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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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fragte ich mich.
    Ich wusste nicht, ob das gut oder schlecht war, und berührte im Vorbeigehen seufzend Ivys Tür. Ich war froh, dass sie wieder zu Hause war. Die Kirche fühlte sich … fast richtig an.
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    Nur noch ein paar Tage , dachte ich, als ich die Küche erreichte und den Ofen zum Vorheizen anschaltete. In ein paar Tagen ist wieder alles normal .
    Aber als ich auf die Reihe von verschlossenen Flaschen starrte, musste ich mich einfach fragen, ob es wirklich so war.

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    »Oh, Gott. Ich glaube, ich muss kotzen«, flüsterte ich. Mein Kopf war vornübergebeugt, so dass meine Haare auf den Wahrsagespiegel hingen. Die morgendliche Kälte löste ein krankes Gefühl in mir aus, das sich mit der Übelkeit vermischte. Meine Hand zitterte, als ich sie auf die Mitte des Pentagramms auf dem Spiegel drückte. Die Kraftlinie, die in mich floss, war immer noch rau und neigte zu Sprüngen. Es war offensichtlich, dass meine Aura sich noch nicht erholt hatte.
    Rachel ruft Al, bitte melden, Al , dachte ich sarkastisch, in einem letzten Versuch, den Dämon zu erreichen. Aber wie schon zuvor weigerte er sich, den Ruf anzunehmen, und ließ mich in diesem seltsamen, unangenehmen Sumpf meines Lebens zu-rück. Ich verkrampfte mich plötzlich, und es fühlte sich an, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Mein Magen hob sich, und ich löste die Verbindung, bevor ich mich auf den Küchenboden übergab.
    »Verdammt zum Wandel und zurück!«, fluchte ich, aber es war kaum lauter als ein Flüstern. Zitternd unterdrückte ich den Drang, den Spiegel durch die Küche zu werfen, und lehnte mich stattdessen vor, um ihn grob in ein offenes Regal unter der Kücheninsel zu schieben. Dann ließ ich mich in meinem Stuhl zurückfallen und starrte in den stillen Raum. Es war ungefähr drei Uhr nachmittags. Ivy war noch nicht wach, aber die Pixies waren unterwegs, auch wenn sie versuchten, leise zu 496

    sein, um sie nicht zu wecken. Ich beäugte den offenen Pizzakarton vom Vorabend. Meine Übelkeit verschwand so schnell, wie sie gekommen war, und ich nahm mir ein Stück und biss die Spitze ab. »Dreck, das ist furchtbar«, murmelte ich und warf es zurück in den Karton. Ich war zu alt für so was.
    Es war wirklich still. Und kalt. Natürlich half es nicht, dass ich im Bademantel rumsaß. Rex erschien im Türrahmen, setzte sich auf die Schwelle und wickelte ihren Schwanz um den Körper. Ich zog eine Peperoni von meinem aufgegebenen Piz-zastück und bot ihr den Teig an. Die Katze tapste in den Raum und fraß ihn mit affektierter Präzision. »Gutes Kätzchen«, flüsterte ich und rieb ihr die Ohren.
    Ich hatte heute zu viel zu tun, um hier im Bademantel rumzusitzen und die Katze mit kalter Pizza zu füttern. Ich nahm meine Tasse und füllte sie wieder auf. Dann stand ich an der Spüle und starrte in den glitzernden Schnee hinaus. Unsere verderblichen Lebensmittel, die wir auf dem Picknicktisch gestapelt hatten, sahen seltsam aus, und ich seufzte.
    Heute war Silvester, und ich war gebannt. Was für eine schöne Art, das neue Jahr zu beginnen. Eigentlich war es kein Wunder, wenn ich einen Zauber vorbereitete, der einen Dämon dazu zwingen sollte, zu mir zu kommen - an einen öffentlichen Ort. Vielleicht sollte ich in ein leerstehendes Büro über dem Fountain Square einbrechen. Vielleicht bin ich eine schwarze Hexe .
    Meine Stimmung verfinsterte sich, und ich nippte an meinem Kaffee, um dann die Augen zu schließen, als er in meinen Magen glitt und die letzten Reste von Übelkeit vertrieb. Ich drehte mich um und erschrak - verschüttete fast meinen Kaffee
    -, als ich feststellte, dass Ivy in ihrem schwarzen Seidenmor-genmantel mit verschränkten Armen in der Tür stand und mich beobachtete.
    »Heilige Scheiße!«, rief ich nervös. »Wie lange stehst du da schon?«
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    Ivy lächelte mit geschlossenen Lippen, und ihre Pupillen erweiterten sich etwas bei dem Adrenalingeruch, den ich wahrscheinlich von mir gab. »Nicht lange«, sagte sie, hob Rex hoch und streichelte sie.
    »Du hast mich fast zu Tode erschreckt«, beschwerte ich mich. Und warum stehst du einfach da und beobachtest mich?
    »Tut mir leid.« Sie ließ Rex fallen, schob sich in die Küche und kam zur Spüle, um ihre Tasse unter einem heißen Wasser-strahl anzuwärmen.
    Ich ging beiläufig zurück zu meinem Stuhl und setzte mich.
    Ich versuchte, nicht so zu wirken, als würde ich ihr ausweichen. Sie sah nicht aus, als täte es ihr leid. Sie sah … fantastisch aus: ihre

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