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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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wollten dich kaltmachen." Er legt den Karabiner auf den Boden und klettert die fahrbare Leiter zum Cockpit hinauf. "Arkady war höchstpersönlich hier. Er bietet zweitausendzweihundert Tempel-Aktien für deine Leiche."
     Belustigung durchrieselt Cowboy. "Möchte wissen, wie er auf diese Zahl gekommen ist."
     "Einer von Arkadys Leuten ist erst letzte Woche vorbeigekommen, nur um rumzuschnüffeln. Chapel. Du weißt schon, das Echsenhirn. Hat mir noch mal die Warnung übermittelt und mir wieder die Belohnung angeboten. War ja zu erwarten. Ich hab' ihm gesagt, ich wollte mich da nicht einmischen. Vielleicht war er damit zufrieden."
     Cowboy schaltet die Sensoren und das Licht an der Unterseite aus. "Chapel", sagt er. "Okay. Wer arbeitet sonst noch für Arkady?"
     "Im Moment ist es hauptsächlich ein Kampf zwischen den Drittmännern. Die unabhängigen Panzerboys versuchen, sich rauszuhalten. Was die Drittmänner angeht, da haben sich Pancho und der Sandman Arkady angeschlossen. Georgi und Saavedra sind gleich am Anfang umgelegt worden. Faceman, Haystack und Dmitri der Pfeil kämpfen im Moment gegen Arkady, aber es läuft nicht besonders gut für sie. Die meisten ihrer Panzerboys sind loyal, zumindest im Augenblick. Und die Jungs vom Dodger haben eine Stinkwut im Bauch."
     Bei der Erwähnung des Dodgers spürt Cowboy einen Schauer der Spannung über seine Arme laufen. Er holt vorsichtig Luft. "Wie geht's ihm?" fragt er.
     Warren sieht ihn an. "Er kommt wieder in Ordnung. Im Moment ist er in seinem Haus in den Bergen, mit Flash Force-Wachen und Elektronik. Arkady wird nicht in seine Nähe gelangen, bevor er sich nicht entschließt, da herauszukommen."
     Cowboy merkt, wie die Spannung sich löst. "Ich muß ihn sehen."
     "Läßt sich machen."
     Cowboy setzt seinen Helm ab und geht widerwillig aus dem Interface der Delta. Rote Monitoren verblassen vor seinem geistigen Auge.
     Warren beobachtet ihn stirnrunzelnd. "Waren nicht nur Arkadys Leute, die mich hier besucht haben", sagt er. "Jimi Gutierrez hat ein paarmal vorbeigeschaut. Der dachte anscheinend, ich wüßte, wo du zu finden wärst. Als ich ihm erklärt hab', ich hätte keine Ahnung, benahm er sich, als würde er's mir nicht abnehmen. Er sagt, er will sich dir anschließen, und hat mich gebeten, die Nachricht an dich weiterzugeben." "Okay. Das hast du hiermit getan." Warren wirkt belustigt. "Jimi ist in Ordnung. Aber ziemlich verrückt."
     Cowboy mustert Warren aufmerksam. Er spürt den Hauch einer Vorahnung an seinem Hals. "Warren", sagt er, "ich muß wissen, ob du bereit bist, mir in dieser Sache zu helfen."
     Warren sieht zu Boden. "Ich hab' Familie", sagt er. Cowboy fühlt, wie sich die Traurigkeit in seinem Rückgrat  festsetzt. Düster betrachtet er die Instrumentenreihe vor ihm. "Ist schon okay. Ich versteh' dich."
     Warren funkelt ihn an. Die Augen auf beiden Seiten seiner vorspringenden Nase glitzern. "Ich hab' nicht nein gesagt. Hab' bloß gemeint, daß man sich so was gut überlegen muß." Sein Mund preßt sich zu einem zornigen Strich zusammen. "Jutz hat gesagt, du hättest angerufen und behauptet, die Orbitalen seien in die Sache verwickelt."
     "Tempel jedenfalls, ja. Arkady ist ihr Aushängeschild."
     Warren macht einen verächtlichen Laut hinten in der Kehle. "Da hat er also sein Aktienangebot her. So ein mieser Scheißkerl."
     Ein Lachen steigt aus Cowboys Herz auf. Er grinst Warren an und hebt eine Faust, schlägt triumphierend gegen den Rahmen der Kanzelhaube. "Das darfst du dir nicht entgehen lassen", sagt er. "Um die Familie können wir uns kümmern, Warren. Versteck sie, bis es vorbei ist!"
     Warrens Mund verzieht sich belustigt. "Wie viele Jahre wird das dauern, Cowboy, was meinst du?"
     "Nicht lange. Nicht, wenn die Orbitalen mit drinstecken. Sie haben zu viele Ressourcen, und wenn der Krieg zu lange dauert, gewinnen sie."
     "Tja. So sieht's aus. Hast du 'ne Idee, wie man ihn abkürzen kann?"
     Cowboy schaut zu Warren hoch. "Da gibt's einiges, was ich sofort brauche. Ich muß einen Kristalljockey kriegen, damit ich ein bißchen Geld lockermachen kann. Dann ein Gespräch mit dem Dodger. Und dich, Warren." Er sieht zu, wie der Ältere sich die Stoppeln reibt. "Ich möchte, daß du dich im Augenblick raushältst. Lassen wir Chapel und Arkady glauben, daß du dich nicht einmischst. Aber ich möchte, daß du hier oben bist und an den Deltas arbeitest. Und dafür sorgst, daß _Pony Express_ garantiert flugbereit ist."
     Cowboy

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