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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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uns Polizisten in Uniform neugierige Blicke zu.
    Als Parker
McGraw kam, um uns an den See zur Blockhütte seiner Mutter zu bringen, hatten
die Medien Wind davon bekommen, dass die Polizei bei der alten Scheune war. Sie
stürzten sich darauf wie Fliegen auf Aas, obwohl sie von hiesigen Polizisten
auf Distanz gehalten wurden. Ab und zu riefen sie meinen Namen.
    Nachdem
Manfred Tolliver die Hand gegeben hatte, führte er Xylda hinaus, um die Presse
von uns abzulenken. »Großmutter liebt die Fotografen«, sagte er. »Seht nur.«
Das taten wir. Xylda, deren flammend rotes Haar ihr faltiges rundes Gesicht
umgab wie ein Schal, lief zusammen mit Manfred unübersehbar über das freie
Feld. Sie blieb mit einem derart gespielten Zögern vor ihrem Auto stehen, dass
es fast schon wieder komisch war, und richtete ein paar wohlgesetzte Worte an
die neugierigen Reporter. »Sie ist jetzt bereit für Ihre Nahaufnahmen«, sagte
Manfred. Er beugte sich vor, küsste mich auf die Wange und folgte ihr.
    Während
Xylda sich in der Aufmerksamkeit sonnte, sprinteten Tolliver und ich vorbei an
dem Mob zu Parkers Truck.
    Während ich
mich nur noch vage an den Truck erinnern konnte, hatte
Tolliver ihn bewusst bewundert, als wir ihn in Twylas Auffahrt gesehen hatten.
Deshalb führte er mich auch zielsicher zu ihm.
    Twylas Sohn
war groß und kräftig und trug die gewohnte Kleidung: Jeans, Flanellhemd und
eine Daunenweste. Seine riesigen Stiefel waren schlammverkrustet. Und seine
Mutter hatte auch nicht genug Geld gehabt, ihn als Kind zum Kieferorthopäden zu
bringen.
    Er
schüttelte Tolliver herzlich die Hand. Bei mir war er zögerlicher, als gäben
ihm Frauen in seinen Kreisen nicht oft die Hand.
    »Sehen wir
zu, dass wir von hier wegkommen, solange es noch geht«, sagte er, während wir
uns so leise wie möglich in seinen Truck gleiten
ließen. Tolliver musste mir helfen. Viel Platz hatten wir nicht, da Parker
seinen Sohn Carson mitgebracht hatte, den er uns mit
sichtlichem Stolz vorstellte.
    Carson hatte dunkle Haare und war stämmig
gebaut. Er war klein, der Wachstumsschub stand ihm erst noch bevor. Er hatte
das breite Gesicht seiner Großmutter, sein Blick war klar und seine Augen
braun. Er war schüchtern und schweigsam. Aber das war auch nicht weiter
verwunderlich, schließlich hatte man gerade erst die Leiche seines Bruders
gefunden.
    »Unser Wagen
parkt hinter dem Polizeirevier«, sagte Tolliver, was Parker mit einem Nicken
beantwortete. Er wirkte sympathisch, machte aber nicht viele Worte.
    Als wir
jedoch die Journalistenmeute hinter uns gelassen hatten, sagte Parker: »Ich
hatte noch gar keine Gelegenheit, mich bei Ihnen zu bedanken. Wir haben Ihnen
auch noch keinerlei Gastfreundschaft entgegengebracht, aber Sie verstehen
sicher, warum.«
    »Ja«, sagte
ich, und Tolliver nickte zustimmend. »Machen Sie sich keine weiteren Gedanken.
Wir haben nur unseren Job erledigt.«
    »Ja, das
haben Sie. Sie haben nicht einfach das Geld meiner Mutter genommen und sind
damit abgehauen. Sie hat schon immer getan, was sie für richtig hält, und sie
hielt es für richtig, Sie beide zu engagieren. Ehrlich gesagt war ich strikt
dagegen. Aber sie ist stur geblieben und hat recht behalten. Diese anderen
beiden...« Er schüttelte den Kopf. »Wir wussten gar nicht, welches Glück wir
mit Ihnen hatten, bevor wir die beiden gesehen haben.«
    Er meinte
Manfred und Xylda. Ich warf einen kurzen Blick zur Seite, um zu sehen, wie Carson das alles aufnahm. Er hörte zu, wirkte aber nicht
verstört.
    »Es freut
mich, dass Sie eine so gute Meinung von uns haben«, sagte ich in dem Bemühen,
eine taktvolle Antwort zu geben. »Aber der erste Eindruck täuscht oft,
zumindest, was Xylda Bernardo angeht. Sie ist echt. Ich
verstehe, dass ihr Aussehen und Verhalten viele Menschen abstößt.« Ich hoffte,
entgegenkommend genug gewesen zu sein, um bei ihm Gehör zu finden.
    »Das war
sehr christlich von Ihnen«, sagte Parker McGraw, nachdem er ein wenig über
meine Worte nachgedacht hatte. Als ich gerade dachte, das Thema wäre abgehakt,
fügte er hinzu: »Aber ich denke, dass wir uns, wenn es um Übersinnliches geht,
auch in Zukunft an Sie wenden werden.« Er hatte also durchaus Humor, der
allerdings gleich wieder hinter seiner Trauer verschwand. »Es scheint mir nicht
richtig, sich über irgendetwas zu freuen, jetzt, wo unser Sohn von uns gegangen
ist.« Mit einer Geste, die mir beinahe das Herz brach, lehnte Carson kurz den Kopf an die Schulter seines Vaters.
    »Es tut

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