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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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aber
sie war nun mal unsere Heimatadresse, und die Presse würde uns dort mit
Sicherheit ausfindig machen.
    Ich wusste
nicht mehr, was unser nächster Auftrag war, geschweige denn, ob wir überhaupt
einen hatten. Für diese Dinge ist Tolliver zuständig. Ich war nervös und
gleichzeitig gelangweilt, da ich das einzige Buch, das ich aus dem Auto
mitgenommen hatte, bereits durch hatte.
    Normalerweise
wäre ich jetzt joggen gegangen. Obwohl ich mich wegen der gestrigen Entdeckung
immer noch ein bisschen wackelig auf den Beinen fühlte, hatte ich große Lust,
ein paar Kilometer zu laufen. Doch das wäre heute nicht gerade sinnvoll
gewesen. Man hätte mich verfolgt, und das wäre alles andere als lustig gewesen.
    Tolliver
klopfte an die Tür, und ich ließ ihn herein. Er nibbelte sich gerade mit einem
Handtuch die Haare trocken.
    »Ich war auf
dem Laufband im Fitnessraum«, sagte er wie als Antwort auf meine stumme Frage.
»Besser als nichts.«
    Ich hasse
Laufbänder und komme mir nur blöd darauf vor. Man hat kein richtiges Ziel. Aber
heute Morgen musste ich mich wohl oder übel damit zufriedengeben. Ich brauchte
dringend etwas Bewegung. Während sich Tolliver Kaffee einschenkte, schmiss ich
mich in meine Sportklamotten und machte mich auf zum Fitnessraum.
    Es gab
mehrere Laufbänder. Eines war von einem Mann um die vierzig besetzt, dessen
dunkle Haare an den Schläfen bereits grau wurden. Er lief konzentriert vor sich
hin und nickte mir geistesabwesend zu. Ich erwiderte seinen Gruß.
    Ich musterte
das Display und die Bedienungsanleitung, da ich mir nichts Peinlicheres
vorstellen kann, als von einem Laufband zu fallen. Als ich glaubte, Bescheid zu
wissen, fing ich in einem langsamen Tempo an, um mich an das Gummi unter meinen
Füßen zu gewöhnen. Ich dachte an gar nichts, spürte nur, wie meine Sohlen das
Laufband berührten. Dann erhöhte ich das Tempo. Ich legte einen ganz schönen
Zahn zu, und obwohl ich mich in einem geschlossenen Raum befand, kein Ziel vor
Augen hatte und sich meine Umgebung nicht die Bohne änderte, war ich zufrieden.
Ich geriet ins Schwitzen und spürte allmählich jene angenehme Erschöpfung, die
einem sagt, dass man seine Grenzen erreicht hat. Ich drosselte die
Geschwindigkeit mehr und mehr, bis ich fünf Minuten lang nur noch ging.
    Mein
Unterbewusstsein hatte registriert, dass sich der Mann mit den grauen Schläfen
immer noch im Raum befand und mit einem der Hotelhandtücher um den Hals von
einem Gerät zum anderen wechselte. Als ich fertig trainiert hatte, ging ich auf
einen Stapel Handtücher zu, der auf einem Tisch neben der Tür lag. Während ich
mir das Gesicht abtupfte, sagte eine Stimme hinter mir: »So ein morgendlicher
Lauf tut gut, was? Da fängt der Tag gleich richtig an.«
    Ich ließ das
Handtuch sinken, um den Sprecher zu mustern.
    »Vom FBI?«,
fragte ich.
    Er konnte
sein Erstaunen nicht verbergen. »Sie sind wirklich eine Hellseherin«, sagte er
freundlich.
    »Nein, das
bin ich nicht«, erwiderte ich. »Und wenn, dann eine sehr schlechte. Waren Sie
schon hier, als Tolliver auf dem Laufband war?«
    Er hatte
dunkelblaue Augen, mit denen er mich sorgfältig musterte. Ich war genervt. Er
hatte doch wohl ausreichend Zeit gehabt, mich anzuglotzen, während ich lief. Es
ging hier schließlich nicht darum, ob ich rattenscharf aussah.
    »Ich dachte,
Sie sind die Zugänglichere von beiden«, sagte er. »Außerdem sind Sie
interessanter als Ihr Bruder.«
    »Wenn Sie
sich da mal nicht täuschen.«
    Sein Blick
glitt über mein rechtes Bein. Der Oberschenkel ist von einem feinen
Spinnwebmuster aus roten Äderchen überzogen. Meine Lycra-Laufhose endete in der
Mitte des Oberschenkels, und wenn man das rechte Bein aufmerksam betrachtete,
war das Spinnwebmuster deutlich zu sehen. Das ist auch das Bein, das manchmal
nachgibt. Mit ein Grund, warum ich laufe, denn ich will es kräftigen.
    »Was ist
denn da passiert?«, fragte er. »So etwas habe ich noch nie gesehen.« Er klang
recht nüchtern.
    »Ich wurde
vom Blitz getroffen«, sagte ich.
    Er machte
eine ungeduldige Handbewegung, als ob er bereits davon gelesen hätte oder sich
in diesem Moment wieder daran erinnern würde. Vielleicht glaubte er mir auch
einfach nicht.
    »Wie genau ist
das passiert?«, hakte er nach.
    Ich
beschrieb die Umstände. »Ich war gerade dabei, mir Locken zu drehen. Ich hatte
eine Verabredung«, sagte ich, während ich mich vage an dieses Detail erinnerte.
»Natürlich bin ich mit dem Jungen nie ausgegangen. Durch den

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