Ich möchte mit Sarah sprechen. Sagen Sie ihr, es ist ihr Bruder."
     Ein Hauch von Wärme streift sie. "Ich bin's, Daud."
     "Sarah, wer ist der Bursche, mit dem ich gesprochen habe?"
     Sie blickt zu dem Techniker hoch, der immer noch mit den Kabeln herumfummelt, und wünscht, sie wäre allein hier drin. "Keine Ahnung. Einer der Mittelsmänner, nehme ich an."
     "Heißt er wirklich Randolph Scott?" Dauds Stimme klingt ein wenig falsch. Als ob er müde oder high wäre. Eine Warnung wispert durch Sarahs Adern.
     "Das bezweifle ich." Sie senkt die Stimme und spricht leise und deutlich in das Mikrophon. "Wie geht's dir? Wo bist du?"
     "Mir geht's prima. Nick und ich haben eine Wohnung gefunden. Er hat etwas Geld auf der hohen Kante."
     _Wo hat er das her? Bezahlt er für die Endorphine, die du dir in die Adern jagst_? Sie will ihm die Fragen stellen, aber sie weiß, wie die Antworten lauten werden, und daß sie die Wahrheit nicht erfahren wird, solange sie sich in Nevada versteckt.
     "Haben sie dich belästigt? Beobachten sie dich?" "Nicht daß ich wüßte." Im Hintergrund ertönt ein Geräusch, wie man es in einer Küche hört, als ob jemand einen Kühlschrank zumacht, und Sarahs Blut wird zu Feuer.
     "Von wo rufst du an? Aus deiner Wohnung?" "Nein." Dauds Antwort kommt nach einem winzigen Zögern, das Sarah die Gewißheit verschafft, daß er lügt. Sie sieht ihn am Telefon stehen, eine Zigarette in der Hand, wie seine Augen bei dem Wort nervös abirren. Sie beugt sich nach vorn in den Monitor. Ihre Stimme ist so drängend, daß der Techniker auf der anderen : Seite des Raums den Kopf wendet, um zu ihr hinzuschauen. "Daud, sag's mir. Ich bin nicht böse, wenn du's mir bloß sagst."
     "Nein", wiederholt Daud. In seiner Stimme liegt ausgesprochene Wut. "Warum glaubst du mir nie? Ich hab' doch eben nein gesagt."
     Sie kennt ihn zu gut und weiß, daß auch dies eine Lüge ist. "Daud, hier ist gerade zu viel los", sagt sie rasch. "Ich kann jetzt nicht reden. Ich ruf dich an, wenn es sicher ist."
     Daud faucht sie vor Wut an. "Verfluchtes Miststück! Ich hab' dir doch gesagt..."
     "Ich liebe dich." Tonlos, die Hand schon auf dem Knopf, der die Verbindung unterbricht. Sie blickt auf die Anzeigetafel und sieht nichts Ungewöhnliches. Sie schaut zu dem Techniker auf. "Die Abschirmung ist durchbrochen", sagt sie. "Geben Sie das weiter! Ich bin sicher, daß jemand dieses Gespräch abgehört hat."
     

 
*22*
     
     Sarah steht mit Maurice in der Wüste. Der pulsierende Herzschlag aus der Erde hämmert ihr die Luft aus den Lungen. Cowboys Delta schwebt in der Dunkelheit, ein glatter, schwarzer Schatten vor dem Himmel, dessen nach unten gerichteter Düsenstrahl eine undurchdringliche Wolke aus Staub aufwirbelt, die durch die Sternennacht zieht. Sarah kneift die Augen vor dem heranflutenden Schmutz zusammen und merkt, wie sich ihre Hals- und Schultermuskeln spannen und darauf warten, daß etwas vom Himmel herabstürzt...
     Die Zeit ist zu knapp, sagen sie. Wenn die Abfangaktion am folgenden Nachmittag stattfinden soll, können sie die Basis nicht verlegen und trotzdem hoffen, die Mission erfolgreich durchführen zu können. Sie glauben nicht, sagen sie, daß irgendein Programm sie durch die mehrfachen Mittelsmänner im Netz hätte aufspüren können. Sie werden eben die Sicherheitsmaßnahmen ausweiten, noch ein paar Leute und Abwehrwaffen einfliegen und hoffen müssen, daß die Flash Force-Experten recht haben.
     Die Delta landet, und das Heulen wird leiser. Der Staubsturm legt sich. Sie sind eine Dreiviertelrneile vom Kommandozelt entfernt. Die Deltas sind weit verstreut worden, damit man sie nicht so leicht finden kann. Sarah ertappt sich dabei, wie sie zu der diamantengesprenkelten Schwärze oben hinaufschaut; die Muskeln in ihren Schultern und an ihrem Hals sind immer noch angespannt. Dann erkennt sie, daß sie auf einen Steinbrocken wartet. Wenn Tempel weiß, wo sie sind, gibt es keine einfachere Methode, sie loszuwerden.
     Die Bodenmannschaft kommt mit den Tarnnetzen angelaufen. Die Kanzelhaube erhebt sich, und Cowboy steht im Cockpit. Die Sterne spiegeln sich in seinem schwarzen Helm. Sarah geht zu ihm hin, als Cowboy die Leiter in den schimmernden Sand hinabläßt. Sie hört, wie Maurice ihr leise folgt.
     "Cowboy, Daud hat angerufen und..."
     "Ich weiß. Sie haben's mir erzählt, während ich hergeflogen bin. Ich hab' ein paar

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