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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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sich
mehrere mit Plastikschutzhüllen überzogene Klappbetten. Die Luft im Blockhaus
war abgestanden, aber nicht unangenehm. Der Geruch der alten Zedernholzplanken
war sehr intensiv. Der Kamin war in die Ostwand eingelassen, er wurde von
Natursteinen gefasst. Die Wände waren unlackierte Holzbretter und trugen zu der
rustikalen Atmosphäre bei. Es gab einen kleinen Herd, einen uralten Kühlschrank
und ein paar Schränke neben der Tür, durch die wir gekommen waren. Eine von der
westlichen Wand abgetrennte Mauer ließ ein kleines Bad vermuten. Die östliche
Wand neben dem Kamin, die auf den See hinausging, war fast ganz aus Glas, und
davor konnten wir eine angebaute Veranda erkennen, auf der ein paar schwere
Schaukelstühle standen.
    »Die
Bettwäsche müsste hier sein«, sagte Parker und öffnete den Schrank unter der
Spüle. »Ja, genau, wie es mir Bethalynn gesagt hat.« Er zog eine Plastiktasche
mit Reißverschluss hervor und warf sie auf eines der Betten. »Da sollten
genügend Decken drin sein. Manchmal kommen wir im Frühling her, und da sind die
Nächte noch kalt. Wenn Sie Feuer machen müssen - das Holz ist unten. Sie können
direkt zum Bootsraum hinuntergehen.« Er zeigte auf eine Falltür im Boden.
»Früher haben wir das Holz draußen aufbewahrt, aber es gibt nicht nur ehrliche
Leute. Manche nehmen alles mit, was wir nicht wegschließen, und selbst dann
wird noch alle zwei, drei Jahre eingebrochen.«
    Wir
schüttelten den Kopf über die heutige Moral.
    Parker seufzte aus tiefstem Herzen, um die Trauer zu
überspielen, die sich auf seinem Gesicht zeigte. Carson tätschelte seinem Vater schweigend die Schulter. »Ich sehe
Sie später in der Kirche«, sagte er. »Mom hat Ihre Handynummer.« Und dann war
er weg, bevor wir ihn beim Weinen ertappen konnten. Wahrscheinlich übermannten
ihn die Gefühle immer wieder, was nicht weiter verwunderlich war. Wann die
Familie die Überreste ihres ältesten Sohns wohl beerdigen durfte?
    Tolliver
öffnete die Falltür und kletterte nach unten. »Hier gibt es keine Fenster!«,
rief er. Ich hörte ein Klicken, und das Rechteck im Boden wurde erleuchtet.
»Ich bringe etwas Feuerholz nach oben«, sagte er mit gedämpfter Stimme. Während
ich meinen Koffer auf das Bett warf, das dem Bad am nächsten war, hörte ich
eine Reihe dumpfer Geräusche. Dann tauchte erst Tollivers Kopf und schließlich
auch der Rest von ihm auf, die Arme beladen mit Eichenholzscheiten.
    Ich kenne
mich nicht gut mit Kaminen aus. Während Tolliver das Holz in den Kamin legte,
ging ich in die Hocke und sah nach, ob die Abzugsluke auf war. Nein. Ich
entdeckte einen vielversprechenden Griff und drehte mit meiner gesunden Hand
umständlich daran. Voilà! Mit einem lauten Quietschen
öffnete sich die Luke, und ich konnte den grauen Himmel sehen. Im Kamin stand
ein Korb mit Kiefernzapfen, den ich für eine rustikale Dekoration hielt, aber Tolliver
meinte, sie seien dafür gedacht, das Feuer ordentlich zum Brennen zu bringen.
Da es sich um völlig normale Kiefernzapfen handelte und es draußen Millionen
mehr davon gab, ließ ich zu, dass er ein paar in den Kamin legte. Er war nicht
umsonst bei den Pfadfindern gewesen. Da niemand von uns Streichhölzer oder ein
Feuerzeug dabeihatte, waren wir erleichtert, Streichhölzer in einer Tüte auf
dem Kaminsims zu entdecken. Und noch erleichterter, als das erste, das Tolliver
benutzte, eine kleine Flamme von sich gab.
    Die
Kiefernzapfen fingen schnell Feuer, und Tolliver legte vorsichtig ein paar
Scheite in den Kamin, die er aufschichtete, wahrscheinlich damit genügend Luft
hindurchströmen konnte.
    In der Rolle
des Feuerhüters schien er sich wie ein richtiger Mann zu fühlen, und ich
überließ ihm diese Aufgabe gern. Zum Glück hatte ich noch ein paar Müsliriegel
in meinem Koffer. Ich aß einen davon, während er den Kühlschrank aufmachte, in
dem es noch reichlich Limonade und Wasser gab.
    »Wir sollten
ein paar Lebensmittel kaufen, wenn wir heute Abend in die Stadt fahren«, sagte
ich.
    »Willst du
wirklich in die Kirche gehen?«
    »Nein,
eigentlich nicht, aber wo wir schon mal da sind, können wir genauso gut auch
hin. Ich will nicht, dass sich die Leute hier gegen uns stellen.« Ich sah auf
meine Uhr. »Wir haben noch mindestens drei Stunden Zeit. Ich leg mich hin, ich
bin erledigt.«
    »Du hättest
diese Tasche nicht hochtragen sollen.«
    »Ich hatte
sie über meiner gesunden Schulter hängen, kein Problem.« Ich hatte auch eine
Schmerztablette genommen, als er

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