Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
musste beinahe lächeln. Er trat einen Schritt zurück, um
mir zu zeigen, dass er nicht vorhatte, David weiter zu verprügeln.
    »Haben Sie
ein besonderes Anliegen, Mr Morgenstern, oder sind Sie
nur gekommen, um mich zu beschimpfen?«, fragte ich, während Victor endlich
neben seinem Onkel in die Hocke ging und ihm aufhalf.
    »Ich habe
gesehen, wie Sie gestern mit Victor gesprochen haben«, sagte David, als er
wieder sprechen konnte. »Und als Victor dann hierherfuhr...«
    »Du bist mir
gefolgt?«, fragte Victor ungläubig. »Scheiße, Onkel David, ich fass es einfach
nicht.«
    »Pass auf, wie du redest«, zischte der Mann, der mich gerade eine Schlampe genannt hatte.
    »Und daraus
haben Sie den Schluss gezogen, dass ich ein sexuelles Interesse an Victor
habe?«, fragte ich bemerkenswert höflich.
    »Ich wollte
mich nur davon überzeugen, dass es ihm gut geht«, protestierte David. »Joel und
Diane sind voll und ganz mit Tabithas Tod beschäftigt, Felicia arbeitet, und
meine Eltern sind zu Hause ... meine Mutter hatte einen schlechten Tag... also
dachte ich, irgendjemand muss doch auf Victor
aufpassen. Er sollte sich von Leuten wie Ihnen fernhalten.«
    »Und mich
beschimpfen ist für Sie gleichbedeutend mit auf Victor aufpassen?« Tolliver stand
mittlerweile neben mir, und ich hätte ihn küssen können, weil er David
umgenietet hatte.
    »Ich dachte
...«, hob er an und wurde dermaßen rot, dass ich befürchtete, er bekäme gleich
einen Herzinfarkt. Er räusperte sich, beugte sich vor, um sich an der Rückenlehne
des Sessels festzuhalten, und begann erneut. »Ich dachte, die Jungs wären
hochgekommen, um... «
    Ich hatte
nicht vor, ihm aus der Patsche zu helfen. Tolliver und ich warteten geduldig
darauf, dass David seinen Satz beendete. Barney und Victor warfen sich einen
Blick zu, der besagte, wie peinlich das war und wie dumm es von Onkel David
gewesen war, Victor zu folgen. Erwachsene!
    »Ich dachte,
sie wollten sich mit Ihnen anfreunden, weil sie Sie cool finden«, sagte David
mit schwacher Stimme, was eine faustdicke Lüge war.
    »Das sind
wir ja auch«, bestätigte ich. »Stimmt's, Tolliver?«
    »Klar«,
sagte er und tätschelte meine Hand.
    Schließlich
erholte sich David so weit, dass er um den Sessel herumgehen und sich setzen
konnte, ohne dass wir ihn dazu aufgefordert hätten.
    »Vielleicht
verraten Sie uns auch, woher Sie sich das Recht nehmen, uns zu beschimpfen?«,
fragte ich bewusst freundlich.
    Als ich
schon beinahe die Geduld verloren hatte, antwortete er schließlich: »Es tut mir
leid. Obwohl mir auch nicht ganz klar ist, warum Ihr Bruder mir sofort eine
reinhauen musste.«
    »Er ist
nicht mein Bruder, sondern mein bester Freund«, sagte ich zu meiner eigenen
Überraschung. »Und er mag es nun mal nicht, wenn ich beschimpft werde. Würden
Sie nicht auch zuschlagen, wenn jemand Diane eine betrügerische Schlampe
nennt?«
    »Sie bekam
Drohanrufe, nachdem Tabitha verschwand«, sagte David unerwartet. »Die Leute
haben ihr alles Mögliche an den Kopf geworfen. Vor allem, als das mit dem
Streit mit Tabitha herauskam. Die Menschen können so was von grausam sein, das
glauben Sie gar nicht!«
    »Und ob ich
das glaube.«
    David
brauchte eine Minute, bis der Groschen gefallen war, doch dann kam die Röte
über sein Gesicht und seinen Hals wie eine Flutwelle. »Na gut, ich schäme
mich«, sagte er. »Ich habe mich benommen wie ein Esel. Wie ich sehe, geht es
Victor ausgezeichnet. Er hat seinen Kumpel dabei, und alles ist in bester
Ordnung. Ich weiß, dass ich mich wie ein Idiot aufgeführt habe. Hey, Barney«,
sagte David in dem lächerlichen Versuch, seine Überlegenheit zurückzugewinnen.
»Wie geht's dir, Mann?«
    Barney
wirkte peinlich berührt. »Gut, Mr Morgenstern«, sagte
der Junge. »Und Ihnen?«, fragte er automatisch. Dann stockte er und musste ein
Lachen unterdrücken.
    »Es ging mir
schon mal besser«, sagte David etwas gefasster. »Victor, warum gehst du mit
Barney nicht schon vor? Ich muss mit Miss Connelly und Mr Lang sprechen.«
    »Okay, Onkel
David, aber nur, wenn du in Ordnung bist«, sagte Victor gespielt besorgt.
    Daraufhin
warf ihm David einen so bösen Blick zu, dass Victor seinen
Scherz sicherlich noch bereuen würde. Aber Victor gelang es, ernst zu bleiben.
»Komm schon, Barney«, sagte er. »Die Erwachsenen wollen unter sich sein.« Die
beiden zogen ihre Schuljacketts wieder an und verließen das Zimmer, wobei sie
sich heimlich angrinsten, kaum dass sie an David vorbei waren.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher