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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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angelassen. Rachel fuhr den vordersten Pflanzer, sie nahm Bruce mit, und Kyle und Ariel folgten ihr mit dem zweiten Pflanzer. Als sie sich den Wiesen näherten, gab Rachel ihre Anweisungen für die Fahrtrichtung der Maschinen durch. »Wir nehmen die nördliche Route. Dylan kann nach Süden fahren.«
    Shane stimmte zu, und Kyu schloss sich mit einem »Viel Glück!« an.
    »Dylan«, sagte Rachel, »ich lasse einen Kommunikationskanal offen. Rede weiter mit mir! Sag mir, was du siehst.«
    »Aye, Aye, Ma’am!«
    Ihr Plan sah vor, dass sie sich in Gruppen von je zwei Fahrzeugen aufteilen, sich auf direktem Wege voneinander entfernen und so eine Feuerschneise von der doppelten Breite eines Pflanzers bahnen würden. Auf dem Rückweg würden sie dann aufeinander zufahren und so die Breite der Schneise verdoppeln. Wenn die Zeit noch reichte, würden sie das Ganze wiederholen und dabei dichter am Erdboden entlangschneiden, den sie möglichst kahl benötigten. Schließlich würden sie zu Shanes übrigen Brandbekämpfern am entgegengesetzten Ende der Wiesen stoßen, um ihnen im letzten Kampf um das baumlose Areal beizustehen. Im niedrigen Gras würde es leichter sein, die Flammen in Schach zu halten. Hätten sie doch nur eine effiziente Möglichkeit, mehr Wasser zu transportieren!
    Rachel krümmte sich innerlich, als sie ihre eigene Schöpfung zerstörten, Baumstämme zerbrachen und das Kleinholz zur Seite schoben. Der Motorenlärm der Pflanzer übertönte ihre Stimmen und zwang sie dazu, sich per Sprechfunk zu unterhalten, selbst wenn sie sich nahe beieinander befanden. Asche setzte sich auf den Blättern ab und geriet Rachel immer wieder in den Mund, sodass sie ausspucken musste. Als sie die erste Fahrt beendet hatten und zurückkamen, begann die Vorderfront der noch stehenden Bäume hinter Rauch zu verschwimmen.
    Rachel hörte Kyus Stimme in ihrem Ohr. »Es bewegt sich heute langsamer voran, aber dafür auf breiterer Front. Du wirst vorsichtig sein müssen, dass es dich nicht erwischt. Ein Ausläufer hat die Sea Road erreicht, und sie hält die Flammen auf.«
    Ihr erster Sieg! Gegen ihren Willen musste Rachel lächeln.
    Sie schmeckte Rauch, und ihr brannten die Lungen. »Kyu -haben wir noch Zeit für einen zweiten Durchgang?«
    »Nein – höchstens für einen halben.«
    Rachel gab den beiden Gruppen Anweisung, die halbe Durchfahrt gemeinsam zu machen, und zwar in Richtung der Ersten Bäume. »Fahrt in zwei Reihen, versucht nicht mehr, den Weg zu verbreitern. Wir müssen schnell handeln.« Sie blickte zurück zu Dylan, einem bloßen Punkt, der eine der gewaltigen Maschinen hinter ihr steuerte. »Wir werden unsere Klingen hoch ansetzen. Dylan, du und Nick stellt eure niedriger ein; seht zu, ob ihr den Erdboden freilegen könnt.«
    Auf der Hälfte der Strecke gab Kyles und Ariels Pflanzer seinen Geist auf; der nachfolgende Pflanzer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen, und die beiden Maschinen verkeilten sich ineinander. Wäre genügend Zeit gewesen, dann hätten sie sie freigeschleppt. Stattdessen kletterten alle auf die beiden verbliebenen Maschinen.
    Rachel war neben Star und Shane die Einzige mit einer direkten Sprechverbindung zu Kyu. Kyus Stimme summte entschieden in ihrem Ohr, doch Rachel konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte.
    »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, fahrt die Ersten Bäume um!«
    »Bitte wiederholen!« Das konnte sie nicht richtig verstanden haben. Die Ersten Bäume waren unersetzlich!
    »Sie verbrennen so oder so.«
    Shanes Stimme schaltete sich ein: »Kyu hat recht.«
    Rachel holte tief Luft. Natürlich hatte Kyu recht. Es gab keine andere Wahl. Sie hasste die Worte, die sie aussprechen musste: »Wir haben neue Anweisungen. Fahrt die Ersten Bäume um, angefangen in der Mitte. Schlagt eine Bresche, die breit genug ist, dass das Feuer sie nicht überspringen kann.«
    Beth schrie auf: »Nein!«
    Dylan verstand sofort. »Geht nicht anders! Besser die Bäume als Aldrin.«
    »Dann los! Haltet einen gewissen Abstand – ich will nicht, dass ihr getroffen werdet, falls ein paar der Bäume in die falsche Richtung fallen sollten.«
    Zehn Minuten später stießen sie mit den großen Maschinen geradewegs zwischen die Ersten Bäume vor.
    Rachel weinte in tiefen, trockenen Schluchzern. Die Ersten Bäume! Gabriel hatte sie damals gepflanzt. Rachel zwang sich zur Konzentration, sah nur den nächsten Baumstamm, den nächsten Ast, die nächste Liane. Sie ließ Bruce fahren, ging selbst zu Fuß und benutzte

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