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Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Titel: Harper Connelly 04 - Grabeshauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Highschool einen guten Job finden, eine Wohnung mieten und studieren.
    So hatten Camerons Träume ausgesehen. Was sie sich wohl für die Zeit danach vorgestellt hatte? Hätten wir alle einen netten,
     wohlhabenden Mann kennengelernt und würden jetzt glücklich und zufrieden mit ihm zusammen sein bis an unser Lebensende? Oder
     wären wir für immer in unserer bescheidenen, aber ordentlichen Wohnung geblieben, hätten unsere neuen Sachen getragen (ein
     wesentlicher Bestandteil von Camerons Träumen) und das gute Essen genossen, das wir inzwischen zubereiten konnten?
    »Schatz?«, sagte Tolliver. Ich drehte mich verblüfft zu ihm um. So hatte er mich noch nie genannt.
    »Möchtest du ein Dessert?«, fragte er. Ich merkte, dass die Kellnerin wartete und angestrengt lächelte, um uns zu zeigen,
     wie unglaublich geduldig sie war.
    Ich aß so gut wie nie ein Dessert. »Nein, danke«, sagte ich. Doch zu allem Überfluss musste Mark einen Pie bestellen, und
     Tolliver leistete ihm Gesellschaft, indem er einen Kaffe nahm. Ich wäre gern gegangen und konnte es kaum erwarten, meinen
     Erinnerungen zu entfliehen. Ich rutschte auf meinem Stuhl hin und her, suchte eine bequemere Position und unterdrückte ein
     Seufzen.
    Als Tolliver und Mark anfingen, über Computer zu reden, konnte ich wieder meinen eigenen Gedanken nachhängen.
    Aber alles, woran ich denken konnte, war Cameron.

3
    Als wir wieder in unserem Motelzimmer waren, wollten wir beide nicht über Marks dummen Vorschlag reden, wieder Kontakt zu
     seinem und Tollivers Vater aufzunehmen. Tolliver fuhr den Laptop hoch und besuchte die Fanseite, die meine Aktivitäten vermerkt.
     Er sieht sie sich regelmäßig an, aus Angst, ich könnte einen verrückten Stalker haben. Ich selbst schaue sie mir nie an, da
     ich Post von Typen bekomme, die alle möglichen Sachen mit mir machen wollen, was ich gruselig, um nicht zu sagen widerlich
     finde. Jetzt hatte ich Angst, Matthew könnte sie im selben Moment aufrufen wie Tolliver. Er würde nach Mitteln und Wegen Ausschau
     halten, seinen Sohn zu finden.
    Ein bohrender Schmerz mischte sich in meine Sorgen.
    Ich suchte in meiner Medikamententasche nach der AB C-Salbe , um mein rechtes Bein damit einzureiben. Dort spüre ich die Nachwirkungen des Blitzschlags am meisten. Ich zog meine Schuhe
     und meine Jeans aus, setzte mich aufs Bett und dehnte die schmerzenden Muskeln und Gelenke. Mein rechter Oberschenkel ist
     von einem Muster aus roten Linien bedeckt – geplatzte Äderchen oder so. Und zwar seitdem ich mit fünfzehn vom Blitz getroffen
     wurde. Schön ist das nicht.
    Ich ließ die Salbe einziehen und versuchte, meine Muskeln zu lockern. Nach einer mehrminütigen Massage ließ der Schmerz etwas
     nach. Ich lehnte mich zurück in die Kissen und befahl jeder Muskelgruppe, sich nacheinander zu entspannen.Ich schloss die Augen. »Ich bin lieber draußen in einem Schneesturm, als mich mit Iona und Hank zu unterhalten«, sagte ich.
     »Manchmal finde ich es genauso anstrengend, mit Mark zu reden.«
    »Gestern Abend bei Iona   …«, sagte Tolliver, verstummte und sprach dann mit großer Vorsicht weiter. »Da hat mich Hank beiseite genommen, als du im
     Bad warst, und gefragt, ob du schwanger bist.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Oh doch, und ob. So nach dem Motto: ›Wenn du sie geschwängert hast, heiratest du sie auch, mein Junge. Wer austeilt, muss
     auch einstecken können.‹«
    »Na, das sind ja tolle Aussichten, was Ehe und Vaterschaft anbelangt.«
    Tolliver lachte. »Nun, derselbe Mann bezeichnet Iona auch als Klotz am Bein.«
    »Ob wir nun heiraten oder nicht, ist mir egal«, sagte ich, bevor ich merkte, dass das keine sehr taktvolle Formulierung war.
     »Es ist mir natürlich nicht egal«, schob ich hastig hinterher. »Ich meine, ich liebe dich und möchte einfach nur mit dir zusammen
     sein. Egal, ob wir nun verheiratet sind oder nicht. Mist, jetzt habe ich mich schon wieder falsch ausgedrückt.«
    »Wenn die Zeit dafür gekommen ist, tun wir, was sich gehört«, sagte Tolliver völlig ungerührt.
    Anscheinend wollte er
tatsächlich
heiraten. Warum sagte er es dann nicht einfach? Ich schlug die Hände vors Gesicht, was ein merkwürdiges Gefühl hinterließ,
     da sie noch von der AB C-Salbe brannten.
    Natürlich würde ich ihn heiraten, erst recht, wenn davon unsere Beziehung abhing. Ich würde alles tun, um ihn zu halten.
    Das war keine romantische Erkenntnis. Ich lag da unddachte nach, hörte zu, wie Tolliver auf die

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