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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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ihre Nerven und kribbelt in den feinen Haaren auf ihren Armen. Sie stopft die Hände in die Taschen, um ihr eigenes Zittern unter Kontrolle zu bringen. Ihr Mund ist trocken und sehnt sich nach der Berührung von kühlem Citrus, schmeckt jedoch statt dessen die trockene, gekühlte Luft im Arbeitszimmer des Hetman.
     Michael langt nach einer Spritzflasche Wodka und läßt ihn in dünnem, silbernem Strom in zwei Gläser laufen. "Es schien das Risiko wert zu sein", sagt er.
     Sarah hat die Nacht zusammengekauert in einer Toreinfahrt verbracht. Nur ihr Herzschlag und der Geschmack von ihrem eigenen Schweiß haben ihr Gesellschaft geleistet. Zuvor hatte sie mit fünf weiteren Leuten auf den Botenjungen von Laffite gewartet, der mit einem Aktenkoffer voller Arzneimittel und nur einem einzigen Amateur als Leibwache kommen sollte, aber entweder war die Information Teil einer Falle gewesen oder der Botenjunge hatte Lunte gerochen, denn auf einmal schossen zwei große gepanzerte Wagen jaulend die Straße entlang; aus den schwarzen, spiegelnden Fenstern ragten Mündungen, und die Echos von Schüssen hallten von den harten Wänden der Gebäude zurück, als sich teflonbeschichtete Kugeln in den Beton bohrten und Ziegel in Staub verwandelten. Die Leute in den Wagen waren aufgerüstet und schnell, und obwohl Sarah vorsichtig genug gewesen war, eine Stelle mit einem Fluchtweg zu wählen, war es trotzdem reines Glück, daß sie davonkam. Die Wagen jagten hinter den anderen her, während sie durch eine Nacht rannte, die zu einem schattenhaften Monster mit feuchtem Kompostatem, Infrarotscannern als Augen und einem Lachen wie dem Knattern einer automatischen Waffe geworden war. Der Kampf hatte nur ein paar Sekunden gedauert. Die restlichen Stunden der Nacht hatte sie in der Toreinfahrt verbracht, hatte die feuchte, urbane Struktur der schwitzenden Wand an ihrer Wange gespürt und gewartet, während die Wagen durch die holprigen Straßen patrouillierten und nach Überlebenden suchten.
     Sie sollte Geld bei der heutigen Leichenzählung setzen. Sie wird höher ausfallen als sonst.
     Sarah nimmt das Glas Wodka aus Michaels Hand entgegen und läßt den Schnaps langsam durch ihre Kehle rinnen, ein kaltes, alkoholisches Feuer. "Damit hätte ich eine weitere Woche bezahlen können", sagt Michael und setzt sich in einen tiefen Sessel aus Chrom und schwarzem Leder. Er sieht sie mit seinen feuchten, von einem Spinnennetz umwobenen Augen an.
     "Ich habe es durchgerechnet", sagt er leise. "Ich habe acht Monate, bevor alles auseinanderfällt. Einen dieser Monate haben mir die Kristallherzen verschafft, die du mir zurückgebracht hast."
     Er lehnt sich in den Sessel zurück und starrt die dunklen, schalldämmenden Platten an der Decke an. Obwohl er die Armlehnen des Sessels umklammert, zittern seine Hände. "Tempel hat meine Quellen gestopft, aber mit Überfällen, Bestechung und den Sachen aus meinen Labors kann ich eine Weile durchhalten - damit und mit dem, was ich eingelagert habe. Gleich zu Anfang des Krieges habe ich mir soviel wie möglich geliehen, weil ich wußte, daß ich nie wieder so kreditwürdig sein würde. Ich wollte bei vielen Leuten Schulden haben. Ich wollte, daß ich ihnen etwas wert war - lebendig."
     Sarah schließt die Augen, sieht Nacht, plötzliche Bewegung, gleißendes Scheinwerferlicht, den Widerschein von Laser-Hologrammen auf der polierten Kühlerhaube eines heranjagenden Wagens.
     "Sechs Monate lang kann ich den Krieg unbeschadet überstehen." Michaels Stimme mit dem leichten Akzent ist das einzige Geräusch in dieser schallsicheren Festung. "Danach werde ich die Polizei nicht mehr schmieren können, und dann werden sie anfangen, Razzien auf mich zu veranstalten. Die Einkünfte werden allmählich sinken. Nach sieben Monaten werde ich meine Maximum Law-Wachen nicht mehr bezahlen können und Nichtprofessionelle anheuern müssen. Früher oder später wird einer meiner Freunde zu dem Schluß kommen, daß ich ihm zu großen Schaden zufüge, wenn ich auch nur am Leben bleibe."
     Sarah öffnet die Augen und sieht, wie Michael sie anblickt, einen belustigten Ausdruck im Gesicht.
     "Du bist die einzige, der ich das anvertrauen kann", sagt er. "Du bist die einzige, die mich nicht verraten kann. Dich wollen sie auch."
     "Ich kann dir nicht helfen, Hetman", antwortet sie. "Ich kann die Dinge nicht ändern."
     "Das weiß ich", sagt der Hetman. Er wendet den Blick von ihr ab und bekommt die Augen eines Spielers, der gebannt

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