Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
auf dich gezeigt, um mitzuteilen, daß du mir hilfst«, meinte sie. »Weil du dich daran erinnern wü r dest.«
    »Das muß es sein«, stimmte er mit einem Lächeln zu.
    »Dann müssen wir uns hier wohl voneinander trennen«, meinte Cynthia, die darüber nicht allzu erfreut zu sein schien. »Denn ich muß jetzt die Flügelzentaurenfamilie aufsuchen.«
    »Noch nicht«, widersprach der Magier. »Ich habe eingewilligt, dich sicher in eine passende Situation zu bringen. Und weil ich weiß, wo die ist, sollte ich diese Aufgabe erst erfüllen, bevor ich mich um Glohas rätselhafte Suche kümmere.«
    »Ja«, bestätige Gloha rasch. Sie mochte Cynthia und wollte s i chergehen, daß es ihr gut erging. Außerdem war sie gar nicht so erpicht auf ihre Suche, wie sie ursprünglich erwartet hatte. Sie war sich auch nicht sicher, ob sie wirklich allein mit Trent Weiterreisen sollte. So bot sich die Sache als hervorragender Vorwand an.
    »Du bist sehr gütig«, meinte Cynthia, und ihre Augen begannen plötzlich zu tränen.
    »Das ist ja wohl das mindeste, was ich für jemanden tun kann, der mich so oft und so innig geküßt hat wie du«, erwiderte Trent.
    Cynthia schien langsam zu lernen, wie sie mit seiner Neckerei umzugehen hatte, denn diesmal errötete sie kaum, und die Röte reichte auch nur bis zu den (vorübergehend) nackten Brüsten.
    »Die Flügelzentaurenfamilie befindet sich nördlich der Spalte«, sagte Gloha. »Wir beide könnten zwar hinfliegen, aber dann kön n test du uns nicht begleiten, Magier.«
    »Es tut mir aufrichtig leid, daß ich so eine Belastung für unsere Gruppe bin«, meinte Trent. »Es erinnert mich daran, wie ich mit Bink und Chamäleon gereist bin, als sie noch jung waren. Damals habe ich ihr Fortkommen auch eine ganze Weile behindert.«
    »Na ja, damals warst du ja auch böse, nicht wahr?« fragte Cy n thia.
    »So hat man mich jedenfalls bezeichnet. Aber ich glaube, ich brauche euch nicht zu bremsen. Ich kann ja eine von euch wieder in einen Rokh verwandeln, der mich dann ans Ziel bringt.« Er blickte zum Himmel empor. »Es ist jetzt ungefähr Mittag. Unter der Erde habe ich das Zeitgefühl verloren, aber jetzt kommen wir schneller voran und könnten schon vor Einbruch der Dunkelheit am Ziel sein.«
    Cynthia ließ einen etwas zittrigen Blick umherschweifen, den Gloha auffing. Plötzlich wurde ihr klar, daß sie beide nicht allzu begierig darauf waren, diesen Abschnitt ihrer Reise zu einem Ende zu führen. Es lag nicht allein an der Ungewißheit, was ihre Z u kunft betraf, obwohl das durchaus eine Hilfe war, und auch nicht nur an der Tatsache, daß der verjüngte Magier Trent ein angene h mer Begleiter war, obwohl dies ebenfalls als Unterstützung ausg e legt werden konnte. Nein, sie waren einfach noch nicht bereit, diese Episode zu beenden – aus Gründen, denen sie besser nicht nachgingen.
    »Bleiben wir lieber eine Weile in unserer eigenen Gestalt«, schlug Gloha vor. »Cynthia muß sich schließlich an das Leben im heut i gen Xanth gewöhnen.«
    »Wie ihr wollt«, stimmte Trent zu. »Dann können wir uns ja jetzt in meinem begrenzten Tempo nach Norden begeben.«
    Bald darauf war ihre Kleidung wieder trocken, und so wechselten sie sich beim Anziehen ab, während die anderen versuchten, nicht allzu auffällig hinüberzulinsen. Sie schnürten sich die Rucksäcke um und machten sich auf den Weg.
    Sie folgten dem Strom, der mal nach Norden, mal nach Nor d westen floß. Cynthia und Gloha blieben am Boden, nachdem sie schon die Gelegenheit ausgeschlagen hatten, sich in irgend etwas verwandeln zu lassen, das groß genug gewesen wäre, um den M a gier durch die Lüfte zu tragen. Es stellte sich heraus, daß es hier unten eine Menge interessanter Dinge gab, beispielsweise farbige Steine im Flußbett und hübsche Blumen am Ufer. Beide Mädchen pflückten sich eine rosa Blume und steckten sie sich ins Haar. Dann pflückten sie zwei weitere blaue Blumen für Trent. »Damit dich niemand mit einem Mädchen verwechselt«, erklärte Gloha und hauchte ihm einen Kuß aufs linke Ohr, um die Blume damit zu befestigen.
    »Oder mit einem Flügelungeheuer«, fügte Cynthia hinzu und küßte sein rechtes Ohr aus dem gleichen Grunde.
    »Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich jetzt argwöhnen, daß eine von euch mit mir flirtet«, erwiderte Trent. »Leider kann ich nicht sagen, welche.«
    »Das werden wir dir nie verraten«, antworteten sie im Chor und machten sich dabei nicht einmal die Mühe zu erröten.
    Der Strom

Weitere Kostenlose Bücher