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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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dachte,
dass es mir trotz seiner Vorsichtsmaßnahmen irgendwie gelungen sei, an seine
kostbaren privaten Aufzeichnungen zu kommen und die Todesursachen sämtlicher
Leichen auf dem Friedhof auswendig zu lernen. Goldman wirft mir dasselbe vor.«
    »Und, haben
Sie?«
    »Nein, das
habe ich gar nicht nötig. Ich bin echt.«
    Eine kurze
Pause entstand, während die Beamten über meine Worte nachdachten oder sie
schlichtweg als weitere Unverschämtheit verbuchten.
    »Sind Sie
gestern Abend ausgegangen?«, fragte Young direkt. »Nachdem Mr Lang von seinem Ausflug in die Beale Street zurück
war?« Detective Lacey ließ seine Gabel sinken und
musterte uns mit einem Blick, der Stahl hätte erweichen können.
    »Ja,
allerdings«, sagte Tolliver. Schließlich hatten wir uns den Wagen bringen lassen.
Es gab keine Möglichkeit, das zu leugnen.
    »Wo sind Sie
hingefahren?«
    »Wir haben
uns Graceland angesehen«, meinte Tolliver. Ich blinzelte. Was für eine
geschickte Lüge. Beinahe jeder Tourist will in Memphis wenigstens einmal an
Elvis' Haus vorbeifahren. Und da wir Seth Koenig erst vor wenigen Stunden
erzählt hatten, dass wir uns die Sehenswürdigkeiten von Memphis angesehen
hätten, passte das hervorragend. Wir hatten uns sogar am Vormittag, nachdem
Koenig gegangen war, im Internet über Graceland informiert, damit wir
wenigstens ungefähr wussten, was wir dort angeblich gesehen hatten.
    »Abends?«
    »Ja, wir
hatten nichts Besseres vor. Und wir wussten nicht, ob wir noch mal
hierherkommen. Also sind wir nach Whitehaven gefahren
und ein paarmal an Graceland vorbeispaziert. Was für ein Anwesen! Diese Tore muss man einfach lieben.«
    »Und Sie
wollen nicht noch mal hin und sich das Ganze bei Tageslicht ansehen? Eine
Besichtigungstour machen?«
    »Er ist dort
begraben, stimmt's?«, fragte ich.
    »Äh ... ja.
Und Vernon und Gladys, seine
Eltern, sowie Minnie May, seine Oma.«
    »Nein.« Ich
schüttelte entschieden den Kopf. »So etwas würde mir nicht im Traum einfallen.«
    Detective Young sog an ihrer Unterlippe. Sie schien sich ein
wenig erholt zu haben, jetzt, wo sie im Warmen saß und ihre heiße Schokolade
getrunken hatte. Ihr kurzes braunes Haar wirkte immer noch dünn und strähnig,
aber ihre Augen hatten wieder angefangen zu strahlen. Und ihr Kollege hatte
jenen seligen Gesichtsausdruck, den man bei männlichen Schleckermäulern findet,
wenn sie etwas besonders Köstliches gegessen haben. Aber klüger hatte ihn der
Kuchen nicht gemacht.
    »Warum
nicht?«, fragte er jetzt. »Warum wollen Sie sich nicht ansehen, wo sie begraben
sind?«
    »Wie Sie
wissen, kommuniziere ich mit Toten. Das könnte mir das ganze Graceland-Erlebnis
verderben.« Oder aber die ein oder andere Frage beantworten. Tolliver schien
sich zu amüsieren.
    »Sie
verstehen also, warum wir nur daran vorbeigelaufen sind«, sagte Tolliver und
nahm den Faden wieder auf. »Die Memphis Pyramid und die
Beale Street kannten wir schon. Deshalb sind wir anschließend zurück ins
Hotel.«
    Ich war
froh, dass ich noch heute Morgen meine Schuhe geputzt hatte und dass unsere
dreckigen Jeans in der Hotelwäscherei waren.
    »Und der
FBI-ler kam gleich in der Früh zu Ihnen«, sagte Detective
Young. Ich war froh, dass wir das erwähnt hatten, da Young bereits alles über Koenigs Besuch zu wissen schien.
    »Ja. Er
wollte, dass wir sofort etwas zu dem Fund der Leiche in dem Grab sagen. Ich
nehme an, er wollte unsere unmittelbare Reaktion testen.«
    »Und was für
eine Reaktion hat er bekommen?«
    »Nun, es tut
uns natürlich leid, dass Clyde Nunley ermordet wurde.
Oder ins Grab gestürzt ist und eine tödliche Kopfverletzung davongetragen hat
oder was auch immer mit ihm passiert ist. Es ist nie schön zu hören, dass
jemand tot ist.« Obwohl es einem bei manchen Leuten weniger leidtut als bei
anderen. »Schließlich hatten wir keinen Grund, uns seinen Tod
herbeizuwünschen.«
    »Vielleicht
waren Sie ja ein wenig aufgebracht, Mr Lang, weil er
Miss Connelly derart belästigt hatte. Und das in aller
Öffentlichkeit. Vor allem, da ihr jemand anders beistehen musste, weil Sie
nicht da waren.«
    Oh-oh. Das
war nun wirklich unter der Gürtellinie. Aber das konnte Tolliver bestimmt
verkraften, und seinem unmerklichen Lächeln nach zu urteilen, schien er gut
damit klarzukommen. »Harper kann auf sich selbst aufpas sen«, sagte er, was mir gefiel. »Selbst wenn Goldman nicht da
gewesen wäre, wäre sie zurechtgekommen.«
    Da diese
Strategie nicht funktioniert hatte, versuchte es Lacey

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