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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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das
selbst nicht so genau. Das Dumme war nur, dass er jetzt meinte, wütend auf mich
sein zu dürfen, und zwar nicht zu knapp.
    »Trotzdem,
irgendetwas Scheußliches ist in Ihrer Familie passiert«, sagte ich leise.
    Plötzlich
war sein Gesicht so zerknittert wie Seidenpapier. »Ja«, pflichtete er mir bei.
»Ja, das stimmt.« Er stemmte sich aus dem Sessel hoch. »Ich muss jetzt gehen.«
    »Sind Sie
sicher, dass Sie noch Auto fahren können?«, fragte Tolliver so neutral wie
möglich.
    »Ehrlich
gesagt, nein«, gab Fred zu meiner großen Überraschung zu. Ich glaube, ich habe
noch nie gehört, dass ein Mann zugibt, nicht mehr fahren zu können, und ich
habe schon Männer in allen möglichen Rauschzuständen erlebt. Sie alle glaubten,
noch problemlos einen Wagen, einen Laster oder ein Boot steuern zu können.
    »Ich fahre
ihn in seinem Auto nach Hause, und du fährst hinterher«, sagte Tolliver an mich
gewandt.
    Ich nickte.
Zwar war ich nicht gerade scharf darauf, den Wagen erneut aus der Hotelgarage
holen zu lassen, aber Tollivers Vorschlag war sicherlich die beste Lösung.
    Ich
verstaute den Scheck in der Laptop-Tasche, während Tolliver unten an der
Rezeption wegen der Autos Bescheid gab. Wir nahmen Mr Hart
in die Mitte und gingen zum Lift. Er sagte immer wieder, wie sehr er unsere
Hilfe zu schätzen wisse und wie leid es ihm täte, dass er mich so angefahren
hätte.
    Ich verstand
Victors Großvater einfach nicht. Es war offensichtlich, dass dieser Mann eine
unerträgliche Last mit sich herumtrug. Ihr Gewicht drohte ihn regelrecht zu erdrücken.
Aber warum ausgerechnet Fred Hart? Wäre Joel so verzweifelt gewesen, hätte ich
das wohl besser verstanden. Schließlich war es seine Tochter, die tot war,
seine Familie stand unter Verdacht, und seine Frau bekam unter diesen extrem
unglücklichen Umständen bald ein Kind.
    Mit einiger
Mühe und etwas Hilfe von Seiten des Portiers bugsierten wir den alten Herrn auf
den Beifahrersitz seines Wagens; kaum dass er saß, schien er auch schon
einzunicken. Fred fuhr einen Lexus mit Hybridmotor, denselben wie sein
ehemaliger Schwiegersohn. Selbst unter diesen Umständen konnte ich sehen, wie
begeistert Tolliver war, einen solchen Wagen fahren zu dürfen. Ich lächelte in
mich hinein, als ich in unser eigenes, vergleichsweise bescheidenes Gefährt
stieg.
    Fred hatte Tolliver
im Lift erklärt, wie er fahren musste, also folgte ich dem Lexus. Auf dem Weg
nach Germantown kamen wir wieder einmal am Bingham-College vorbei. Wir bogen so
oft ab, dass ich schon befürchtete, nie mehr mit Tolliver aus diesem Vorort
herauszufinden, wenn wir Fred erst einmal bei sich zu Hause abgeliefert hatten.
    Als Tolliver
in eine Auffahrt einbog, die zu einem großen Eckhaus führte, war ich doch sehr
erstaunt über den Reichtum in diesem Viertel. Fred Harts Haus
war etwa fünfundzwanzig Jahre alt. Die ganze Nachbarschaft schien im selben
Zeitraum gebaut worden zu sein. Die Häuser wirkten noch relativ modern, aber
die Bäume waren schon recht groß.
    Am meisten
erstaunte mich, dass alle diese Häuser Wachstumshormone genommen zu haben
schienen. Keines hatte weniger als vier Schlafzimmer, und das war erst der
Anfang. Jedes davon kostete mindestens eine Million Dollar, wahrscheinlich
mehr. So ein Haus hatte ich natürlich nicht vor Augen gehabt, als Tolliver und
ich damit anfingen, auf Häusersuche zu gehen. Ich fuhr in die große Garage, in
der neben unserem Auto und dem Lexus noch zwei Wagen Platz gehabt hätten. Die
Garage war nicht nur so groß, dass man vier Familien aus der Dritten Welt darin
hätte unterbringen können, sondern besaß auch noch einen riesigen Schrank auf
der rechten Seite, in dem sicherlich Werkzeug aufbewahrt wurde. Und nirgendwo
befand sich ein einziger Ölfleck.
    Ich sprang
aus dem Auto, um Tolliver zu helfen, der Schwierigkeiten damit hatte, Fred aus
dem Lexus zu bekommen.
    »Er ist auf
der Fahrt mehr oder weniger weggetreten«, erklärte Tolliver. »Zum Glück hat er
uns vorher schon die Wegbeschreibung gegeben, sonst hätte ich das nie gefunden.
Hoffentlich passt der Hausschlüssel. Wenn wir das falsche Haus erwischt haben,
haben wir Pech gehabt.« Wir lachten beide, aber nicht von Herzen. Ich war ganz
und gar nicht scharf darauf, noch einmal von der Polizei befragt zu werden.
    Tolliver gab
mir den Schlüsselbund, den er aus Freds Jackentasche gezogen hatte. Während er
Fred so gut es ging weckte und aus dem Auto bugsierte, eilte ich zur Tür. Der
zweite Schlüssel, den ich

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