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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Polizei an der Abreise hindert. Sie
glaubt mir nicht, aber gehen lassen will sie mich auch nicht.
    »Was man
auch tut, es ist verkehrt«, murmelte ich. Ich weiß noch, wie die Mutter meiner
Mutter das immer sagte. Das ist eine der wenigen Erinnerungen, die ich an sie
habe. Ich denke mit der Zuneigung eines kleinen Kindes an sie, obwohl sie nie
eine der reizenden alten Omis gewesen ist, die man in der
Fernsehwerbung sieht. Sie hat nie Plätzchen gebacken oder einen Pullover
gestrickt. Und was das Wissen betrifft, das sie an uns weitergegeben hat, war
das vorher erwähnte Sprichwort noch einer ihrer geistreichsten Sätze. Als meine
Mutter wegen ihrer Drogensucht kriminell wurde, war sie plötzlich wie vom
Erdboden verschwunden. Sich von ihrer bedürftigen, unehrlichen Tochter
loszusagen, bedeutete selbstverständlich auch, den Kontakt zu uns abzubrechen.
Aber vielleicht war ihr die Entscheidung nicht leichtgefallen.
    »Hörst du
manchmal was von deiner Großmutter?«, fragte ich Tolliver. Er konnte meinen
Gedanken nicht folgen, wirkte aber nicht allzu verwirrt.
    »Ja, sie
ruft hin und wieder an«, sagte er. »Ich versuche, mich einmal im Monat bei ihr
zu melden.«
    »Das ist die
Mutter deines Vaters, stimmt's?«, fragte ich.
    »Ja, die
Eltern meiner Mutter sind schon lange tot. Sie war die Jüngste, und sie waren
schon ziemlich alt, als sie starben. Sie sind einfach an Altersschwäche
gestorben, hat mein Vater gesagt, etwa fünf Jahre nach meiner Mutter.«
    »Wir haben
nicht viele Verwandte.« Die McGraw-Cottons schienen einen guten
Familienzusammenhalt zu haben. Parker liebte seine Mutter, obwohl sie noch
einmal geheiratet hatte. Und sie hielt ihm die Treue, anstatt sich mit ihrem
vielen Geld nur noch in Country-Club-Kreisen zu bewegen. Laut Twyla hatten Archie Cottons Kinder keine Probleme mit der Heirat gehabt.
    »Nein.«
Tolliver schien das nicht weiter zu beunruhigen. »Mir reichen die, die wir noch
haben.«
    Ich hob
meine gesunde Hand und klopfte ihm auf die Schulter. »Da hast du auch wieder
recht«, meinte ich betont fröhlich, und er lachte ein wenig.
    »Hör mal,
wir sollten schon etwas früher in die Stadt fahren.«
    »Warum?«
    »Im
Krankenhaus waren heute Morgen die Computer ausgefallen, und sie wollten deine
Rechnung noch mal überprüfen.«
    »Du meinst,
ich wurde entlassen, ohne dass du die komplette Rechnung bezahlt hast?«
    »Ich habe
sie bezahlt, aber sie wollten überprüfen, ob nicht noch irgendwelche Kosten
angefallen sind. Deshalb haben sie mich gebeten, vorbeizuschauen.«
    »Na gut.«
    »Solltest du
jetzt nicht irgendwelche Medikamente einnehmen?«
    Wir
überlegten, und ich nahm eine Tablette. Ich beschloss, die Schmerzmittel in
meiner Handtasche mitzunehmen. Ich konnte alleine ins Bad gehen, aber Tolliver
musste mir beim Anziehen helfen. Ich erlaubte ihm auch, mir die Haare zu
bürsten. Mit einer Hand war das irgendwie unpraktisch. Wir schafften es, den
Kopfverband etwas zu verstecken.
    Tolliver
ging die Stufen vor mir hinunter, ich folgte ihm vorsichtig. Der relativ warme
Wind, der mir ins Gesicht blies, überraschte mich. Es wurde schnell dunkel.
    »Und aus dem
Norden strömt kalte Luft ein?«, fragte ich.
    »Ja, morgen
Abend«, sagte er. »Tagsüber wird es morgen noch eine ganze Weile so warm
bleiben. Wir sollten die Nachrichten hören, wenn wir in die Stadt fahren.«
    Das taten
wir auch, und der Wetterbericht war alles andere als ermutigend. Die Temperatur
würde morgen um die fünf Grad sein. Gegen Abend würden dann die warmen auf
kalte Luftschichten prallen, sodass man sich auf einen Eissturm gefasst machen
musste. Das klang furchtbar. Ich habe das erst ein Mal erlebt, als Kind, aber
ich kann mich noch an die Bäume in unserem Wohnwagenpark erinnern, an die
bittere Kälte und den Stromausfall. Die dreißig Stunden, bis die Elektrizität
wieder da war, waren uns endlos vorgekommen. Ob wir es schaffen würden, die
Gegend zu verlassen, bevor der Sturm kam?
    Die
Krankenhauslobby lag mehr oder weniger verlassen da, und die diensthabende
junge Frau hinter dem Schalter war mit Bürokram beschäftigt. Sie war nicht
allzu erfreut, uns zu sehen, blieb aber höflich. Nachdem sie einen Blick auf
die gelbe Haftnotiz auf meiner Akte geworfen hatte, griff sie zum Telefon. Sie
drückte ein paar Tasten und sagte: »Mr Simpson? Sie sind hier.« Nach dem
Auflegen meinte sie: »Mr Simpson, der Verwalter, wollte Bescheid wissen, wenn
Sie vorbeischauen. Er ist in einer Minute da.«
    Wir nahmen
auf den

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