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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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Kinder. Als Nächstes ließ Ali einen Blick auf Aldrin aus der Vogelperspektive an der Wand vor Beth erscheinen.
    »Zeig mir meine Familie!«
    Ali öffnete ein zweites Datenfenster, konsultierte es und wählte eine Kamera aus. Diese war auf den Weg vor der Kindertagesstätte gerichtet, wo Gloria Beths jüngere Schwester Miriam auf dem Arm trug. Ton wurde zugeschaltet. Miriam heulte an Glorias Schulter; Gloria streichelte ihrem Kind den Kopf und sagte: »Ist ja gut … ist ja gut. Dir wird unser neues Zuhause auch gefallen. Ich verspreche es dir. Es wird ja alles wieder gut.«
    Miriams Schluchzen wurde nur noch lauter. Die Kameraeinstellung zeigte Glorias Gesicht fast direkt von vorn. Eine Träne lief ihr die Wange hinunter. Sie wandte sich um und machte sich mit Miriam im Arm auf den Heimweg.
    Ali ließ stirnrunzelnd den Blickpunkt der Kamera an Ort und Stelle.
    »Was hat sie damit gemeint?«, fragte Beth.
    Rachel wusste es. »Sie siedeln uns um. Uns alle. Wegen des Feuers und wegen Projekt Zuflucht.«
    »Sie zwingen uns, aus Aldrin wegzugehen?«
    Ali sagte: »Es muss sein. Wir haben Aldrin weit weg vom Meer der Hammerschläge errichtet, weil wir nicht absehen konnten, wie stabil der Krater sein würde; wir hatten Angst, wir würden unsere neue Stadt unter Wasser setzen. Aber die Zuflucht wird sich im Meer der Hammerschläge befinden – wir nennen es jetzt das Meer der Zuflucht – und sie wird definitiv ein sichererer Ort sein. Die Zuflucht wird jedem Schutz vor der Strahlung der Eruptionen bieten – das Wasser im Meer wird als Schild dienen.«
    Daraus ergaben sich für Rachel neue Aspekte. Bislang hatte ihre Aufmerksamkeit vornehmlich ihrer Mom gegolten, und Beth, und dem Rat. »Was ist mit den Gehölzen? Dem Unterrichtswald? Und mit den Ersten Bäumen? Fast die Hälfte von ihnen ist noch übrig.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Ali.
    Rachel runzelte die Stirn.
    Ali setzte hinzu: »Ihr werdet wieder zu Hause sein, bevor der eigentliche Umzug beginnt. Ihr fliegt in drei Tagen zurück.«
    Am nächsten Morgen stellte Rachel fest, dass sie eine Nachricht von ihrer Mom erhalten hatte: »Es tut mir leid, dass ich so grob zu dir war. Treffen wir uns um zehn Uhr zum Frühstück in der Gartencafeteria?«
    Rachel spürte ein nervöses Flattern im Magen. Sie war immer noch aufgebracht über Kristin, aber sie wollte auch verstehen, was in ihr vorging. Sie musste sie verstehen. Sie hatte Kristin seit deren Erwachen in der Medizinischen Abteilung nicht wiedergesehen, doch ihr Gespräch hatte sie sich wieder und wieder durch den Kopf gehen lassen. Wäre sie nur netter zu ihr gewesen.
    »Ich werde da sein«, schrieb sie zurück. Sie warf einen prüfenden Blick auf die Uhr – es war bereits Zeit, sich auf den Weg zu machen.
    Rachel traf Kristin an einem Tisch sitzend an; sie hatte eine Tasche vor sich stehen. Kristin blickte auf, als ihre Tochter eintrat; sie lächelte leise. »Erinnerst du dich noch, wie wir früher oft zusammen picknicken gegangen sind? Ich dachte mir, wir setzen uns an den Damm am Flussufer und machen ein Picknick.«
    Rachel lächelte. Sie erinnerte sich an die Picknickausflüge ihrer Kindheit. »Okay, lass uns gehen.«
    Sie gingen den Spiralweg hinauf und unterhielten sich steif über Belanglosigkeiten, etwa darüber, wie Kristin sich nach dem Aufwachen fühlte (prächtig) oder darüber, was Rachel so tat (sie hatte vorläufig aufgehört, Ali zu assistieren und verbrachte viel Zeit damit, Beth das Schiff zu zeigen).
    Sie ließen sich auf dem Rasen nieder, und Kristin zog die Schuhe aus und fuhr mit den nackten Zehen durch das Gras. Sie holten Brot, Saft, Bananen und Proteinriegel aus der Tasche und breiteten sie auf einer Decke aus. In der Luft hing ein schwerer Duft von blühendem Geißblatt, das sich den Uferdamm auf der anderen Seite des Wegs hinaufrankte.
    »Ich habe mir gedacht, vielleicht sollte ich dir meine Geschichte erzählen«, sagte Kristin. »Du hast mir gesagt, wie du dich gefühlt hast, als ich euch verlassen habe, aber tatsächlich kennst du mich gar nicht. Du warst damals erst sieben.«
    Rachel nickte, während sie eine Banane schälte. »Das kann man so sehen …«
    »Weißt du, wieso wir damals auf diese Reise gegangen sind? Wie Furcht erregend die Erde für Menschen geworden war?«
    Rachel verzog das Gesicht. Jedes Mitglied des Rates, dem sie begegnete, wollte ihr etwas über das Solsystem erzählen.
    »Natürlich kannst du das nicht wirklich wissen«, beantwortete Kristin ihre eigene

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