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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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alten
Kühlschrank gestellt hatten, legte ich mich hin, um ein Schläfchen zu machen.
Tolliver ging hinaus, um die Gegend zu erkunden. Das Feuer knisterte
beruhigend, und ich wickelte mich in eine Decke. Wir hatten die Betten gemacht,
gemeinsam, da mich mein angebrochener Arm doch sehr beeinträchtigte. Kissen
waren keine da - wahrscheinlich brachte die Familie jedes Mal welche von zu
Hause mit -, aber Tolliver und ich hatten jeweils ein kleines Kissen im Auto. Als
ich erst einmal warm und satt unter der Decke lag, schlief ich gleich ein. So
gut hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
    Als ich
aufwachte, war es fast vier. Tolliver lag ausgestreckt auf seinem Bett und las.
Das Feuer brannte immer noch, und er hatte weiteres Holz hochgeholt und zwei
Stühle vor den Kamin gestellt.
    Kein Laut
war zu hören: kein Verkehr, keine Vögel, keine Menschen. Durch das Fenster über
meinem Kopf konnte ich die kahlen Äste einer Eiche reglos in der Luft stehen
sehen. Ich legte meine Hand auf die Scheibe. Sie war wärmer. Das war kein gutes
Zeichen. Eis und Schnee würden kommen, da war ich mir sicher.
    »Warst du
angeln?«, fragte ich Tolliver, nachdem ich ihm, mich räkelnd, signalisiert
hatte, dass ich wach war.
    »Ich weiß
gar nicht, ob man auch im Winter angelt«, sagte er. Er hatte keinen Kumpel zum
Vater gehabt, für Tolliver hatte es keine Jagd- und Angelausflüge gegeben. Sein
Vater war mehr daran interessiert gewesen, finsteren Gestalten dabei zu helfen,
die Gesetze zu umgehen, und anschließend mit ihnen high zu werden, statt mit
seinem Sohn in die Wälder zu gehen, um eine echte Beziehung aufzubauen.
Tolliver und sein Bruder Mark hatten sich andere Fähigkeiten aneignen müssen,
um in der Schule ihren Mann zu stehen.
    »Gut, denn
ich habe keine Ahnung, wie man Fische ausnimmt«, sagte ich. Er kam von seinem
Bett herüber und setzte sich auf meine Bettkante. »Wie geht es deinem Arm?«
    »Ganz gut.«
Ich bewegte ihn ein wenig. »Und mein Kopf fühlt sich deutlich besser an.« Ich
machte ihm Platz, und er streckte sich neben mir aus.
    Dann sagte
er: »Während du geschlafen hast, habe ich den Anrufbeantworter in unserer
Wohnung abgehört.«
    »Hm-hm.«
    »Ein paar
Leute haben Nachrichten hinterlassen. Es ging unter anderem um einen Job in
Ost-Pennsylvania.«
    »Wie lange
fährt man dorthin?«
    »Das habe
ich noch nicht ausgetüftelt, aber ich denke, so sieben Stunden.«
    »Gar nicht
mal so übel. Was ist das für ein Job?«
    »Ein
Friedhofsjob. Die Eltern wollen sich sicher sein, dass ihre Tochter nicht
ermordet wurde. Der Gerichtsmediziner meinte, es sei ein Unfall gewesen, das
Mädchen sei ausgerutscht und mehrere Stufen hinuntergefallen. Die Eltern haben
von Bekannten erfahren, dass ihr Freund sie mit einer Bierflasche auf den Kopf
geschlagen hat. Die Freunde haben zu viel Angst vor dem jungen Mann, um ihn
anzuzeigen.«
    »Schön
blöd«, sagte ich. Aber wir haben es oft mit blöden Leuten zu tun, mit Menschen,
die einfach nicht begreifen können, dass komplizierte Erklärungen fast nie
funktionieren, dass sich Ehrlichkeit in der Regel auszahlt und dass die meisten
Leute, die angeblich verunglückt sind, tatsächlich verunglückt sind. Wenn der
Freund so furchterregend war, dass sich keiner traute, den Mund aufzumachen,
konnte es gut sein, dass der »Sturz« dieses Mädchens eine Ausnahme war.
    »Vielleicht
kommen wir hier so rechtzeitig weg, dass wir den Auftrag annehmen können«,
sagte ich. »Haben die Leute irgendwelche Termine genannt?«
    »Der Junge
wird in Kürze die Stadt verlassen - er hat sich zur Armee gemeldet«, sagte
Tolliver. »Sie wollen wissen, ob er schuldig ist, bevor er mit seiner
Grundausbildung beginnt.«
    »Sie wissen
Bescheid, oder? Sie wissen, dass ich ihnen das nicht sagen kann. Ich kann ihnen
nur sagen, ob dem Mädchen auf den Kopf geschlagen wurde, aber nicht, wer es
getan hat.«
    »Ich habe
kurz mit den Eltern gesprochen. Sie meinen, dass nur er es gewesen sein kann,
falls sie auf den Kopf geschlagen wurde. Und sie wollen nicht, dass er die
Stadt verlässt, bevor sie die Möglichkeit hatten, ihn noch mal in die Zange zu
nehmen. Ich habe ihnen gesagt, dass wir ihnen in den nächsten achtundvierzig
Stunden Bescheid geben.«
    Ich hasse
es, dass ich den Leuten nicht einfach Ja oder Nein sagen kann. Aber man muss den Anweisungen der Polizei Folge leisten, bis sie
unglaubwürdig werden. Meine Aussage kann sowieso nicht vor Gericht verwendet
werden. Also ist es Blödsinn, wenn mich die

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